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GMS Journal for Medical Education

Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

ISSN 2366-5017

Nutzung und Akzeptanz von Wiki-Systemen bei Studierenden der Tiermedizin

Forschungsarbeit Veterinärmedizin

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GMS Z Med Ausbild 2013;30(1):Doc10

doi: 10.3205/zma000853, urn:nbn:de:0183-zma0008534

Dieses ist die deutsche Version des Artikels.
Die englische Version finden Sie unter: http://www.egms.de/en/journals/zma/2013-30/zma000853.shtml

Eingereicht: 16. April 2012
Überarbeitet: 3. Juli 2012
Angenommen: 2. August 2012
Veröffentlicht: 21. Februar 2013

© 2013 Kolski et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Zusammenfassung

Zielsetzung: Wiki-Systeme gewinnen im universitären Bereich überwiegend bei jungen Nutzern an Bedeutung. Anhand einer Umfrage sollte untersucht werden, wie Studierende der Tiermedizin Wiki-Systeme bisher nutzen, ob sie ein fachspezifisches, tiermedizinisches Wiki-System als sinnvoll erachten und wie hoch die Bereitschaft zur Mitgestaltung ist.

Methodik: Die Datenerhebung erfolgte als empirische Untersuchung mit Hilfe eines Fragebogens, der Studierenden (n=210) des Fachbereiches Veterinärmedizin (Freie Universität Berlin) ausgehändigt wurde. Der Fragebogen enthielt Fragen zur Nutzung von Wikipedia allgemein und für den universitären Gebrauch und zur Nutzung und Akzeptanz von speziellen tiermedizinischen Wiki-Systemen.

Ergebnisse: Die meisten Befragten hatten vorwiegend Leseerfahrungen mit Wikipedia und tiermedizinischen Wiki-Systemen, vor allem jüngere Semester. Im Gegensatz dazu war die aktive Nutzung hinsichtlich Schreiben oder Verändern von Informationen gering (8,6% Wikipedia, 15,3% tiermedizinische Wiki-Systeme). Sie war bei männlichen Nutzern (p=0,008) und in höheren Semestern (7,4% Anteil am 7. Semester) stärker vorhanden. Die bisherige Nutzung universitär genutzter tiermedizinischer Wiki-Systeme war ebenfalls gering. Die Mehrheit der Studierenden (96,2%) gab jedoch an, tiermedizinische Wiki-Systeme als Informationsmedium (d.h. passiv) in Zukunft nutzen zu wollen. Auch hier wurde eine niedrige Bereitschaft zur aktiven Erstellung von Inhalten angegeben. Allerdings erwarten viele Studierende beim Verfassen eigener Texte einen größeren Lernerfolg. Ein Vertrauen in die Informationsqualität eines Wiki-Systems ist bei den Studierenden grundsätzlich vorhanden.

Schlussfolgerung: Die Einschätzung der Wiki-Systeme als nützliche Nachschlagewerke (94,8%) und die Befürwortung tiermedizinischer Wiki-Systeme (95,7%) lässt eine erfolgreiche Etablierung von veterinärmedizinischen Wiki-Systemen erwarten. Hierbei sollten insbesondere Methoden zur Erhöhung der aktiven Nutzung entwickelt werden.

Schlüsselwörter: e-learning, Wiki, Universitäten, veterinärmedizinische Ausbildung


Einleitung

Das Internet bietet vielfältige Möglichkeiten im Umgang und der Organisation von Informationen. Im Rahmen von e-Learning wurde das Internet in den letzten Jahren zunehmend auch in der tiermedizinischen Lehre eingesetzt [1]. Weit verbreitete Formen universitären Wissensmanagements bilden dabei Content-Management-Systeme (CMS). Dies sind im Gegensatz zu Anwendungen des Web2.0 statische Software-Systeme zur Verwaltung bestehender Informationen. Sie fungieren meist ohne Verknüpfung von Inhalten und stellen nicht die Kommunikation der Nutzer in den Vordergrund [2]. Die Bedürfnisse der Studierenden nach mehr Interaktivität, Kreativität und Kommunikation bewirkten einen sozialen Wandel in der internetgestützten Lehre und führten zur Entwicklung von Web2.0-Anwendungen [3]. Der Begriff Web2.0 beschreibt, dass Personen im World Wide Web z.B. im Rahmen von Social Software kollaborativ und interaktiv zusammenarbeiten und Informationen mit anderen Internetnutzern oder –gruppen austauschen und veröffentlichen. Es stellt somit einen Kontrast zu statischen Webseiten und den hierarchischen Strukturen der Anfangszeit des Internet dar [4]. Entsprechende Anwendungen wie Facebook, Blogs und Wiki-Systeme erfreuen sich vor allem bei jüngeren Nutzern einer großen Beliebtheit. Hierin liegt ein entscheidendes Potential bezüglich einer universitären Anwendung [5]. Denn sie ermöglichen durch verstärkte Partizipation und Eigeninitiative eine aktive Informationsmitgestaltung durch den Studierenden. Dadurch kann der Einsatz von Web 2.0 Technologien dazu beitragen, das klassische Lehrmodell „Dozierender-Studierender“ (aktiver Sender, passiver Empfänger) zu ändern und die Studierenden aktiver an der Informationsgestaltung mitwirken zu lassen. Somit können ein verbessertes Informationsverständnis und ein höherer Lernerfolg erzielt werden. In diesem Sinne können Wiki-Systeme auch in der universitären Ausbildung von Studierenden verwendet werden.

Wiki-Systeme sind kollaborative, in ihren Inhalten editierbare Software-Plattformen [6]. Sie ermöglichen ein gemeinschaftliches und kommunikatives Arbeiten sowie eine schnelle, effektive und einfache Modifikation von Texten [7], [8], [9]. Wesentlich bei Wiki-Systemen sind die Attribute Enzyklopädie und Social Software. Da Enzyklopädien faktisches Wissen sammeln, eignen sie sich vor allem zur neutralen und detaillierten Darstellung von Informationen [10]. Der Begriff Social Software beschreibt die gemeinsame Partizipation an der Erstellung von Inhalten und deren öffentliche Zugänglichkeit im Internet [8], [11]. Diskussionsseiten sind in vielen Wiki-Systemen tragende Säulen für das Prinzip der Kommunikation und sollen der Verbesserung der Informationen dienen.

Diese Eigenschaften werden auch vom größten, meist genutzten und freien, enzyklopädischen Wiki-System Wikipedia (http://www.wikipedia.org) genutzt [12]. Sie zählt zur Zeit über 20,9 Millionen Artikel in etwa 260 Sprachversionen, mit über 3,9 Millionen Artikeln in der englischsprachigen und über 1,4 Millionen Artikeln in der deutschsprachigen Wikipedia (Wikipedia Januar 2012 http://stats.wikimedia.org/DE/TablesArticlesTotal.htm). Entscheidend für ihren Erfolg ist das auf Freiwilligkeit beruhende Engagement der teilnehmenden Editoren [13].

Der Einsatz von Wiki-Systemen im universitären Betrieb und entsprechende Publikationen haben in den letzten Jahren deutlich zugenommen [9], [14]. Potentiale von Wiki-Systemen für die Lehre sind unter anderem das kollaborative Finden, Erstellen und Tauschen von Wissen [15] und die Initiierung selbstorganisierter kollaborativer Lernprozesse [16], [17], die im pädagogischen Kontext große Bedeutung haben. In Lehrveranstaltungen finden Wiki-Systeme vornehmlich als Plattform für die gemeinsame Erstellung von Inhalten und als Informationsquelle Verwendung [18].

Bisher besteht kein einheitliches deutschsprachiges Wiki-System für die Tiermedizin, sondern nur ein Prototyp (http://www.vetipedia.org). Auch Umfang und Akzeptanz der Nutzung alternativer Wiki-Systeme im deutschsprachigen tiermedizinischen Bildungsbetrieb sind nur geringfügig untersucht. Ziel der Untersuchung war es, wie Studierende der Tiermedizin Wiki-Systeme bisher für private und tiermedizinische Fragestellungen nutzen. Weiterhin sollte geklärt werden, ob ein fachspezifisches Wiki-System für die Tiermedizin als sinnvoll erachtet wird und wie hoch die Bereitschaft zur Mitgestaltung ist.


Material und Methoden

Zur Datenerhebung wurde eine empirische Untersuchung mit Hilfe eines Fragebogens genutzt. Der schriftliche Fragebogen zur Bewertung von Wiki-Systemen wurde Studierenden des Fachbereiches Veterinärmedizin der Freien Universität Berlin aus dem ersten, dritten und siebten Semester während des Wintersemesters 2011/2012 ausgehändigt. In den Lehrveranstaltungen waren ca. 260 von etwa 500 eingeschriebenen Studierenden präsent. Davon nahmen 210 Studierende an der Befragung teil.

Insgesamt enthielt der Fragebogen eine kurze Einleitung zur Untersuchung und Fragen zu Geschlecht, Alter und Semesterzugehörigkeit. Der erste Teil des Fragebogens bezog sich auf die allgemeine und tiermedizin-spezifische Nutzung von Wikipedia. Wikipedia wurde gewählt, da es das bekannteste Wiki-System weltweit ist [12]. Der Fragebogen enthielt 8 Aussagen und Fragen zur bisherigen Nutzung von Wiki-Systemen. Die Teilnehmer sollten angeben, wie häufig sie spezielle passive und aktive Tätigkeiten im Rahmen einer Nutzung von Wikipedia bisher durchgeführt hatten (siehe Tabelle 1 [Tab. 1]). Der zweite Teil befasste sich mit Akzeptanz und Nutzung eines fachspezifischen, d.h. tiermedizinischen Wiki-Systems. Er enthielt 7 Aussagen und Fragen, die anhand einer fünfstufigen Likert-Skala bewertet werden sollten. Alternativ konnte der Befragte „Kann ich nicht beurteilen“ wählen (siehe Tabelle 2 [Tab. 2]).

Die Auswertung erfolgte mit dem Statistikprogramm SPSS® (IBM® SPSS® Statistics Version 20). Es wurden deskriptive Größen, z.B. Häufigkeiten und Häufigkeitsverteilungen ausgewertet. Weiterhin wurden Kreuztabellen genutzt zur Analyse der Studierenden nach gruppenspezifischen (Geschlecht und Semester) Antwortverhalten. Die Daten der Kreuztabellen wurden mit dem Chi-Quadrat-Test, mit standardisierten Residuen und erwarteten Häufigkeiten auf signifikante Abhängigkeiten getestet. Das Signifikanzniveau des Chi-Quadrat-Tests wurde mit dem Wert α=0,05 gewählt. Die dargestellte Grundgesamtheit (n) variierte je nach Anzahl der Studierenden, die für die jeweiligen Fragen Angaben gemacht hatten.


Ergebnisse des Fragebogens

Insgesamt füllten 210 Studierende den Fragebogen aus, davon 179 Frauen (85,2%) und 30 Männer (14,3%). Ein Teilnehmer machte keine Angaben zum Geschlecht. Das Durchschnittsalter betrug 23 (+/- 3,7) Jahre.

Zwischen den männlichen und weiblichen Befragten bestand hinsichtlich der gegebenen Antworten kein Unterschied. Ausnahmen bildeten hierbei die Themenkomplexe Artikelerstellung und -editierung und das Finden zufriedenstellender tiermedizinischer Informationen auf Wikipedia. Mehr männliche Teilnehmer gaben an, Artikel auf Wikipedia bereits erstellt oder modifiziert zu haben (p=0,008, 6 von 30 männlichen Befragten (20%)) im Gegensatz zu den Frauen mit nur 6,7%. Weiterhin gaben mehr männliche Teilnehmer an, bereits zufriedenstellende tiermedizinische Informationen auf Wikipedia gefunden zu haben (p=0,004, 13 von 30 männlichen Befragten (43,3%) bei mehr als 10 Artikeln). In Bezug auf das Finden von tiermedizinisch relevanten Artikeln auf Wikipedia fanden Studierende höherer Semester mehr Artikel als die Studierenden aus dem 1. Semester (7. Semester = 57.8%, 1. Semester = 22.2%). Bei den weiblichen Befragten gaben 10,1% (Anteil innerhalb des weiblichen Geschlechts) an, nie entsprechende Informationen gefunden zu haben.

Die Befragung zeigte, dass die meisten Studierenden (99,5%) bereits Artikel auf Wikipedia gelesen hatten. Tiermedizinische Informationen wurden ebenfalls auf Wikipedia gesucht (98,1%) und gefunden (91,4%). Die Suche nach tiermedizinischen Informationen war dabei abhängig von der Semesterzugehörigkeit. Die Angaben, dass bereits häufiger als 10 mal tiermedizinische Informationen auf Wikipedia gesucht wurden, erhöhten sich mit zunehmender Semesterzahl: 1. Semester = 38,6%, 3. Semester = 53,0%, 7. Semester = 72,2% (p=0,039). Eine Erstellung und Editierung von Artikeln auf Wikipedia erfolgte durch 8,6% der Studierenden. Hierbei haben 1,9% solche Editierungen auch an tiermedizinischen Thematiken durchgeführt. Dabei wurden die Editierungen tiermedizinischer Informationen nur von Studierenden des 7. Semesters vorgenommen (7,4% Anteil am 7. Semester).

In Bezug auf ein tiermedizinisches Wiki-System machten 61,7% aller befragten Studierenden die Angabe, schon ein tiermedizinisches Wiki-System im Rahmen einer Artikelsuche genutzt zu haben. Davon hatten aber nur 15,3% auch Artikel erstellt bzw. modifiziert. Das Lesen von Artikeln in tiermedizinischen Wiki-Systemen, vor allem bei mehr als 10 Artikeln, erfolgte dabei überwiegend von jüngeren Semestern (1. Semester = 46,1%, 3. Semester = 38,5%, 7. Semester = 15,4%). Im Rahmen der universitären Lehre angebotene Wiki-Systeme wurden von 64,6% der Befragten bisher nicht genutzt. Dennoch wird die Einbindung von Wiki-Systemen in die Lehre von mehr als einem Drittel der Studierenden begrüßt (insgesamt 41,6% der Befragten).

Die meisten Studierenden (96,2%) gaben an, in einem tiermedizinischen Wiki-System Artikel lesen zu wollen. Die Etablierung eines solchen Systems wird als nützlich angesehen (95,7%). Jedoch stimmen nur 10,6% der Befragten der Aussage zu, dass sie bereit sind, Artikel zu erstellen bzw. zu editieren. 40,9% kreuzten „Trifft mäßig zu“ an. Dabei steigt die Bereitschaft („Trifft voll und ganz zu“) mit steigender Semesteranzahl an (1. Semester = 14,3%, 3. Semester = 28,6%, 7. Semester = 42,9%, p=0,026). Nahezu die Hälfte der Studierenden (46,2%) gibt an, beim Verfassen eigener Texte einen größeren Lernerfolg zu haben. Der Aussage, dass Zweifel an der Informationsqualität in einem Wiki-System vorliegen, stimmen 1,4% voll und ganz zu, 12,9% stimmen zu und 49% stimmen mäßig zu.


Diskussion

Die zunehmende Bedeutung von Internet und Anwendungen des Web2.0 im universitären [19] und medizinischen bzw. tiermedizinischen Bereich [20] gab Anlass zur Fragestellung, ob Studierende der Tiermedizin Wiki-Systeme zum Informationsbezug nutzen. Weiterhin sollte geklärt werden, ob sie Wiki-Systeme für ein sinnvolles Medium zum Nachschlagen von Informationen halten. Die Zielsetzung der vorliegenden Arbeit war die Klärung der Frage, ob genügend Motivation zur nachhaltigen Nutzung von Wiki-Systemen vorhanden ist und wie hoch Vertrauen und Akzeptanz dieser Art der Informationssammlung sind. Derzeit wird ein deutschsprachiges, fachspezifisches Wiki-System für die Tiermedizin (http://www.vetipedia.org) aufgebaut. Die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit sind wichtig, um die Bedeutung eines solchen Wiki-Systems abschätzen und Strategien für seine Etablierung entwickeln zu können. Bislang ist der Einfluss und die Nutzung von Anwendungen des Web2.0 auf Studierende kaum untersucht worden [19]. An der Umfrage nahm mit 210 Studierenden etwa die Hälfte der offiziell in den betreffenden Semestern eingeschriebenen Personen teil. Für Umfragen dieser Art ist dies eine relativ hohe Rücklaufquote, wenngleich die Umfrage nicht als vollkommen repräsentativ ausgelegt werden kann. Zudem muss einschränkend angemerkt werden, dass lediglich Studierende der Freien Universität Berlin befragt wurden. Inwieweit eine Übertragbarkeit der Ergebnisse auf Studierende anderer Hochschulen möglich ist, kann nicht abschließend beantwortet werden.

Die Umfrageergebnisse bestätigen, dass Wiki-Systeme von Seiten der Studierenden begrüßt und genutzt werden. Dabei nutzen vor allem die höheren Semester Wiki-Systeme auch aktiv, das heißt im Rahmen einer Artikelerstellung und –editierung.

Wikipedia wurde laut der hier erfolgten Umfrage auch für die Suche von tiermedizinischen Thematiken genutzt. Zufriedenstellende Informationen zu tiermedizinischen Fragestellungen auf Wikipedia wurden nach Angaben der Studierenden dabei nur in begrenztem Maße gefunden, jedoch mehr von Studierenden höherer Semester.

Studierende höherer Semester nutzen zur Informationssuche im Vergleich zu Studierenden in den ersten Semestern stärker Wikipedia, aber weniger tiermedizinische Wiki-Systeme. Dieser Umstand kann verschiedene Gründe haben, welche in Folgeprojekten eingehender ergründet werden sollten. Zum einen ist es möglich, dass tiermedizinische Wiki-Systeme unter Studierenden der ersten Semester stärker bekannt sind. Beispielsweise enthält Vetipedia derzeit mehr Artikel zu vorklinischen als zu klinischen Themen. Andererseits verfügt Wikipedia über zahlreiche Artikel zu humanmedizinischen Fachtermini und zu Krankheiten, die teils auch für die Veterinärmedizin relevant sind (z.B. Fachbereiche wie Bakteriologie) sowie einige Artikel zu veterinärmedizinischen Themen. Dies ist vor allem für höhere Semester relevant. Möglicherweise wächst mit steigender Semesteranzahl und klinischem Wissen auch der Anspruch auf qualitativ hochwertige, bebilderte und verlinkte Artikel, welche derzeit bei Wikipedia eher zu finden sind als in tiermedizinischen Wiki-Systemen.

Die englisch-sprachige Wikipedia ist eine häufig genutzte Quelle für online-verfügbare Gesundheitsinformationen im Vergleich zu anderen Anbietern von Online-Gesundheitsinformationen [21]. Viele Mediziner verwenden Web 2.0-Inhalte, vor allem Wikipedia. Dabei verwenden auch hier insbesondere junge Mediziner das Internet und Web 2.0-Technologien am produktivsten [22]. Eine Herausforderung bleibt die Qualität der Informationen [23]. Wikipedia kann bezüglich medizinischer Informationen die international anerkannten Kriterien für evidenzbasierte Patienteninformationen nicht ausreichend erfüllen [24]. Die Qualität der Informationen von Wikipedia und herausgegebenen Informationen zweier großer deutscher Krankenkassen ist jedoch nach einer Studie von Mühlhauser gleichartig [24]. Vergleichbare Daten zur Qualität tiermedizinischer Informationen fehlen derzeit jedoch.

Informationen medizinischer und tiermedizinischer Wiki-Systeme müssen kritisch betrachtet werden, wenn sie hauptsächlich durch Studierende erstellt werden. Ein Lösungsansatz kann ein bidirektionales Qualitätsmanagement sein. Auf der einen Seite würde eine permanente Qualitätskontrolle durch Fachspezialisten (Dozierende) erfolgen, die den Inhalt von den von Studierenden verfassten Artikeln auf Fehler hin überprüfen. Auf der anderen Seite könnten studentische Moderatoren bestimmte Fachkategorien moderieren, um Fehler zu beseitigen, die Einhaltung wissenschaftlicher Standards zu prüfen und fachlich fortgeschrittene oder klinisch wichtige Artikel zur Begutachtung an Dozierende zu senden. Außerdem könnten begutachtete und korrigierte Artikel vor weiterer Bearbeitung geschützt werden. Wiki-Systeme, die kein professionelles und permanentes Qualitätsmanagement aufbauen, riskieren den Aufbau einer Artikelsammlung, deren Qualität der Informationen für medizinische Ansprüche ungenügend ist. Die Folge kann ein vermindertes Vertrauen in die Qualität der Informationen seitens der Tierärzte sein. Dies würde eine verminderte Nutzung von tiermedizinischen Wiki-Systemen bedeuten. Einige medizinische Wiki-Systeme erheben bereits den Anspruch, evidenzbasierte Informationen über medizinische Kenntnisse Angehörigen der Gesundheitsberufe anzubieten [25].

Künftig wird zu klären sein, inwieweit eine freie Erstellung und Bearbeitung von Inhalten und andererseits eine Kontrolle und Korrektur von Informationen durch Dozierende in ausbildungsorientierten Wiki-Systemen sinnvoll und effektiv durchführbar ist.

Die Erhebung zeigt, dass die meisten Studierenden der Tiermedizin Wiki-Systeme als nützliche Quelle für tiermedizinische Informationen wahrnehmen. Auch der Lernerfolg beim Verfassen eigener Texte wird als positiv betrachtet. Wiki-Systeme ermöglichen eine aktive Erstellung von Texten. Das Verfassen von Texten scheint in der tiermedizinischen Lehre oft zu fehlen. Denn das Studium der Medizin und auch der Tiermedizin fördern und fordern eher das Aneignen von Kenntnissen und praktische Tätigkeiten [26]. Wiki-Systeme bieten den Studierenden ein neues Mittel für alternative Prozesse des Lernens, der Zusammenarbeit und der Partizipation [7]. Die Nicht-Linearität, Dynamik und Vernetzung der Wiki-Texte bieten eine geeignete Grundlage für das kollaborative, interaktive und argumentative Arbeiten der Studierenden.

Eine entscheidende Problematik stellt die Diskrepanz zwischen passiver und aktiver Nutzung von Wikipedia und Wiki-Systemen dar. Die Studierenden sind nach eigenen Angaben wenig bereit, Inhalte für Wiki-Systeme zu erstellen. Nahezu alle Studierenden (99,5%) haben bereits Artikel auf Wikipedia gelesen, jedoch nur 8,6% auch Artikel erstellt oder editiert. Dabei erfolgte die Editierung ausschließlich von höheren Semestern und stärker durch männliche Befragte. Auch andere Autoren bestätigen, dass Männer stärker in die Editierung von Wiki-Artikeln involviert sind als Frauen [27]. Jedoch wird von anderen Autoren beschrieben, dass der Geschlechterunterschied in der Editierungshäufigkeit nicht so groß wie oft angenommen ist [28]. Diese Hypothesen können wegen des großen Frauenanteils im Tiermedizinstudium und auch in dieser Umfrage nicht abschließend beurteilt werden, da der geringe Anteil an Männern an dieser Umfrage (n=30) keine verallgemeinernden Aussagen zulässt. Dennoch weisen die vorliegenden Ergebnisse darauf hin, dass speziell weibliche Studierende bezüglich einer höheren Partizipation an tiermedizinischen Wiki-Systemen motiviert werden sollten. Um Strategien dafür zu entwickeln, könnten unter anderem Fokusgruppendiskussionen erfolgen.

Das Defizit an aktiver Beteiligung besteht auch für Wikipedia. Nur 2.5% der registrierten Nutzer führen die Hälfte aller Editierungen durch [29]. Ebenfalls tragen nur wenige Ärzte aktiv zur Erstellung von Inhalten für Wikipedia bei [30]. Ursachen hierfür können einerseits Zeitmangel infolge der beruflichen Tätigkeit und ein hoher Arbeitsaufwand bei der Erstellung qualitativ hochwertiger Artikel sein. Andererseits können hierfür auch ein fehlendes Interesse an der Editierung von Artikeln und ein mangelndes Vertrauen in die medizinischen Informationen von Wikipedia ursächlich sein.

Wikipedia bietet als offene, editierbare Enzyklopädie die Möglichkeit der Editierung tiermedizinischer Thematiken durch Laien. Dies schränkt die Verwendbarkeit der Informationen für die wissenschaftliche Ausbildung und Praxis stark ein. Es ist schwer zu bestimmen, wie qualifiziert die Autoren eines Artikels sind [31]. Dennoch gibt es in Wikipedia durch das „WikiProject Medicine“ (Gruppe von Editoren in Wikipedia aus medizinischen und nicht-medizinischen Bereichen) professionelle Bemühungen um eine hohe Qualität medizinischer Informationen, z.B. durch Leitlinien zur Prüfbarkeit der Informationen [32].

Die umfangreiche Erfahrung der Studierenden mit Wikipedia bietet eine gewisse Vertrautheit mit Wiki-Systemen. Diese Vorerfahrung vermindert die Lernkurve und erleichtert somit den aktiven Einstieg in ein Wiki-System.

Weiterhin stellte sich in der Umfrage heraus, dass 61,7% der befragten Studierenden schon ein tiermedizinisches Wiki-System nutzten. Dabei wurde es vorwiegend im Rahmen eines Informationsbezuges und häufiger durch jüngere Semester genutzt. Eine aktive Nutzung eines tiermedizinischen Wiki-Systems gaben 15,3% der Befragten an. Dieser Anteil ist etwa siebenmal so hoch wie für die Editierung tiermedizinischer Artikel und doppelt so hoch wie für die Editierung allgemeiner Artikel auf Wikipedia. Obwohl Wikipedia populärer ist, kann eine höhere Nutzung von tiermedizinischen Wiki-Systemen durch Studierende mehrere Gründe haben. Erstens wurden Wiki-Systeme innerhalb der Freien Universität Berlin im Rahmen mehrerer Kurse zwischen 2007 und 2012 aktiv von Dozierenden eingesetzt. Hier hatten die Studierenden die Aufgabe, einen Artikel zu schreiben oder klinische Fälle zu bearbeiten. Zweitens konzentriert sich ein geschlossenes, fachspezifisches Wiki-System auf tiermedizinische Thematiken, was auf die Studierenden attraktiver wirken kann als das thematisch universelle Wikipedia. Die vorliegende Umfrage bestätigt entsprechend die hohe Akzeptanz für tiermedizinisch-spezifische Wiki-Systeme. Dies zeigt ein Potential, dass Wiki-Systeme den Studierenden schon früh im Studium informativ helfen können. Sie werden jedoch mehr privat von den Studierenden genutzt und weniger in der universitären Ausbildung.

Bisher nutzten nur 35,5% der Befragten ein veterinärmedizinisches Wiki-System auch im Studium, obwohl eine universitäre Integration nach den Umfrageergebnissen erwünscht ist. Mögliche Gründe sind, dass die Integration von Wiki-Systemen in die universitäre Lehre bisher nicht eingehend erfolgt ist. Zudem sind entsprechende Wiki-Systeme möglicherweise bisher nicht ausreichend bekannt.

Bei universitär genutzten Wiki-Systemen handelt es sich meist um nicht öffentliche Wiki-Systeme [33] mit einem spezifischen Ziel [20]. Sie sind meist beschränkt auf einen Semesterkurs im Rahmen spezieller universitärer Kurse. Dabei würden die meisten Studierenden (96,2%) ein tiermedizinisches Wiki-System begrüßen und es passiv nutzen, da sie es als nützliches Nachschlagewerk ansehen.

Die Flexibilität von Wiki-Systemen bedingt einen großen Einsatzbereich in der Universität. Von der Forschung bis hin zur Lehre sind Wiki-Systeme effektiv einsetzbar [34]. Sie erlauben sogar eine einfache, logische und gewinnbringende Verflechtung von Forschung und Lehre. Dabei sind weitere Vorteile von Wiki-Systemen für Lehrende [18] die Möglichkeiten der Vermittlung von Medienkompetenz, die zeitliche Flexibilität in der Planung der Lehrveranstaltungen und die einfachen Organisationsmöglichkeiten, die Wiki-Systeme in Bezug auf permanenten Zugriff, Kontrolle und Kommunikation bieten. Als entsprechender Nachteil kann ein erhöhter Zeit- und Arbeitsaufwand genannt werden.

Als Konsequenz sollten didaktische Methoden zur aktiven Beteiligung der Studierenden etabliert werden. Es gibt Entwicklungen in der Medizin, die vom passiven zum aktiven Lernen führen sollen [35], z.B. ein interaktives, disziplinübergreifendes und an die Anforderungen der Klinik angepasstes Lernen in der Anatomie [36]. Hierbei bieten Wiki-Systeme weitreichende Potentiale.

Die vorliegende Befragung kann nicht als vollständig repräsentativ gelten. Einerseits handelt es sich um Teilnehmer, die freiwillig an der Umfrage teilgenommen haben. Andererseits wurden nicht alle Studierenden des Fachbereichs Tiermedizin Berlin befragt. Zudem wurden auch nur Studierende der Freien Universität Berlin befragt. Dennoch erlaubt die Umfrage einige interessante Rückschlüsse. Im tiermedizinischen Studium ist eine Unterscheidung des Antwortverhaltens zwischen weiblichen und männlichen Teilnehmern quantitativ problematisch, da der Frauenanteil an Studierenden derzeit über 85% beträgt [37]. Der Fragebogen enthält präformierte Angaben, die mithilfe einer fünfstufigen Likert-Skala bejahende oder verneinende Wertungen zulassen. Derartige Likert Skalen werden vielfach in Umfragen verwendet [38], können jedoch auch das Antwortverhalten beeinflussen. Ein Grund dafür ist, dass Likert Skalen einerseits die Zustimmung oder Ablehnung einer Aussage erfassen und andererseits auch den Grad der Zustimmung oder Ablehnung. Dies kann zu einer Unterrepräsentation der extremen Positionen (trifft voll zu, trifft nicht zu) führen, da viele beantwortende Personen in die Mitte tendieren [39]. Dies kann auch zu einer negativen Verzerrung führen, da mehr Antworten am positiven Ende der Skala stehen [38].


Schlussfolgerungen

Die Akzeptanz von Wikipedia und tiermedizinischen Wiki-Systemen in der universitären Lehre seitens der Studierenden bezüglich Nützlichkeit und Informationsqualität lässt eine erfolgreiche Etablierung eines Wiki-Systems für die Tiermedizin erwarten. Auch andere Wiki-Systeme im medizinischen Bereich weisen schon hohe Artikelzahlen und Nutzerbeteiligungen auf, z.B. das UMMedWiki mit ca. 1600 Artikeln und einem hohen Lesezugriff [40] oder Medpedia (http://www.medpedia.org). Obwohl Wikipedia viele Artikel über tiermedizinische Thematiken enthält, ist es nicht speziell auf die Tiermedizin ausgerichtet. Ein spezifisches Wiki-System spricht die Zielgruppe direkt an und ermöglicht eine thematische Geschlossenheit. In der Tiermedizin muss bedacht werden, dass eine begrenzte Personenanzahl potentiell für das Verfassen von Informationen zur Verfügung steht. Derzeit sind an den deutschen Hochschulen ca. 6300 Studierende der Tiermedizin eingeschrieben. Der Anteil von Personen, die sich aktiv an einem tiermedizinischen Wiki-System beteiligen würden, ist relativ gering. Daher sollten insbesondere die frühen Semester durch eine didaktisch sinnvolle Einbindung des Wiki-Systems in die Lehre angesprochen und zur aktiven Nutzung ermuntert werden. Inwieweit praktizierende Tierärzte und Hochschulangehörige ein tiermedizinisches Wiki-System nutzen würden, sollte in Folgeprojekten untersucht werden.


Interessenkonflikt

Die Autoren erklären, dass sie keine Interessenkonflikte im Zusammenhang mit diesem Artikel haben.


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