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GMS Journal for Medical Education

Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

ISSN 2366-5017

"Zeit" als zentraler Faktor für Vereinbarkeit von Karriereentwürfe und Familienplanung

Abstract Humanmedizin

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GMS Z Med Ausbild 2012;29(2):Doc26

doi: 10.3205/zma000796, urn:nbn:de:0183-zma0007968

Dieses ist die deutsche Version des Artikels.
Die englische Version finden Sie unter: http://www.egms.de/en/journals/zma/2012-29/zma000796.shtml

Eingereicht: 16. März 2011
Überarbeitet: 4. Mai 2011
Angenommen: 23. Mai 2011
Veröffentlicht: 23. April 2012

© 2012 Müller-Schilling.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Abstract

Ärztinnen und Ärzte, Medizinstudenten und Medizinstudentinnen sehen sich heute mit vielfältigen Anforderungen konfrontiert, die den Arztberuf weniger attraktiv erscheinen lassen als in früheren Jahren. Insbesondere vielfältige Neuerungen und Umstrukturierungen im Gesundheitssystem und die zunehmende Ökonomisierung der Patientenversorgung tragen dazu bei. Die Herausforderung heute ist, eine patientenzentrierte, erstklassige Krankenversorgung, innovative Forschung und Lehre sowie eine strukturierte Aus- und Weiterbildung auf höchstem Niveau vor dem Hintergrund eines zunehmenden Leistungsvolumens (höhere Lebenserwartung, Multimorbidität, Innovationen) und neuer ethischer und juristischer Fragestellungen zu gewährleisten. Wie können die persönlichen Voraussetzungen des Arztes/der Ärztin mit diesen Anforderungen in Einklang gebracht werden?

Ein wichtiger Schritt zur Steigerung der Attraktivität des Arztberufes und zur Bekämpfung des Nachwuchsmangels ist die Definition und Etablierung moderner und familienfreundlicher Arbeitsstrukturen. Insbesondere muss dem medizinischen Nachwuchs eine strukturierte Aus- und Weiterbildung ermöglicht werden.

Beispiele:

  • Adaptation der täglichen Arbeit (Klinik/Forschung/Lehre) an die geänderten Lebensentwürfe („work-life balance“) des medizinischen Nachwuchses resultierend in einer Prozessoptimierung im klinischen Alltag.
  • Verlagerung von nicht zwingend ärztlichen Tätigkeiten auf entsprechend zu schulendes nicht-ärztlichen Personal.
  • Etablierung familienfreundlicher Strukturen, wie flexible Arbeitszeitmodelle und motivierende Arbeitsatmosphäre.
  • Förderung unterschiedlicher Karriereentwürfe – Wissenschaft/Klinik/Forschung: Zeit für Forschung, Zeit für Engagement in der Lehre, Zeit für klinische Spezialisierung, Zeit zum Erwerb von Management- und Kommunikationsfähigkeiten, Etablierung von Mentorenprogrammen in Aus- und Weiterbildung, Gewährleistung von Transparenz und Planbarkeit.
  • Zur Steigerung der Attraktivität des Arztberufes muss dafür Sorge getragen werden, dass Ärztinnen ihren Weg gehen können (Anteil der Ärztinnen an allen Ärzten in Deutschland: 1991: 33,6%; 2008: 41,5%; Anteil im Krankenhaus: 2008: 48,1%; weibliche Medizinabsolventen 2008: 58% (Statistisches Bundesamt); weibliche Studienanfänger 2007: 70%).

Interessenkonflikt

Die Autorin erklärt, dass sie keinen Interessenkonflikt im Zusammenhang mit diesem Artikel hat.