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GMS Journal for Medical Education

Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

ISSN 2366-5017

Zukunftspotenzial der GMA-Ausschüsse und Regionalgruppen

Leitartikel Humanmedizin

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  • corresponding author Thorsten Schäfer - Ruhr-Universität Bochum, Zentrum für Medizinische Lehre, Bochum, Deutschland; Gesellschaft für Medizinische Ausbildung, Vorsitzender des Beirates, Bochum, Deutschland

GMS Z Med Ausbild 2012;29(5):Doc73

doi: 10.3205/zma000843, urn:nbn:de:0183-zma0008434

Dieses ist die deutsche Version des Artikels.
Die englische Version finden Sie unter: http://www.egms.de/en/journals/zma/2012-29/zma000843.shtml

Eingereicht: 11. November 2012
Überarbeitet: 11. November 2012
Angenommen: 12. November 2012
Veröffentlicht: 15. November 2012

© 2012 Schäfer.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Leitartikel

Jahrestagungen einer wissenschaftlichen Fachgesellschaft mit ihren Symposien, Workshops und Postersitzungen mögen Höhepunkte fachlichen Austauschs sein und willkommene Gelegenheiten bieten, die Aktualität des eigenen Wissens und Könnens auf den Prüfstand zu stellen. In Gebieten, die sich in Theorie und Praxis rasch weiterentwickeln, reichen diese sporadischen Gelegenheiten jedoch kaum aus. Die medizinische Ausbildung im weitesten Sinne zählt zu den sich rasch entwickelnden Gebieten, in der sowohl die wissenschaftlichen Grundlagen, die rechtlichen Rahmenbedingungen als auch die gelebte Lehr-, Lern- und Prüfungspraxis einem enormen Wandel ausgesetzt sind.

Die Gesellschaft für Medizinische Ausbildung trägt dieser Tatsache mit zwei sehr effektiven Werkzeugen Rechnung: Ein wesentlicher Teil der gesellschaftlichen Arbeit wird in den GMA-Ausschüssen und in den GMA-Regionalgruppen geleistet. Zur Zeit stehen den Mitgliedern der GMA 21 Ausschüsse offen:

GMA-Ausschüsse für Akkreditierung und Zertifizierung, Gender, Diversity und Karriere, interprofessionelle Ausbildung in den Gesundheitsberufen, integrative Medizin und Pluralismus, junge Lehrende, kommunikative und soziale Kompetenzen, Methodik der Ausbildungsforschung, neue Medien in der medizinischen Ausbildung, Notfallmedizin und Simulation, Personal- und Organisationsentwicklung für die Lehre, praktische Fertigkeiten, Primärversorgung, Prüfungen, Simulationspatienten, Studierendenauswahl, Studierende als Lehrende, Tiermedizin, Weiterbildung, Weiterentwicklung des Medizinstudiums und der Ausbildungsordnungen und Zahnmedizin. Weitere Ausschüsse sind in Vorbereitung. Hinzu kommen 6 GMA-Regionalgruppen: Erlangen, Euregio Maas-Rhein, Heidelberg, München, Ruhr und Tübingen. Sie dienen als Treffpunkt, zum Austausch, zur Kooperation und Vernetzung wie auch zur kollegialen Beratung.

Zukünftige Potenziale und Risiken liegen nah beieinander: Die GMA ist eine interdisziplinäre und zunehmend interprofessionelle Gesellschaft mit großen, gemeinsamen Schnittmengen, aber auch mit fach- und berufsgruppenspezifischen Themen. Dies kommt in den Aufträgen der Ausschüsse zum Ausdruck, die teils fachbezogen, überwiegend aber themenbezogen sind. Gerade letztere bieten die große Chance, über den eigenen Horizont hinaus voneinander zu lernen, Erfahrungen auszutauschen und Neues zu erfahren. Interdisziplinärer und insbesondere interprofessioneller Austausch erfordert jedoch mitunter auch Geduld und Verständnis bei Themen, die nicht direkt im eigenen Fokus liegen. Dieses teils auch inhomogene Miteinander gilt es in Zukunft auszuhalten, zu pflegen und optimal zu nutzen. Die Ausschüsse werden hierzu ihre Aktivitäten, Ergebnisse und zukünftigen Pläne regelmäßig dokumentieren. In gemeinsamen Diskussionen im Beirat und Vorstand der Gesellschaft werden Synergien und Redundanzen besprochen und die Ausschussarbeit aufeinander abgestimmt. Den Mitgliedern werden die Ausschussberichte über die Webseiten der Gesellschaft zugänglich gemacht.

Eine weitere Herausforderung liegt in der Unverbindlichkeit der Mitarbeit in den Ausschüssen. So zeigte sich in der Vergangenheit, dass Mitgliederfluktuationen insbesondere bei der Erstellung von Positions- und Fokuspapieren sehr hinderlich sein können und die Potenziale der Ausschüsse eher schmälern. Neben dem Appell zur kontinuierlichen Mitarbeit in den offenen Ausschüssen wird der der GMA-Vorstand in Zukunft neben Ausschüssen auch zeitlich befristete Arbeitsgruppen mit festem Mitarbeiterstamm einsetzen, um Terminaufgaben fristgerecht bearbeiten zu lassen.

Die Regionalgruppen der GMA haben das Potenzial der positiven Rückkoppelung: Mit der Etablierung lokaler Gruppen mit Workshops, Symposien und informellen Treffen findet das Engagement für die Lehre einen Kristallisationspunkt, der zur besseren Wahrnehmung, Würdigung und Weiterentwicklung der Lehre beiträgt. Deshalb sei die Beteiligung an den existierenden Gruppen oder die Initiierung neuer Gruppen wärmstens empfohlen.

Mit der Novellierung der Approbationsordnung für Ärzte und Zahnärzte, der Akademisierung der Gesundheitsfachberufe, der Entwicklung und Implementierung des Nationalen kompetenzbasierten Lernzielkatalogs und dem Fortschritt bester Evidenz in der Ausbildung stehen in naher Zukunft eine Fülle von Aufgabenfeldern offen, in denen sich die Potenziale der GMA-Mitglieder entfalten können und müssen. Mit ihren Ausschüssen und Regionalgruppen hat die GMA beste Voraussetzungen für die gemeinsame Arbeit geschaffen. Als Angebot und Einladung zugleich informieren die Webseiten der Gesellschaft ausführlich über die Ausschüsse und Regionalgruppen, führen die erarbeiteten Positionspapiere auf und geben Kontaktinformationen bei Interesse zur Mitarbeit.


Interessenkonflikt

Der Autor erklärt, dass er im Zusammenhang mit diesem Artikel keine Interessenskonflikte hat.