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GMS Journal for Medical Education

Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

ISSN 2366-5017

Internationalisierung des Medizinstudiums: Das "Schwerpunktcurriculum Global Health" am Fachbereich Medizin der Justus-Liebig-Universität Gießen

Artikel Globale Gesundheit

  • corresponding author Michael Knipper - Justus Liebig Universität Gießen, Institut für Geschichte der Medizin, Gießen, Deutschland
  • Adrian Baumann - Justus Liebig Universität Gießen, Medizinstudierende, Gießen, Deutschland
  • Christine Hofstetter - Justus Liebig Universität Gießen, Medizinstudierende, Gießen, Deutschland
  • Rolf Korte - Justus Liebig Universität Gießen, Institut für Hygiene und Umweltmedizin, Gießen, Deutschland
  • Michael Krawinkel - Justus Liebig Universität Gießen, Institut für Ernähungswissenschaft, Gießen, Deutschland

GMS Z Med Ausbild 2015;32(5):Doc52

doi: 10.3205/zma000994, urn:nbn:de:0183-zma0009942

Dieses ist die deutsche Version des Artikels.
Die englische Version finden Sie unter: http://www.egms.de/en/journals/zma/2015-32/zma000994.shtml

Eingereicht: 18. März 2013
Überarbeitet: 29. Juni 2015
Angenommen: 15. Juli 2015
Veröffentlicht: 16. November 2015

© 2015 Knipper et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Zusammenfassung

Internationalisierung gilt als Zukunftsaufgabe für die deutschen Hochschulen, und Auslandsaufenthalte sind unter Medizinstudierenden weit verbreitet. Eine systematische Verknüpfung internationaler Elemente in der medizinischen Ausbildung findet bisher jedoch kaum statt. Auch ist bislang nicht geklärt, was der Begriff „Internationalisierung“ im Medizinstudium konkret bedeutet und bewirken kann. Dieser Projektbericht stellt dazu das 2011 an der JLU Gießen etablierte „Schwerpunktcurriculum Global Health“ (SPC) vor: ein Lehrprojekt zur systematischen Integration internationaler Elemente im klinischen Abschnitt des Medizinstudiums. Das umfassende Themenfeld „Global Health“ wird aufgrund der explizit „globalen“ Perspektive, die auch die Medizin in Deutschland einschließt, als didaktisch sinnvoller Zugang für eine „Internationalisierung“ des Medizinstudiums zur Diskussion gestellt. Das Potential für die medizinische Ausbildung zeigt sich vor allem für disziplinübergreifende Themen und Kompetenzen, die im Regelstudium oft nur punktuell behandelt werden. Beispiele sind: soziale Determinanten von Gesundheit, Gesundheitssysteme und -politik, Medizinethik, Menschenrechte, kulturelle Kompetenz, sowie Reflexionsfähigkeit und ein differenziertes Verständnis der kulturellen, sozialen und historischen Bedingtheit von Medizin und ärztlichem Handeln in Deutschland und global.

Schlüsselwörter: Internationalisierung, Medizinstudium, Global Health, Auslandsaufenthalte, kulturelle Kompetenz


Einleitung

Internationalisierung ist eine „Zukunftsaufgabe“ für die deutschen Hochschulen ([16]:11). Unter Medizinstudierenden ist diese Botschaft der Hochschulrektorenkonferenz aus dem Jahre 2008 bereits lange angekommen: Nach Zahlen des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) absolvierte 2013 etwa ein Drittel (29%) der Medizinstudierenden ERASMUS-Aufenthalte oder Famulaturen, Auslandssemester, Forschungsaufenthalte und PJ-Tertiale im Ausland [13]. Gleichzeitig wächst von studentischer Seite seit Jahren die Nachfrage nach Lehrangeboten zum Themenbereich „Global Health“ ([6], [7], [9], [29]).

Die curriculare Einbindung von internationalen Aktivitäten und Perspektiven in das Medizinstudium ist dennoch bis heute eher unterentwickelt [29]. Auslandsaufenthalte finden meist isoliert statt, ohne inhaltliche Einbindung in das Studium oder gar eine systematische Vor- und Nachbereitung. Diese bleibt bisher dem individuellen studentischen Engagement überlassen, zum Beispiel durch Teilnahme an TriKont-Seminaren der bvmd [http://www.bvmd.de], oder einschlägigen Veranstaltungen von Finanzdienstleistern, die mit Informationsabenden zu Auslandsfamulaturen oder -PJ Kunden werben. Ob und auf welche Art und Weise während eines Auslandsaufenthaltes fachliche, soziale oder kulturelle Kompetenzen erworben werden, bleibt so weitgehend dem Zufall überlassen. Gemessen an den Zielen der Hochschulrektorenkonferenz kann für das Medizinstudium also bisher nicht von einer „bewussten Ausrichtung auf internationale Inhalte, Methoden, Personen und Strukturen“ ([16][:6]) die Rede sein.

Internationalisierung des Medizinstudiums sollte jedoch sicher mehr beinhalten als das Sammeln praktisch-klinischer Erfahrungen unter exotischen Bedingungen, bis hin zur Ausnutzung der teils prekären medizinischen Versorgungssituation in Ländern des Südens. Aber was könnte konkret der Mehrwert sein, der im Sinne der HRK durch „internationalen wissenschaftlichen und kulturellen Austausch“ für die medizinische Ausbildung erreicht werden kann ([16]:16)? Wie kann „Internationalisierung“ für das Medizinstudium operationalisiert werden? Als Diskussionsbeitrag zu diesen Fragen stellt die vorliegende Projektbeschreibung das im Sommersemester 2011 am Fachbereich Medizin an der Universität Gießen eingeführte Schwerpunktcurriculums Global Health vor. Es handelt sich um ein umfassendes, aber gleichwohl noch in der Entwicklung befindliches Lehrprojekt für besonders interessierte Studierende im klinischen Studienabschnitt, in welchem international orientierte Elemente des Regelstudiums, bereits vorbestehende freiwillige Lehrangebote und neu entwickelte Zusatzelemente systematisch miteinander verknüpft wurden [http://www.uni-giessen.de/cms/fbz/fb11/studium/medizin/klinik/spc/spc-global]. Die Erörterung der Frage, was Internationalisierung des Medizinstudiums bedeuten, beinhalten und bewirken kann, orientiert sich dabei an dem Konzept von Stütz und Kollegen [29], welches drei wesentliche Elemente von Internationalisierung im Medizinstudium hervorhebt: Internationale Mobilität, Global Health und kulturelle Kompetenz.


Projektbeschreibung

Global Health

Der seit einigen Jahren auf internationaler Ebene vermehrt verwendete Begriff Global Health bezeichnet ein breites und heterogenes Themenfeld, welches die vielfältigen Herausforderungen für Medizin und Gesundheitsversorgung in einer zunehmend enger verflochtenen Welt in den Blick nimmt. Eine einheitliche Definition besteht bisher nicht, was bei den sehr unterschiedlichen Hintergründen, Perspektiven und Interessen der weltweit diesem Themenfeld verbundenen Akteure auch nicht verwundern kann. Für das Schwerpunktcurriculum an der Universität Gießen wurden unter Bezugnahme auf international relevante Publikationen die folgenden drei Kernelemente von Global Health definiert (vgl. v. a. [1], [4], [6], [5], [15], [24]):

  • Zum einen beinhaltet Global Health das bereits durch den Begriff ausdrücklich formulierte Ziel einer Verbesserung der gesundheitlichen Situation und medizinischen Versorgung weltweit, im Sinne des völkerrechtlich begründeten und bereits 1946 in der Charta der Weltgesundheitsorganisation (WHO) formulierten Menschenrechts auf „das höchste erreichbare Maß an Gesundheit“ ([30], sowie [10]).
  • Zweites Charakteristikum ist die geographisch „globale“ Orientierung (vgl. [5]): Ganz im Sinne der Internationalisierungsstrategie der HRK [16] bezieht eine Global Health-Perspektive auch die nördliche Hemisphäre ein und fokussiert Globalisierungsprozesse, einschließlich transnationaler Phänomene wie Migration oder die medizinische Folgen des Klimawandels. Diese und weitere Themen, wie etwa „soziale Determinanten von Gesundheit“ [25] oder „non-communicable-diseases“ [http://www.who.int/mediacentre/factsheets/fs355/en/], die zu den aktuellen Prioritäten der WHO gehören, werden im Süden wie im Norden, in Afrika wie in Europa, Nordamerika oder Zentralasien in den Blick genommen. Damit geht Global Health explizit über bisher etablierte Begriffe wie „International Health“ und „Tropenmedizin“, oder einen exklusiven Fokus auf so genannte „Entwicklungsländer“, hinaus.
  • Drittens ist die ausgewiesene Interdisziplinarität zu nennen: Neben klinischen Fächern, Epidemiologie und Public Health sind Sozial- und Kulturwissenschaften, Geschichte, Ethik, Wirtschafts- und Rechtswissenschaften essentiell. Denn die gesellschaftlichen, historischen, (völker-)rechtlichen und ökonomischen Hintergründe, wie auch die sozio-kulturellen Dimensionen von Gesundheit, Medizin und ärztlichem Handeln auf globaler und lokaler Ebene, können aus einer allein klinisch oder naturwissenschaftlich orientierten Perspektive heraus nicht adäquat erfasst werden [1], [4], [15].
Global Health in der medizinischen Ausbildung

Auf nationaler wie internationaler Ebene gewinnt Global Health in der medizinischen Ausbildung zunehmend an Bedeutung (vgl. [6], [7], [8], [9], [14], [18], [29]). Ein wichtiges Argument für die Einrichtung des Schwerpunktcurriculums an der Universität Gießen war das große didaktische Potential dieses Themengebiets für die medizinische Ausbildung insgesamt: Global Health ist aus unserer Sicht kein grundsätzlich neues, klar von anderen Fachdisziplinen abgegrenztes Gebiet mit eigenen Lernzielen, welches additiv dem Medizinstudium hinzugefügt werden müsste. Auch geht es nicht um die Vorbereitung von Studierenden auf dauerhafte berufliche Karrieren im Ausland, z. B. in der Entwicklungszusammenarbeit. Sondern ganz im Sinne eines umfassenden Verständnisses von „Internationalisierung“ (vgl. [16], [29]) greifen Lehrveranstaltungen zu Global Health vertiefend die Inhalte einer Vielzahl klinischer und theoretischer Fächer auf. Sie lenken die Aufmerksamkeit der Studierenden auf disziplinübergreifende Zusammenhänge und Themen, die im Regelstudium oft wenig Raum finden. Beispiele sind: Prävention und Strategien zur Bekämpfung bzw. Kontrolle diverser Erkrankungen und Gesundheitsrisiken (z.B. Tabak, Adipositas), Ernährung und Ernährungssicherung, Gesundheitsökonomie und -politik, kulturelle Kompetenz (sowohl in der Arzt-Patient-Beziehung als auch in internationalen Teams), Medizinethik und Menschenrechte. Im internationalen Vergleich, sowie bei als „fremd“ empfundenen Patienten in Deutschland, werden sozioökonomische, kulturelle und strukturelle Voraussetzungen sowie ethische Aspekte von Medizin und ärztlichem Handeln sichtbar, die ansonsten leicht übersehen oder als „selbstverständlich“ vorausgesetzt werden. Lehre in Global Health dient somit als didaktisches „Vergrößerungsglas“ ([23]: 3) für allgemein relevante Aspekte der Medizin. Vor dem Hintergrund zunehmender globaler Verflechtungen, von Migration und grenzüberschreitender Lebens- und Berufswelten gerade auch von Studierenden, Ärztinnen und Ärzten bedeutet Global Health – ganz im Sinne des richtungsweisenden Strategiepapiers der bvmd von 2009 – im wahrsten Sinne des Wortes „Lehre am Puls der Zeit“ [6].

Struktur des Schwerpunktcurriculums Global Health

Schwerpunktcurricula (SPC) sind, ganz allgemein, strukturierte Lehr- und Studienangebote an den Fachbereichen Medizin der Universitäten Gießen und Marburg, um besonders interessierten Studierenden schon während des klinischen Studienabschnitts die Möglichkeit zu geben, inhaltliche Schwerpunkte zu setzen. In Gießen werden neben Global Health bisher Schwerpunktcurricula in den Bereichen „Pädiatrie“ (gemeinsam mit der Universität Marburg), „Muskuloskelettales System“ sowie „Anästhesie und Intensivmedizin“ angeboten.

Das SPC Global Health ist als Zusatzcurriculum mit 2-3 SWS Präsenzlehre über im Durchschnitt fünf Semester aufgebaut. Strukturell wurde es aus bereits bestehenden Lehrangeboten entwickelt (klinische Wahlfächer), die systematisch verknüpft und um jedes Semester neu entwickelte Vertiefungsangebote ergänzt wurden (vgl. Tabelle 1 [Tab. 1]). Hinzu kommen ein obligater Auslandsaufenthalt (Famulatur, Auslandssemster oder PJ-Tertial) und eine festgelegte Mindestanzahl von schriftlichen Berichten über Themenabende und Vortragsveranstaltungen entweder aus dem SPC Global Health oder über andere wissenschaftliche oder auch geeignete kulturelle Veranstaltungen im In- und Ausland. Jedes Semester findet ein „Internationaler Nachmittag“ statt, an dem Studierende – teils in sehr kreativer Form – über ihre Auslandsaufenthalte berichten, oder ausländische Studierende über ihr Studium und Leben in Deutschland.

Jedes Semester werden im Rahmen eines Auswahlverfahrens aus Kapazitätsgründen maximal 15 Studierende neu zugelassen, die ihre Teilnahme am SPC anschließend individuell planen und gestalten können. Folglich zeichnen sich die meisten Lehrveranstaltungen im SPC durch eine alle klinischen Semester übergreifende Zusammensetzung der Studierenden aus. Im WS 2012/13 erhielten die ersten drei Absolventen ihre Zertifikate. Bis zum WS 2014/15 gab es weitere 11 Absolvent/innen bei verbleibenden 109 Teilnehmer/innen, davon 12 aus der Universität Marburg (Gesamtzahl: 123 Studierende). Nach Abschluss erhalten die Studierenden ein offizielles Zertifikat des Dekanats, in welchem alle Aktivitäten und Leistungen des individuellen Portfolios detailliert aufgeführt werden.

Um die Beteiligung von Studierenden an der inhaltlichen und organisatorischen Entwicklung des SPC sowie der kontinuierlichen Evaluation zu fördern, wurde ein Studentischer Beirat eingerichtet: 2 - 5 Studierende, die sich zu Semesterbeginn freiwillig melden, dienen als Bindeglied zwischen Studierenden und Dozenten, um Anregungen und Kritik von studentischer Seite systematisch aufnehmen und kommunizieren zu können, sowie Dozenten bei inhaltlichen, didaktischen, oder strukturellen Fragen zu beraten. Außerdem organisieren, gestalten und moderieren die Mitglieder des Studentischen Beirats den Internationalen Nachmittag und bei Interesse auch andere Veranstaltungen.

Didaktisches Konzept des SPC Global Health

Das didaktische Konzept des SPC Global Health lässt sich in Grundzügen durch die folgenden fünf Punkte charakterisieren:

1.
Das SPC ist als reflektiertes Portfolio angelegt: Die Studierenden erwerben Leistungsnachweise, wobei der Lernprozess mit den Studierenden in zwei Betreuungsgesprächen in Kleingruppen erörtert wird (Zwischenresümee nach 2-3 aktiven Semestern, Abschlussgespräch). Ziel dieser Gespräche ist zum einen, durch eine Erörterung der bereits absolvierten Veranstaltungen, verbunden mit einer Reflexion der Motive und Erwartungen (aus den Bewerbungsunterlagen) sowie Überlegungen zu den persönlichen Plänen und Interessen der Studierenden, die Kohärenz im Lernprozess zu fördern. Daneben sind diese Gespräche unverzichtbar für die Evaluation, Qualitätssicherung und Fortentwicklung des SPC.
2.
Disziplinübergreifender Ansatz: Themenbezogen werden klinische, theoretische und nicht-medizinische Fächer wie Kultur- und Sozialanthropologie sowie Rechtswissenschaft integriert. Kursinhalte werden unter Bezug auf den aktuellen Forschungsstand in den beteiligten Disziplinen dargestellt, mit möglichst expliziter Darlegung der Forschungsansätze und Methoden (z. B. qualitativ-ethnographische Methoden in Kultur- und Sozialanthropologie, bevölkerungsbezogene Ansätze in Epidemiologie und Public Health). Gastdozenten aus dem In- und Ausland vermitteln Einblicke in ihre konkrete Arbeit (z.B. in der WHO) oder Forschungsprojekte.
3.
Medical Humanities: Das Gießener SPC zeichnet sich durch eine starke Beteiligung der Medical Humanities aus, also von Geschichte, Ethnologie und Ethik, Literatur- und Sprachwissenschaften, aber auch Kunst und Literatur. Die Studierenden werden motiviert und angeleitet, für ihre Beobachtungen, Fragen und Überlegungen kreative Ausdrucksformen zu entwickeln (z.B. Internet-Blogs, Videos, kreatives Schreiben [3], [26], [28]). Bezogen auf interkulturelle Fragestellungen und das Thema „kulturelle Kompetenz“ wird ein ethnologisch fundierter Umgang mit „Kultur“ und kultureller Differenz in der Medizin vermittelt (vgl. [19], [20], [21], [27]). In Zwischen- und Abschlussgesprächen sowie online gestützten Evaluationen machen die Studierenden immer wieder deutlich, dass sie die sozial- und kulturwissenschaftliche und gerade auch die historische Schwerpunktsetzung des SPC Global Health nicht nur schätzen sondern als notwendig erachten (vgl. Abbildung 1 [Abb. 1], sowie [22]).
4.
Didaktische Nutzung von Auslandsaufenthalten: Trotz ihres didaktischen Potentials wird die internationale Mobilität von Studierenden bisher kaum für Ausbildungszwecke genutzt (vgl. [12], [17]). Im SPC Global Health sind Auslandsaufenthalte hingegen ein zentrales didaktisches Element: Der Auslandsaufenthalt wird genutzt, um theoretische Themen und abstrakte Kursinhalte (wie z. B. „social determinants of health“ [25], Gesundheitssysteme) in einem anderen als dem gewohnten Umfeld zu erfahren, zu beobachten und zu analysieren. Aufbauend auf Kursinhalten und dem auf verschiedenen Wegen erhobenen Feedback der Studierenden (über Evaluationen, Zwischengespräche, studentischer Beirat) wurde ein „Beobachtungsleitfaden für Auslandsaufenthalte“ entwickelt, der Hinweise für eine differenzierte Erfassung von medizinischer Praxis und Versorgungsstrukturen vor Ort gibt und zur Reflexion anregen soll [http://www.uni-giessen.de/cms/fbz/fb11/studium/medizin/klinik/spc/spc-global/downloads/Bleitf3]. Daneben werden die Studierenden unter anderem im Vorbereitungsseminar auf die ethischen und interkulturellen Herausforderungen im Ausland vorbereitet. Bei den anschließend erfolgenden Auslandsberichten werden all diese Punkte schließlich sowohl von den referierenden Studierenden als auch den zuhörenden Kommilitonen regelmäßig angesprochen. So wird eine kontinuierliche Beschäftigung mit diesen Aspekten der Medizin erreicht, die weit über punktuelle Unterrichtseinheiten hinausgeht und stark an studentischen Erfahrungen, Beobachtungen und Reflexionen im In- und Ausland anknüpft.
5.
Blended learning: Die Verbindung konventioneller Präsenzlehre mit digitalen Medien und virtuellen Angeboten ist inzwischen fest etabliert. Ebenso wie klassische Textlektüre werden digitale Medien (z.B. Videos) zur Kursvorbereitung genutzt und teils über e-learning-Programme bearbeitet. Im Frühjahr 2014 fand erstmals ein sehr erfolgreiches Seminar in Form eines durch Präsenztermine und eine Abschlussevaluation ergänzten Massive Open Online Course (MOOC) zu Global Health in Kooperation mit HarvardX statt [23]. Im WS 2014/15 folgte auf studentische Initiative hin ein weiterer, ebenso durch Präsenztermine ergänzter Online-Kurs zu „Medical Peacework“ [http://www.medicalpeacework.org/].
Evaluation und Qualitätssicherung

Das SPC in seiner Gesamtheit als auch die einzelnen Lehreinheiten werden kontinuierlich evaluiert und weiter entwickelt. Zentrale Elemente der Evaluationsstrategie sind zum einen die Zwischen- und Abschlussgespräche mit den Studierenden, ferner die Rückmeldungen über den Studentischen Beirat, sowie internetbasierte Fragebögen zu einzelnen Lehreinheiten. Letztere werden gemeinsam mit dem Studentischen Beirat entwickelt und ausgewertet. Insbesondere die jedes Semester neu entwickelten Vertiefungsseminare werden ausführlich evaluiert, wobei neben evaluationstypischen quantitativ angelegten Fragen (z. B. Gesamtnote, Verhältnis Aufwand zu Ertrag, Erfüllung der Erwartungen, etc.) vor allem offene Fragen zur Anwendung kommen. Ziel ist es, differenzierte Stellungnahmen und Anregungen der Studierenden zu erhalten und über inhaltliche Fragen auch die Erreichung der vorher definierten Lernziele zu überprüfen. Ferner wird in den Vertiefungsseminaren nach Beurteilungen und Vorschlägen zur Integration der jeweils behandelten Themen (z. B. Gesundheitssysteme und ihre Finanzierung im internationalen Vergleich) in das Regelstudium gefragt. Zu spezifischen Themen (z. B. didaktischer Nutzen von Auslandsaufenthalten) wurden zudem Focus-Gruppen-Diskussionen durchgeführt. Exemplarische Evaluationsergebnisse zur Lehrqualität, zum Arbeitsaufwand und zur studentischen Einschätzung der Relevanz der durch das SPC angebotenen internationalen Perspektive für das Medizinstudium werden in den Abbildung 1 [Abb. 1], Abbildung 2 [Abb. 2], Abbildung 3 [Abb. 3], Abbildung 4 [Abb. 4] und Abbildung 5 [Abb. 5] vorgelegt, charakteristische Zitate aus Freitextantworten in Tabelle 2 [Tab. 2].


Diskussion

Ganz im Sinne der Internationalisierungsstrategie der HRK und der Universität Gießen verfolgt das SPC Global Health die Strategie, „internationale Elemente und interkulturelle Dimensionen“ ([16]: 32) systematisch in das Studium zu integrieren. Internationale Aktivitäten sollen nicht unverbunden nebeneinander stehen, sondern inhaltlich aufeinander bezogen werden. Im Hinblick auf die von Stütz und Kollegen [29] vorgeschlagenen drei Kernelemente – internationale Mobilität, Global Health und kulturelle Kompetenz – erhalten zumindest die aktiv im SPC mitarbeitenden Studierenden ein umfassendes Angebot. Dabei ist die Mobilität hier als wichtiges aber nicht alleiniges didaktisches Instrument zur Vertiefung der mit Global Health und kultureller Kompetenz verbundenen Lernziele und Themen zu verstehen. Denn auch im Inland ist die Global Health Perspektive relevant, zum Beispiel im Hinblick auf die Themen Migration, Flucht und die medizinische Betreuung von Asylbewerbern und Migranten ohne Papiere. Aus einer im internationalen und interkulturellen Vergleich geschulten Betrachtungsweise werden auch die sozialen, kulturellen, ökonomischen und strukturellen Dimensionen von Medizin und Gesundheitsversorgung in der Heimat besser sichtbar, insbesondere wenn in der Lehre entsprechende sozial- und kulturwissenschaftliche Perspektiven vermittelt wurden (vgl. [15], [20]).

Zur Frage, wie weit mit dem SPC der oben dargestellte, umfassende Anspruch an Internationalisierung umgesetzt werden kann, sollen abschließend drei zentrale Punkte diskutiert werden:

1.
Wie kann der allgemeine didaktische Nutzen („Mehrwert“) von Internationalisierung des Medizinstudiums genauer gefasst werden?
2.
Wie weit wurde die Integration in das Regelstudium erreicht?
3.
Wie steht es schließlich um die Übertragbarkeit dieses Modells auf andere Universitäten?
1.
Als „Mehrwert“ für die medizinische Lehre können vor dem Hintergrund der Gießener Erfahrungen vor allem die folgenden Aspekte betont werden: Eine systematische Berücksichtigung globaler Bezüge und interkultureller Dimensionen von Medizin und ärztlichem Handeln fordert und fördert disziplinübergreifendes Denken, Kommunizieren und Handeln. Insbesondere theoretisch abstrakte und im Regelstudium oft nur punktuell behandelte Themen werden – bei adäquater theoretischer und didaktischer Aufbereitung – besser greifbar (vgl. exemplarisch Abbildung 4 [Abb. 4]). Studierende erhalten ferner einen neuen Blick auf die Situation in Deutschland und ihre persönlichen beruflichen Perspektiven im eigenen Land und international. Sie lernen die Stärken und Schwächen des hiesigen Systems besser einzuschätzen und werden angeregt, ihre eigenen beruflichen Optionen und Handlungsspielräume realistischer zu bestimmen. Hinzu kommt, dass viele Studierende am SPC Global Health vor allem die Möglichkeit schätzen, „über den Tellerrand zu schauen“ (häufiges Zitat in Zwischen- und Abschlussgesprächen), sich erneut mit sozialen, historischen und politischen Themen zu befassen, kontrovers zu diskutieren, einen eigenen Standpunkt zu entwickeln und diesen gegebenenfalls auch argumentativ zu verteidigen. Die stark kultur- und sozialwissenschaftlich definierte Perspektive des Gießener Global Health-Angebots, mit breitem Raum für kritisch-konstruktive Diskussionen und Kreativität, ist unserer Auffassung nach eine essentielle Voraussetzung für die Ausbildung der Studierenden als „kritische und reflektierende“ Akteure in einer „vernetzten und komplexen, lokal-globalen Lebenswelt“ ([29]: 2f).
2.
Die Integration internationaler Elemente in das Regelstudium konnte durch das SPC Global Health zwar gefördert werden, dennoch bleibt es ein freiwilliges Zusatzprogramm für besonders interessierte Studierende. Andererseits werden weit mehr als die im SPC eingeschriebenen Studierenden zumindest punktuell erreicht. Denn bis auf die Vertiefungsseminare stehen alle Veranstaltungen auch anderen Studierenden offen. Das Thema „kulturelle Kompetenz“ (im Wahlfach „Medizin und Migration“) oder die Seminare zur Vor- und Nachbereitung von studienbezogenen Auslandsaufenthalten erreichen weit mehr als die im SPC eingeschriebenen Studierenden. Ein mittelfristiges Ziel ist, einzelne Lehreinheiten (z. B. zu Gesundheitssystemen im internationalen Vergleich) sukzessive in die Pflichtlehre zu integrieren (in diesem Fall Q 3), einschließlich studentischer Referate (im Q 3 etwa über ausländische Gesundheitssysteme aus eigener Anschauung). Die Frage nach Anknüpfungspunkten und Überschneidungen des SPC Global Health mit der Pflichtlehre ist ferner Teil der kontinuierlichen Evaluation. Eine langfristig zu erreichende Konzeption könnte schließlich aus einem gestaffelten Angebot bestehen, mit Elementen im Regelstudium, thematisch spezifischen Wahl- und umfassenden Vertiefungsangeboten wie dem SPC, koordiniert von einschlägig kompetentem, wissenschaftlichem Personal.
3.
Im Hinblick auf die Übertragbarkeit des Gießener Modells auf andere Universitäten gilt der Grundsatz „think global - act local“: Die Struktur des SPC Global Health orientiert sich an den spezifischen lokalen Voraussetzungen in Gießen und Marburg. Aufbauend auf einer differenzierten, den internationalen Diskussionsstand reflektierenden Definition von Global Health können jedoch überall lokal bereits vorhandene Lehrangebote miteinander verknüpft, ausgebaut oder zum Beispiel durch Wahlfächer ergänzt werden. An diversen Universitäten wurden und werden bereits entsprechende Angebote entwickelt (z.B. Aachen, Berlin, Bonn, Freiburg, Greifswald, Hamburg, Heidelberg, Marburg, München, Ulm, Würzburg). Eine Zukunftsaufgabe wird sein, die Lehrforschung in diesem Feld zu fördern, etwa im Hinblick auf Lernziele, Lehr- und Evaluationsmethoden und lokal angepasste Lehrkonzepte für den Pflicht-, Wahlpflicht- und Zusatzbereiche, sowie zur Vor- und Nachbereitung studienbezogener Auslandsaufenthalte. Qualitativ hochwertige und innovative Lehre ist aber auch in diesem Bereich nur möglich, wenn die Fachbereiche und Universitäten entsprechende Ressourcen zur Verfügung stellen. Internationalisierung lässt sich zwar nicht allein an nackten Zahlen von Austauschstudierenden und Kooperationen bemessen, Zahlen spielen aber dennoch eine entscheidende Rolle: Die berechtigterweise hohen Ansprüche, die zum Beispiel die HRK an die Internationalisierung des Studiums stellt, haben ihren Preis. Der organisatorische und Zeitaufwand eines Programms wie des SPC Global Health ist für Studierende und Dozenten hoch (zur Sichtweise der Studierenden vgl. Abbildung 2 [Abb. 2]). Aufbau, Entwicklung und nachhaltige Umsetzung erfordern Ressourcen, denn auch in diesem Feld gilt: gute Lehre – kreativ, innovativ und wissenschaftlich fundiert – kann nicht „nebenbei“ erledigt werden.

Schlussfolgerungen

Prof. Margret Wintermantel, ehemals Präsidentin der HRK und jetzt des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD), formulierte als zeitgemäßes Ausbildungsziel an deutschen Hochschulen, junge Menschen „durch ihr Studium“ in die Lage zu versetzen, „in anderen Ländern und fremden Kulturen zu leben, zu arbeiten und zivile Verantwortung zu übernehmen“ ([16]:5). Dieses Ziel kann im Medizinstudium durch systematisch angelegte Ausbildungsprogramme erreicht werden, die explizit an der international bereits etablierten Diskussion um Global Health in der medizinischen Ausbildung anknüpfen und über isolierte Einzelaktivitäten hinausgehen.

Inhaltlich und vom fachlichen Zuschnitt her ist es ein interdisziplinäres Feld, welches weit über die gleichwohl weiterhin wichtigen Disziplinen Tropenmedizin und Public Health hinausgeht. Deutlich stärker als bisher verlangt eine ihrem Anspruch und Potential gerecht werdende „globale“ Perspektive vor allem nach einer adäquaten Beachtung der sozialen, kulturellen und historischen Dimensionen von Medizin und Gesundheitsversorgung in Deutschland und weltweit. Denn wie anders als mithilfe sozial- und kulturwissenschaftlicher Ansätze sollen die sozialen, kulturellen, politischen und historischen Hintergründe, die jeden lokalen Kontext definieren (einschließlich Krankheit, medizinische Ressourcen und die Möglichkeiten und Grenzen medizinischen Handelns), sinnvoll erfasst werden (vgl. [1], [4], [15])? Wie anders als auf der Basis sozial- und kulturwissenschaftlich begründeter Wissensbestände und Theorien sollen kulturelle Kompetenz und interkulturelle Verständigung gelehrt werden, um der Gefahr von Missverständnissen, Fehldeutungen, kultureller Stigmatisierung und Diskriminierung – vor der niemand gefeit ist – zu begegnen (vgl. aktuell: [2], [11])? Es ist eine ebenso interessante wie theoretisch anspruchsvolle Aufgabe, diese für Global Health und Internationalisierung wesentlichen Perspektiven und Inhalte auf eine sowohl wissenschaftlich adäquate als auch die Studierenden ansprechende Art und Weis zu unterrichten.

Das SPC Global Health ist ein an die lokalen Ressourcen und Strukturen der JLU Gießen und ihrer Partner angepasstes Projekt zur systematischen Internationalisierung des Medizinstudiums. An jeder Universität werden lokal spezifische Antworten zu entwickeln sein, um die „Zukunftsaufgabe“ Internationalisierung im Medizinstudium theoretisch kohärent und an die örtlichen Gegebenheiten angepasst umzusetzen.


Interessenkonflikt

Die Autoren erklären, dass sie keine Interessenkonflikte im Zusammenhang mit diesem Artikel haben.


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