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GMS Journal for Medical Education

Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

ISSN 2366-5017

Medizinstudium 2.0 dank Web 2.0?! – Risiken und Chancen am Beispiel des Leipziger Medizinstudiums

Forschungsarbeit Humanmedizin

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  • corresponding author Gunther Hempel - Universitätsklinikum Leipzig AöR, Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie, Leipzig, Deutschland
  • author Martin Neef - Universitätsklinikum Leipzig AöR, Abteilung für Kardiologie und Angiologie, Leipzig, Deutschland
  • author Daisy Rotzoll - Universität Leipzig, Medizinische Fakultät, LernKlinik Leipzig, Leipzig, Deutschland
  • author Wolfgang Heinke - Universitätsklinikum Leipzig AöR, Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie, Leipzig, Deutschland

GMS Z Med Ausbild 2013;30(1):Doc11

doi: 10.3205/zma000854, urn:nbn:de:0183-zma0008547

Dieses ist die deutsche Version des Artikels.
Die englische Version finden Sie unter: http://www.egms.de/en/journals/zma/2013-30/zma000854.shtml

Eingereicht: 16. Juli 2012
Überarbeitet: 30. September 2012
Angenommen: 19. Oktober 2012
Veröffentlicht: 21. Februar 2013

© 2013 Hempel et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Zusammenfassung

Das Web 2.0 ändert das Medizinstudium, weil es Studierenden und Lehrenden völlig neue Möglichkeiten im Lern- und Lehrverhalten und im Umgang miteinander bietet. Der Änderungsprozess hat bereits eingesetzt und wird sich in den kommenden Jahren weiter fortsetzen. Überregionale soziale Medien wie Facebook, YouTube, StudiVZ, Google Drive oder Xing sind heute fest integrierter Bestandteil in der Kommunikation zwischen den Studierenden und in der Kommunikation zwischen Studierenden und Lehrenden. Darüber hinaus haben aber auch lokale Portale, wie die seit 2003 etablierte Plattform [http://www.leipzig-medizin.de], mittlerweile einen festen Stellenwert im Medizinstudium erlangt, der zum Teil über den der bekannten überregionalen sozialen Netze hinausgeht.

Die vielen Möglichkeiten und raschen Veränderungen durch soziale Netzwerke sollten innerhalb der Medizinischen Fakultäten bekannt gemacht werden. Aus diesem Grund wurde an der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig eine Arbeitsgruppe für E-Learning und Neue Medien gegründet, um sowohl die Chancen des Web 2.0 zu nutzen, die damit verbundenen Veränderungsprozesse im Medizinstudium zu analysieren und Risiken des World Wide Web einzudämmen. Das Web 2.0, bzw. das Social Web haben begonnen das Medizinstudium mitzubestimmen. Für die Zukunft gilt von diesen besonderen Möglichkeiten des Webs in der medizinischen Lehre zu profitieren.

Schlüsselwörter: Medizinische Ausbildung, Medizinstudierende, Social Web, Deutschland


Einleitung

Vor 15 Jahren war es üblich Fachbegriffe während des Medizinstudiums in Lexika nachzuschlagen. Heute sind Internetseiten wie Wikipedia erste Anlaufstelle für wissbegierige Medizinstudierende. Bücher wie der Pschyrembel, die über Jahrzehnte hinweg ein fester Begleiter jedes angehenden Arztes waren, werden überwiegend elektronisch, beispielsweise als App auf dem Smartphone genutzt. War es noch vor 10 Jahren üblich sich telefonisch zu Lerngruppen zu verabreden, so geschieht dies heute über Einladungsfunktionen verschiedener sozialer Netzwerke wie Facebook. Auch die vor jeder Prüfung obligatorische Diskussion von Altklausuren geschieht heute zunehmend in lokalen Internetforen, bzw. in Online-Textbearbeitungsprogrammen wie Google Drive. Eine Untersuchung an unserer Medizinischen Fakultät in Leipzig hat ergeben, dass das Internet von den rund 200 befragten Studierenden des 3. und 7. Fachsemesters allein für das Studium durchschnittlich 8,3 h pro Woche verwendet wird [1]. Wie so oft haben sich die Zeiten geändert und auch das Medizinstudium hat sich dem technischen Fortschritt angepasst [2], [3]. Unklar ist aktuell jedoch in welchem Umfang diese Veränderungen von den Lehrenden berücksichtigt werden und welche Möglichkeiten es zukünftig gibt, dem veränderten Lernverhalten der Studierenden Rechnung zu tragen.


Begriffsdefinition

Bevor über die verschiedenen Möglichkeiten des Webs 2.0 diskutiert werden kann, gilt es erst einmal zu klären, was man unter dem Begriff „Web 2.0“ überhaupt versteht. Der Begriff „Web 2.0“ tauchte als solches erstmals auf verschiedenen Entwicklerkonferenzen im Jahr 2004 in den USA auf und ist bis heute nicht klar definiert. Sir Timothy Berners-Lee, der als Begründer des World Wide Web gilt, äußerte sich noch im Jahr 2006 in einem Interview mit den Worten: „I think Web 2.0 is of course a piece of jargon, nobody even knows what it means.“ [http://www.ibm.com/developerworks/podcast/dwi/cm-int082206.txt]. Nach Ansicht der Autoren lässt sich der Begriff Web 2.0 mittlerweile klarer definieren. In Abgrenzung zu einem so nicht definierten „Web 1.0“, bei dem es nur wenige Anbieter gab die Informationen für den passiven Konsum der Nutzer bereitstellten, ist das Web 2.0 eine deutliche Weiterentwicklung. Im Web 2.0 ist der Internetnutzer nicht mehr nur primär Konsument, sondern ihm kommt zunehmend eine aktive Rolle zu. Unterstützt durch interaktive Anwendungen erstellt, bearbeitet und verbreitet er Inhalte in hohem Maße selbst. Die verschiedenen Plattformen des Web 2.0 ermöglichen es jetzt jedem Nutzer ohne aufwendige Programmierkenntnisse am Informationsaustausch teilzunehmen. So entwickeln sich Projekte, die umso wertvoller sind, je mehr Internetnutzer sich beteiligen (z.B. Wikipedia). Anwendungen im „Web 2.0“ sind letztlich nichts anderes als Plattformen, die zwar von einem Betreiber zur Verfügung gestellt werden, für deren inhaltliche Ausgestaltung und Aktualität aber in großem Maße die Nutzer mit ihren Beiträgen allein verantwortlich sind.

Mittlerweile wird der Begriff „Web 2.0“ zunehmend durch den Begriff des „Social Web“ bzw. „Social Media“ abgelöst. Hierunter werden alle Medien verstanden, die die Nutzer verwenden, um miteinander zu interagieren. Dabei stehen Kommunikation und der Austausch nutzergenerierter Inhalte im Vordergrund [http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Archiv/569839/soziale-medien-v2.html], [http://wissen.harvardbusinessmanager.de/wissen/fak/dok.pdf?id=73314406]. Eine klare Abgrenzung zum „Web 2.0“ ist schwierig.


Die Nutzung verschiedener Plattformen durch Leipziger Medizinstudierende

Im Folgenden werden Onlineportale vorgestellt, die durch Leipziger Medizinstudierende genutzt werden. Dabei wird sowohl auf aktuelle, als auch auf künftige Nutzungsmöglichkeiten im Rahmen des Medizinstudiums eingegangen (siehe Anhang 1 [Anh. 1]).

Wikipedia

Wikipedia ist ein seit 2001 weltweit existierendes Online-Lexikon [http://de.wikipedia.org] und sicherlich ein Pionier des Web 2.0. Jeder Nutzer kann bei Wikipedia nicht nur Inhalte abrufen, sondern auch aktiv neue Inhalte mitgestalten oder bereits existierende überarbeiten. Auch wenn Wikipedia in der Wissenschaftslandschaft mitunter nicht sehr angesehen ist, ist die Verbreitung unter Medizinstudierenden sehr hoch. Dies trifft selbst noch auf Ärzte in Weiterbildung zu, wobei Untersuchungen gezeigt haben, dass 80% der Ärzte im Rahmen ihrer Tätigkeit Wikis wie Wikipedia nutzen, um medizinische Informationen zu erhalten. Über 90% dieser Ärzte begründen die Nutzung mit der einfachen und schnellen Erreichbarkeit [4]. Diese Verbreitung ist unter Medizinstudierenden vermutlich noch höher.

Aus Sicht eines Hochschullehrers hat man auf die Nutzung von Wikipedia relativ wenig Einfluss. Es besteht natürlich die Möglichkeit auch als Wissenschaftler aktiv am Projekt mitzuarbeiten. Es gibt jedoch keine Zahlen, wie viele Hochschullehrer diese Chance wirklich nutzen. Ein Hauptkritikpunkt, welcher auch wissenschaftlich schon mehrfach untersucht wurde, sind die fehlende Evidenz sowie die teilweise enthaltenden Fehler innerhalb medizinischer Artikel dieser Plattform. Hierbei entwickelt sich einer der großen Vorteile des Web 2.0 – nämlich die Möglichkeit das jeder Nutzer aktiv Inhalte verändern kann (unabhängig seines Wissensstandes) – zum Nachteil. Denn so fehlt mitunter eine Kontrolle durch Experten, sodass sich Fehler festsetzen können, die nicht nur für das Medizinstudium problematisch sind [5].

YouTube

Bei YouTube [http://www.youtube.com] handelt es sich um ein Portal in dem Nutzer eigene Videodateien für jedermann verfügbar machen können. Hauptsächlich wird YouTube dabei von der Allgemeinheit für eine Vielzahl kleinerer Videoclips genutzt. Des Weiteren sind mittlerweile auch exklusive Musikvideos, Fernsehserien und eigens in YouTube gegründete Podcasts verfügbar. Die Nutzer können auf vielfältige Weise mit dem jeweiligen Autor interagieren. Aus medizinischer Sicht besteht die Möglichkeit sowohl einfache Podcasts (z.B. von Vorlesungen), als auch konkrete Lehrvideos (z.B. zu praktischen ärztlichen Fertigkeiten) online zu veröffentlichen. Bei erstgenannter Möglichkeit ist man jedoch im Vergleich zu anderen Plattformen oder eigenen Entwicklungen recht eingeschränkt. So ist es auf einfachem Wege nur möglich simple Vorlesungsaufzeichnungen zu veröffentlichen. Auf die sinnvolle Unterteilung in einzelne Kapitel oder die zusätzliche Bereitstellung ergänzender Vorlesungsmaterialien (*pdf-Dateien, Skripte, Lernziele) muss dabei verzichtet werden. Aus diesem Grund werden die Vorlesungspodcasts, die es an der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig seit dem WS 2011/12 gibt, in einem eigens entwickelten Player veröffentlicht, der die genannten zusätzlichen Möglichkeiten bietet und so ein effektiveres Lernen ermöglicht. Sinnvoller erscheint der Einsatz von YouTube darin, ergänzend zur Wissensvermittlung im Hörsaal, Lehrvideos zu bestimmten Krankheitsbildern oder ärztlichen Fertigkeiten zur Verfügung zu stellen. Videos, z.B. zur korrekten Anlage eines peripher-venösen Zugangs, sind hier genauso vorstellbar, wie Ereignisse die sich innerhalb einer Vorlesung nur schlecht oder gar nicht darstellen lassen (z.B. das Bild eines spezifischen Krampfanfalles oder die Einleitung einer Narkose).

In neueren Untersuchungen hat sich gezeigt, dass die Möglichkeit diese Filmclips von jedem internetfähigen Gerät aus jederzeit streamen zu können, von Studierenden sehr gut angenommen wird und auch Vorteile gegenüber herkömmlichen Methoden (z.B. das Verteilen von DVDs) bietet [6]. Neben dem eigentlichen Video kann die Kommentarfunktion von YouTube zu kleineren Diskussionen genutzt werden. Nochmals ausgebaut werden kann diese Möglichkeit durch die Integration des YouTube Players in ein eigenes Portal, in dem dann über eine Foren-/Uploadfunktion o.ä. ein noch differenzierter Austausch über das eingebettete Video möglich ist. Eine solche Integration ist z.B. für das Studierendenportal in Leipzig geplant. Darüber hinaus ist auch eine Nutzung außerhalb der Ausbildung von Medizinstudierenden denkbar. So haben vielen Kliniken damit begonnen Informationsfilme für Patienten online bereit zu stellen. An der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig werden solche Videobeiträge des Weiteren durch Lehrvideos für die Allgemeinbevölkerung ergänzt, die unter anderem relevante Themen der Ersten Hilfe (stabile Seitenlagerung, Herz-Lungen-Wiederbelebung, usw.) behandeln. Wobei in Untersuchungen gezeigt werden konnte, dass die Qualität derartiger Lehrvideos mitunter sehr unterschiedlich ist und die meistgesehenen Videos nicht zwangsläufig die fachlich besten sein müssen [7].

Neben YouTube selbst gibt es mittlerweile eine Vielzahl weiterer Videoportale mit unterschiedlichen Zielgruppen. Beispielhaft sei hier Vimeo [http://www.vimeo.com/] genannt, welches sich verstärkt an professionelle Filmemacher und ambitionierte Hobbyfilmer richtet und mit seinen Funktionen eine Alternative für den Einsatz im Medizinstudium darstellen könnte. Im Vergleich zu YouTube zählt bei Vimeo weniger die Quantität, als vielmehr die Qualität der eingestellten Filmbeiträge. So ist die Anzahl von Beiträgen in HD relativ gesehen wesentlich höher. Kommerzielle Beiträge von Firmen o.ä. sind bei Vimeo nahezu nicht vorhanden. Stattdessen findet man selbstproduzierte Aufnahmen, die alle durch ein ausgezeichnetes Bild und klaren Sound gekennzeichnet sind. Beides sind Grundvoraussetzungen für gute medizinische Lehrvideos.

Soziale Netzwerke

Ähnlich wie bei YouTube sind eine Vielzahl von Kliniken und Medizinischen Fakultäten in den letzten Jahren zunehmend in sozialen Netzwerken präsent. Allen voran ist hier Facebook zu nennen welches, aktuellen Untersuchungen nach, gerade in Großbritannien häufig durch Gesundheitseinrichtungen genutzt wird [8].

1. Facebook

Facebook ist das mit Abstand größte soziale Netzwerk, welches weltweit über 900 Millionen aktive Nutzer vereint [http://www.facebook.com]. Ausgehend von einem kleinen Netzwerk Studierender der Harvard University hat es sich seit seiner Gründung im Jahr 2004 zu einem weltweit agierenden Unternehmen entwickelt, dass mittlerweile durch die Bereitstellung einer Vielzahl von Apps für Smartphones, Skripten für Administratoren und einer großen Marketingabteilung weit mehr als eine einfache Website ist. Im medizinischen Bereich ergeben sich verschiedene Einsatzmöglichkeiten. Einerseits nutzen Kliniken und Universitäten eigene Facebook-Seiten für Ihre Außenwirkung, wie z.B. für die Akquise von Patienten oder die Gewinnung neuer Studieninteressenten. Aber auch die Mitarbeiter haben so die Möglichkeit sich nach außen mit ihrem Arbeitgeber zu identifizieren, indem sie die entsprechenden Seiten in ihrem Profil verlinken. Der Nutzungsgrad ist dabei sehr hoch. So konnte eine aktuelle Untersuchung aus den USA zeigen, dass bis zu 96% der Medizinstudierenden regelmäßig Facebook nutzen. Postgradual trifft dies auf immerhin noch knapp 50% der Kliniker regelmäßig zu [9]. An der Universität Leipzig hat die hiesige Studierendenvertretung der Medizinischen Fakultät (StuRaMed) eine eigene Facebook-Seite (siehe Abbildung 1 [Abb. 1]), die von den Studierenden abonniert werden kann und die sie dann mit aktuellen Informationen versorgt. So werden z.B. Veranstaltungen über die in Facebook integrierten Funktionen entsprechend veröffentlicht.

Die Erfahrungen der Studierendenvertreter zeigen, dass es auf diesem Wege mittlerweile möglich ist, mehr Studierende in kürzerer Zeit zu informieren, als es früher über die normale Homepage der Fall war. Seitens der Universität wird Facebook in den letzten Monaten ebenfalls verstärkt genutzt. So verfügt die Universität Leipzig mittlerweile über eine eigene offizielle Facebook-Seite [http://www.facebook.com/unileipzig], die regelmäßig von Mitarbeitern der Pressestelle mit neuen Inhalten versorgt wird. Zielgruppen sind hier neben den aktuellen Studierenden, vor allem Studieninteressierte und Alumni. Letztere haben so die Möglichkeit auf einfache Art und Weise über das Studienende hinaus mit ehemaligen Kommilitonen in Kontakt zu bleiben. Die Medizinische Fakultät der Universität Leipzig betreibt bisher nur eine offizielle Facebook-Seite. Bei der Seite der „LernKlinik Leipzig“ handelt es sich um die Webpräsenz des Leipziger Skills-Labs [http://www.facebook.com/LernKlinikLeipzig]. Neben allgemeinen Informationen wird hier vor allem auf neue Kursangebote hingewiesen, was sich unter den Studierenden großer Beliebtheit erfreut, da sie auf diesem Wege oft schneller an die Einschreibungen gelangen und sich eine regelmäßige Kontrolle des entsprechenden Bereiches im Studierendenportal erübrigt.

Eine weitere Funktion, die von Studierenden in Leipzig stark genutzt wird, ist die Gruppenfunktion. Dabei gründen die Medizinstudierenden verschiedene Gruppen angefangen von Gruppen für Studienjahre, über Kursgruppen bis hin zu Teilnehmergruppen einzelner Lehrveranstaltungen. Innerhalb dieser Gruppen kann dann öffentlich oder privat, gemeinsam mit oder ohne den Lehrenden über die Lehrveranstaltungen gesprochen werden. Zusätzlich besteht die Möglichkeit Dateien, wie z.B. Vorlesungsaufzeichnungen online innerhalb der Gruppe auszutauschen.

Auch postgradual kann ein soziales Netzwerk wie Facebook durchaus von Bedeutung sein, denn auch ganze Fachgesellschaften haben mittlerweile damit begonnen, Medizinstudierende über soziale Netzwerke für bestimmte Fachgebiete zu begeistern. Versucht wird dies unter anderem über Werbekampagnen vor Ort, auf Kongressen (die auf Facebook angekündigt werden) sowie z.B. über kleine Gewinnspiele die ein Abonnement der entsprechenden Facebook-Seite voraussetzen. Beispielhaft sei hier mit „Mein Pulsschlag“ eine Aktion des Berufsverbandes Deutscher Anästhesisten e.V. genannt [http://www.facebook.com/BDAeV].

2. StudiVZ / MeinVZ

Das im Jahr 2005 gegründete StudiVZ [http://www.studivz.net/] sollte das Pendant zu Facebook im deutschsprachigen Raum darstellen, wobei es sich wie Facebook ursprünglich nur an Studierende richtete. In den ersten Jahren verzeichnete die Plattform eine hohe Wachstumsrate der Mitgliederzahlen, sodass schon nach kurzer Zeit Ableger für Schüler (SchülerVZ) und „Nicht-Studierende“ (MeinVZ) gegründet wurden. StudiVZ und die angeschlossenen Netzwerke entwickelten sich so zum mit Abstand größten sozialen Netzwerk im deutschsprachigen Raum.

Auch bei StudiVZ/MeinVZ gibt es die Möglichkeit eigene Fan-Seiten zu erstellen. Des Weiteren gibt es auch hier die Möglichkeit private oder öffentliche Gruppen zu gründen, was vor allem zur Blütezeit des Netzwerkes von Leipziger Studierenden rege genutzt wurde (siehe Abbildung 2 [Abb. 2]).

Mittlerweile hat die Bedeutung jedoch stark abgenommen. Die Netzwerke wurden inzwischen sowohl bei den reinen Nutzerzahlen als auch der Besuchsdauer von Facebook deutlich überholt. Dies zeigt die Gefahr derartiger Projekte im Web 2.0. So schnell und erfolgreich sie gestartet sind, so schnell können sie auch wieder verschwunden sein. Dies gilt es insbesondere bei der Planung bezüglich einer Integration in das Curriculum zu beachten. Da das Nutzerverhalten der Studierenden nur sehr begrenzt durch Hochschullehrer zu beeinflussen ist, können mitunter gut durchdachte und lange geplante Lehrprojekte im Rahmen des Web 2.0 im Sande verlaufen, weil einfach nicht mehr ausreichend Studierende auf der entsprechenden Plattform aktiv sind. Da StudiVZ und die angeschlossenen Netzwerke mittlerweile nur noch selten und unregelmäßig durch Studierende genutzt werden, haben sie auch an Bedeutung für die medizinische Ausbildung verloren. Aus diesem Grund gibt es aktuell keine größeren Projekte im Rahmen des Leipziger Curriculums, die eine Integration von StudiVZ/MeinVZ beinhalten.

3. XING

XING [http://www.xing.com] ist ein soziales Netzwerk, welches im Jahr 2003 unter dem Namen openBC gegründet wurde. XING verfügt aktuell über einen Stamm von rund 12 Millionen Nutzern. Im Gegensatz zu Netzwerken wie Facebook und StudiVZ stehen bei XING berufliche Kontakte im Vordergrund. Als weitere Besonderheit bietet XING kostenpflichtige Premium-Accounts an. Der Nutzungsgrad durch Medizinstudierende ist deshalb nicht sehr hoch. Bestenfalls postgradual wird das Netzwerk verwendet, um Kontakt zu ehemaligen Kommilitonen zu halten und sich ein eigenes berufliches Netzwerk aufzubauen. Wobei dieser Netzwerkgedanke unter den an Kliniken angestellten Ärzten weniger ausgeprägt, bzw. für den beruflichen Erfolg entscheidend ist, als in der freien Wirtschaft. An der hiesigen Alma Mater Lipsiensis wird XING hauptsächlich durch das Alumni-Netzwerk genutzt (siehe Abbildung 3 [Abb. 3]).

Neben dem Alumni-Newsletter mit aktuellen Informationen zum Universitätsleben werden ehemalige Studierende auf diesem Wege auch über Alumni-Treffen, sowie über weitere Veranstaltungen der Universität Leipzig informiert.

Internetforen / Communities

Eine weitere Urform und eine der frühesten Vertreter des Web 2.0 sind Internetforen. Nach einer, in der Regel, kostenlosen Registrierung und der Erstellung eines Benutzerkontos kann sich jeder in verschiedenen Foren mit anderen Interessierten zu bestimmten Themen austauschen und dabei die Diskussionen durch eigene Beiträge beleben. Derartige Internetforen sind auch im Medizinstudium weit verbreitet. Hier sind mit Medi-Learn.de und DocCheck Campus (ehemals Medizinstudent.de) vor allem zwei überregionale Plattformen zu nennen, die sich aus einem Forum heraus mittlerweile zu erfolgreichen Unternehmen entwickelt haben. Neben einem einfachen Forum findet man dort als Medizinstudierender mittlerweile viele weitere nützliche Dinge wie Prüfungsprotokolle und eine Datenbank mit Skripten für die verschiedenen Phasen des Studiums. Diesen 2 Anbietern steht eine große Zahl kleinerer lokaler Projekte gegenüber. Diese werden oft von den jeweiligen Studierendenvertretungen oder von einzelnen engagierten Studierenden betrieben. Untersuchungen an der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig haben gezeigt, dass lokale Projekte unter den Medizinstudierenden meist den höchsten Bekanntheitsgrad haben und auch mit Abstand am stärksten genutzt werden. Der Bekanntheitsgrad geht vor allem zu Beginn des Studiums weit über den gängiger medizinischer Suchportale wie z.B. MEDLINE hinaus (siehe Abbildung 4 [Abb. 4]).

Leipzig-Medizin.de

In Leipzig selbst hat sich seit 2003 die Plattform Leipzig-Medizin.de [http://www.leipzig-medizin.de] mit einem Bekanntheitsgrad von über 95% zu einem festen Bestandteil des hiesigen Studiums entwickelt (siehe Abbildung 4 [Abb. 4]). Leipzig-Medizin.de ist mittlerweile ein Portal, welches neben dem eigentlichen Forum auch aktuelle News und eine Vielzahl von Downloads wie Altklausuren, Skripte und Prüfungsprotokolle anbietet. Gegründet wurde die Plattform von einem Medizinstudierenden, der für seine Kommilitonen und sich die Möglichkeit schaffen wollte, gemeinsam Erfahrungen und Dateien auszutauschen. Der Gründer der Plattform betreibt diese bis heute weiter und ist mittlerweile selbst als Lehrkraft an der Ausbildung der Studierenden beteiligt. In diesem Forum nutzen die Studierenden die Möglichkeit sich über die verschiedenen Probleme des Studiums auszutauschen (siehe Abbildung 5 [Abb. 5]). Dabei profitieren sie oft von den Erfahrungen der älteren Semester, die über dieses Portal auf einfache Weise genutzt werden können.

Neben aktuellen Problemen werden gerade in der Prüfungszeit auch Altklausuren im Forum gemeinsam diskutiert und gelöst. Jeder einzelne Studierende profitiert dabei vom Wissen der anderen, sodass in kurzer Zeit nahezu alle offenen Fragen gemeinsam geklärt werden können. Für Lehrende stellt eine derartige Plattform die Möglichkeit dar, auf direktem Weg mit den Studierenden in Kontakt zu treten. Diese Möglichkeit wird von Lehrenden in Leipzig sowohl „inkognito“ als auch offen (in dem Sie sich als Lehrende zur erkennen geben) genutzt. Des Weiteren bekommt man als Hochschullehrer an Hand der Diskussionen ein Gespür dafür, wo die Probleme der Studierenden liegen und welche Wissensinhalte man zukünftig vielleicht anderes vermitteln sollte. Dabei sind alle Inhalte von Leipzig-Medizin.de nach einer Registrierung auch für Lehrende nutz- und abrufbar. Aus diesen Gründen haben sich in Leipzig in den letzten Jahren immer mehr Lehrende im Portal angemeldet, um so von den vielfältigen Möglichkeiten zu profitieren.

Google Drive

Neben den erläuterten Beispielen des Web 2.0 gibt es noch eine Vielzahl weiterer mehr oder weniger bekannter Portale und Anwendungen. Eine Plattform, die sich von den anderen grundlegend unterscheidet ist Google Drive [http://drive.google.com/]. Bei Google Drive (ehemals Google Docs) handelt es sich um ein Angebot, dass es den Nutzern erlaubt Dateien online zu sichern und automatisch zwischen verschiedenen internetfähigen Geräten zu synchronisieren. Diese Dateien lassen sich jedoch nicht einfach nur sichern, sondern alle gängigen Office-Anwendungen (Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Präsentationen, usw.) können online durchgeführt werden. Dies ist nicht nur allein, sondern auch im Team möglich, wobei Änderungen eines Nutzers allen anderen in Echtzeit angezeigt werden. Die Plattform findet an der Leipziger Universität gerade in den letzten Monaten zunehmende Verbreitung. Studierende schließen sich zu Teams zusammen und erstellen gemeinsam studentische Skripte zu Vorlesungsreihen oder kommentieren und bearbeiten vorhandene Lehrmaterialien und Altklausuren. Auch für Dozenten besteht die Chance diese Möglichkeit in Zukunft in der Lehre noch stärker zu nutzen, z.B. in der Abstimmung und Kommunikation mit anderen Lehrbeauftragten oder im direkten Austausch mit Studierenden z.B. im Rahmen von Wahlfächern, Arbeitsgruppen oder einem Betreuer-Doktoranden-Verhältnis [10], [11]. Sowohl innerhalb der Arbeitsgruppe für Medizindidaktik und Ausbildungsforschung der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und Intensivtherapie als auch innerhalb der Arbeitsgruppe für E-Learning und Neue Medien der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig werden diese Möglichkeiten rege genutzt. So werden z.B. auf einfachem Wege große Dateien einer kompletten Arbeitsgruppe zur Verfügung gestellt, ohne die einzelnen E Mail-Postfächer zu überlasten. Die Dateien können außerdem von jedem Lehrenden weltweit abgerufen werden und sie sind dabei immer auf dem aktuellsten Stand. Des Weiteren wird Google Drive in Leipzig verwendet um Curricula oder Projektpapiere zu entwickeln. Wobei hier vor allem die Möglichkeit die Dokumente online simultan durch verschiedene Lehrende bearbeiten und kommentieren zu können bevorzugt verwendet wird. Erfolgreich genutzt wird diese Möglichkeit z.B. gerade bei der Erstellung des Curriculums für den neuen QSB 14 „Schmerzmedizin“ und der dazu notwendigen Abstimmung zwischen den einzelnen Fachdisziplinen.


Probleme und Chancen für das Curriculum

Neben den zahlreichen Chancen birgt das Web 2.0 Risiken, die vielen Nutzern auf den ersten Blick nicht bewusst sind. Dazu gehören die Validität der im Netz frei verfügbaren Daten, die kommerziellen Interessen der zum Teil börsendotierten Unternehmen, der mögliche Verlust sensibler Daten nach außen (Studierendendaten, Patientendaten) oder auch die Schnelllebigkeit des WWW (siehe Schicksal StudiVZ). Da in Untersuchungen gezeigt werden konnte, dass vielen Hochschullehrern neben den Risiken auch die Möglichkeiten des Web 2.0 nicht bekannt sind, oder sie nicht wissen wie die verschiedenen Portale funktionieren und bedient werden [12], sollten sie regelmäßig durch Schulungen mit dem Thema vertraut gemacht werden. Dies geschieht in Leipzig einmal im Jahr im Rahmen eines Hochschullehrertrainings. Schon jetzt ist aber festzustellen, dass sich zukünftig ein noch größerer Schulungsbedarf entwickeln wird wie sinnvoll und zugleich auch sicher mit dem Web 2.0 umgegangen werden kann.

Sorgenfalten bereitet den Hochschullehrern die Nutzung des Web 2.0 im Rahmen der Medizinischen Ausbildung beispielsweise im Zusammenhang mit der Validität der in den verschiedenen Netzwerken gefundenen Informationen. Verschiedene Untersuchungen (z.B. von Wikipedia) konnten dabei noch kein einheitliches Bild schaffen. In einer Befragung von Studierenden der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig, konnte aber gezeigt werden, dass sich die Studierenden dieses Problems durchaus bewusst sind und nur ein kleiner Teil der Nutzer den Informationen vorbehaltlos Glauben schenkt (siehe Abbildung 6 [Abb. 6]).

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der, dass die meisten sozialen Netzwerke kommerzielle Ziele verfolgen. Auch wenn es auf den ersten Blick nicht den Eindruck macht, so sind für alle Plattformen große Unternehmen verantwortlich, deren vordergründiges Ziel es ist, möglichst viel Gewinn zu erwirtschaften. Dies kann zu Entscheidungen führen, die nicht im Sinne der Nutzer sind. Deshalb muss davor gewarnt werden, kommerzielle Plattformen vorbehaltlos für die curriculare Lehre zu nutzen. Auch hier sind entsprechende Schulungen für Hochschullehrer sinnvoll. Ungeklärt bleibt bei der Nutzung universitätsunabhängiger Netzwerke auch die Frage der Datenhoheit. Jede Medizinische Fakultät verwaltet eine Menge sensibler Daten von Studierenden (Matrikelnummern, Geburtsdaten oder Wohnadressen). Innerhalb der Grenzen der eigenen Fakultät ist es möglich selbst Einfluss auf den Grad des Datenschutzen und der Datensicherung zu nehmen. Dies ist bei der Verwendung von sozialen Netzwerken nicht mehr der Fall. Die Fakultät leitet dann nicht nur sensible Daten an soziale Netzwerke (und somit die dahinterstehenden Unternehmen) weiter. Sie hat auch keinen Einfluss mehr auf die Art und Weise wie mit diesen Daten umgegangen wird. Dies ist einer der Hauptgründe, wieso soziale Netzwerke in Leipzig noch keinen Einzug in die curriculare Lehre gefunden haben, sondern bisher nur in fakultativen Angeboten Verwendung finden. Bei fakultativen Lehrveranstaltungen haben die Studierenden selbstständig die Möglichkeit zu entscheiden, ob und wenn ja welche Daten sie zur Verfügung stellen. Dieses Vorgehen ist auch nicht ganz unproblematisch, aber zumindest wird kein Studierender gegen seinen Willen zur Anmeldung in einem sozialen Netzwerk im Rahmen der Pflichtlehre gezwungen.

Ein Problem, welches in Zukunft sicherlich noch an Bedeutung gewinnen wird, ist das des Schutzes von Patientendaten. Durch die Möglichkeiten die das Web 2.0 in Verbindung mit Mobiltechnologie wie Smartphones bietet, steigt die Gefahr, dass z.B. sensible Patientendaten aus Lehrveranstaltungen an die Öffentlichkeit gelangen. Hier ist zukünftig eine verstärkte Sensibilisierung der Studierenden aber auch aller sonstigen Mitarbeiter von Gesundheitseinrichtungen unabdingbar [13], [14]. So haben bis heute z.B. nur sehr wenige Medizinische Fakultäten in den USA entsprechende Richtlinien zum Verhalten im Social Web [15].

Außerdem könnte sich auch die Schnelllebigkeit des World Wide Web als problematisch darstellen. Was einerseits ein Vorteil ist, kann zum Nachteil werden, wenn z.B. große Lehrprojekte oder gar ganze Curricula auf bestimmte Web 2.0-Anwendungen abgestimmt werden und entsprechend von diesen abhängig sind. Sollte der Betrieb der Anwendung eingestellt werden (z.B. wie beschrieben aus kommerziellen Gründen), oder die Bedeutung innerhalb der Studierenden stark zurückgehen (siehe z.B. StudiVZ) kann mitunter ein mit viel Aufwand erstelltes Projekt nicht mehr fortgeführt werden. Abhilfe können hier eigene Portale schaffen, die einerseits verschiedene externe Web 2.0-Anwendungen und Möglichkeiten integrieren und andererseits an die lokalen Gegebenheiten angepasst sind. Durch diese an die Interessen der eigenen Medizinischen Fakultät angepassten Plattformen ist es möglich langfristig erfolgreiche Konzepte zu erstellen, ohne dabei von externen Anbietern zu sehr abhängig zu werden. Eigene Portale bieten außerdem den Vorteil, dass Studierende nicht gezwungen werden, sich für Studienangelegenheiten bei externen Anbietern wie z.B. Facebook zu registrieren. Aus Gründen des Datenschutzes gibt es auch heute noch Studierende, die sich prinzipiell nicht an sozialen Netzwerken beteiligen, was von Seiten der Lehrenden auch akzeptiert werden sollte.

Eine Alternative zu kompletten Eigenentwicklungen sind Systeme wie ILIAS® oder Moodle®. Beide Open-Source-Projekte haben eine Vielzahl von Web 2.0 Komponenten integriert und können nach Belieben an die eigenen Anforderungen angepasst werden und darüber hinaus können die eigenen Anpassungen anschließend anderen Nutzern zur Verfügung gestellt werden.

Aus den genannten Gründen ist die Medizinische Fakultät der Universität Leipzig aktuell dabei das bisherige Studierendenportal noch einmal umfassend um verschiedene Web 2.0-Angebote zu erweitern und so nicht nur die studentische Lehre selbst, sondern vor allem auch die Interaktion zwischen den Studierenden untereinander und mit den Lehrenden zu verbessern, um die Chancen des Web 2.0 zu nutzen, die curriculare Lehre voranzubringen.

Bisher beeinflussen die sozialen Netze die curriculare Lehre oftmals im Verborgenen. So ist die Kommunikation der Studierenden über Lehrveranstaltungen im der Plattform Leipzig-Medizin.de ein Feedback für Lehrende, das an der offiziellen Evaluation der Medizinischen Fakultät vorbeigeht, auf interessierte Lehrende der Kliniken aber direkt zurückkoppelt und damit die Entwicklung von Lehrveranstaltungen oder Prüfungen vorantreibt. Beispielhaft sei hier genannt, dass im Netz kursierende Altklausurfragen keine erneute Verwendung in den MC-Klausuren finden oder das sich Prüfer des mündlichen Staatsexamens informieren, welche Fragen die Studierenden bei Ihnen erwarten.

Um die Chancen des Web 2.0 künftig auch zielgruppenorientiert zu nutzen ist eine Onlineerhebung der Wünsche und Bedürfnisse der Leipziger Medizinstudierenden sowie der Lehrenden bezüglich einer Integration von Web 2.0-Komponenten geplant. Dieses von der Arbeitsgruppe für E-Learning und Neue Medien der Medizinischen Fakultät geleitete Projekt soll dabei außerdem das Nutzungsverhalten der Medizinstudierenden und Lehrenden abhängig von verschiedenen Parametern (Fachsemester/Arbeitsstelle, Alter, Geschlecht, Onlinezugang, usw.) erfassen. Ausgehend von einigen kleineren bereits abgeschlossenen Erhebungen an der Medizinischen Fakultät, soll mit dieser Umfrage die Grundlage für alle zukünftigen Projekte im Bereich Web 2.0 und E-Learning gelegt werden. Nur so wird es möglich sein, die entsprechenden Web 2.0-Komponenten auf die richtige Art und Weise in das bestehende Studierendenportal zu integrieren und den maximal möglichen Zugewinn für Studierende und Lehrende zu erzielen.

Das Web 2.0, bzw. das Social Web haben das Leben in den letzten Jahren wesentlich mitbestimmt. Für die Zukunft gilt es nun überall die entstandenen Chancen zu nutzen und die besonderen Möglichkeiten auch in die Lehre im Rahmen des Medizinstudiums zu portieren.


Interessenkonflikt

Die Autoren erklären, dass sie keine Interessenkonflikte im Zusammenhang mit diesem Artikel haben.


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