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GMS Journal for Medical Education

Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

ISSN 2366-5017

Dr. med. Kerstin Müller, MME (Universität Bern) *09.11.1968 +21.10.2010

Nachruf Humanmedizin

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  • corresponding author Silke Biller - Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Medizinische Fakultät, Studiendekanat, Kompetenzzentrum Lehrevaluation in der Medizin Baden-Württemberg, Freiburg, Deutschland

GMS Z Med Ausbild 2011;28(2):Doc21

doi: 10.3205/zma000733, urn:nbn:de:0183-zma0007335

Dieses ist die deutsche Version des Artikels.
Die englische Version finden Sie unter: http://www.egms.de/en/journals/zma/2011-28/zma000733.shtml

Eingereicht: 4. Februar 2011
Überarbeitet: 21. April 2011
Angenommen: 21. April 2011
Veröffentlicht: 16. Mai 2011

© 2011 Biller.
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Nachruf

Am 21 Oktober 2010 ist Kerstin Müller mit nur 41 Jahren plötzlich und unerwartet gestorben.

Kerstin Müller war Chirurgin und hat sich zusätzlich, bereits sehr bald nach ihrem Studium in Bonn, noch während ihrer Weiterbildung, der Medizindidaktik gewidmet. So gehört sie der ersten Kohorte des MME-Studienganges in Bern an, den Sie 2001 mit ihrer Masterthese „PJ: Schlüsselstellung zwischen Theorie und Alltag – Entwurf eines Curriculums für PJ-Studierende im Tertial Chirurgie“ erfolgreich abschloss. Im gleichen Jahr wurde Sie Fachärztin für Chirurgie in Bonn und im Folgejahr wurde ihr erster Sohn geboren. Sie wechselte 2002 nach Freiburg, wo sie sowohl als Chirurgin im Department Orthopädie/Traumatologie an der Uniklinik als auch im Studiendekanat arbeitete. Sie setzte sich einerseits direkt für die Ausbildung der Studierenden in ihrem Fachbereich ein, andererseits übernahm sie mit die Aufgabe, die neue Approbationsordnung in Freiburg umzusetzen und die dafür notwendige Infrastruktur zu schaffen. Insbesondere aber begründete Sie in Freiburg die Medizindidaktik, der ihr besonderes Interesse galt. Hierfür entwickelte sie ein fakultätsinternes Konzept und stand beratend für alle Fragen dieses Bereichs fakultätsweit zur Verfügung. Sie förderte die Medizindidaktik aber auch über die Grenzen Freiburgs hinaus. So war sie als Programmbeauftragte, Ausbilderin und Tutorin für das Tübinger Kompetenzzentrum Medizindidaktik tätig, wo sie auch an der Entwicklung des Programms beteiligt war. Ebenso arbeitete sie bei den ersten Entwicklungstreffen für den MME Deutschland mit. Auch in der medizindidaktischen Forschung setzte sie Maßstäbe. So gelang es ihr zusammen mit einer Arbeitsgruppe eine Drittmittelförderung für ein medizindidaktisches Forschungsprojekt einzuwerben: „Teaching EbM to Medical Students and Residents“ (Volkswagenstiftung). Nach der Geburt ihres zweiten Sohnes 2005 arbeitete sie weiter als Chirurgin und in der Ausbildung der Studierenden. Seit 2009 war sie an einem akademischen Lehrkrankenhaus der Uni Freiburg, in Titsee-Neustadt tätig, wo sie ebenfalls in der Aus- und Weiterbildung tätig war und insbesondere mit der Betreuung der PJ-Studierenden betraut war.

Kerstin Müller war immer hoch engagiert und überaus optimistisch in ihrem Tun. Sie verstand zu begeistern und in ihrer kollegialen Art zu fördern und fordern, mit dem Ziel fest vor Augen und zum Wohle aller Beteiligten. Im klinischen Alltag war sie eine hochgeschätzte Kollegin, in der klinischen Ausbildung war sie eine außergewöhnliche Lehrerin und in der Entwicklung der Medizindidaktik in Deutschland ist ihr eine tragende Rolle zuzuschreiben.


Danksagung

Ich danke allen Kolleginnen und Kollegen, die mir in Gesprächen Einblick in das Wirken von Frau Müller gegeben haben.


Interessenskonflikt

Die Autorin erklärt, dass sie keine Interessenskonflikte in Zusammenhang mit diesem Artikel hat.