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GMS Journal for Medical Education

Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

ISSN 2366-5017

Josef Smolle: Klinische MC-Fragen rasch und einfach erstellen - ein Praxisleitfaden für Lehrende

Buchbesprechung/book report Humanmedizin

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  • corresponding author Anne Simmenroth-Nayda - Georg August Universität Göttingen, Abteilung Allgemeinmedizin, Göttingen, Deutschland

GMS Z Med Ausbild 2009;26(3):Doc26

doi: 10.3205/zma000618, urn:nbn:de:0183-zma0006182

Eingereicht: 1. Dezember 2008
Überarbeitet: 15. Juni 2009
Angenommen: 15. Juni 2009
Veröffentlicht: 17. August 2009

© 2009 Simmenroth-Nayda.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Bibliographische Angaben

Josef Smolle

Klinische MC-Fragen rasch und einfach erstellen – ein Praxisleitfaden für Lehrende

Walter de Gruyter Berlin, New York

Seitenzahl: 89; € 29,95

Erscheinungsjahr: 2008; ISBN: 978-3-11-020854-2


Rezension

Trotz des wachsenden Anteils an interaktiven Lehr- und Prüfungsformen wie z.B. MiniCEx, Portfolio und OSCE hat die MC-Klausur als relativ objektive und gut reliable Prüfungsform zur Abfragung von Wissen noch ihre Berechtigung - sie steht und fällt allerdings mit der Güte ihrer Fragen. Hier liegt das vielen Lesern aus dem Alltag bekannte Problem: Oftmals findet die Fragenerstellung „zwischen Tür und Angel“ und unter Zeitdruck statt, die Lehrverantwortlichen sind nicht immer die Prüfenden und ein internes Review- Verfahren fehlt. Studierende können routinemäßig damit rechnen, dass ein großer Anteil der Fragen aus vergangenen Klausuren „recycelt“ wird. Ein Leitfaden zur MC-Fragenerstellung kommt Lehrenden daher sehr gelegen.

Der Autor, Dermatologe und Rektor der Medizinischen Fakultät in Graz, wendet sich mit diesem Buch an alle in klinischen Fächern tätige Kollegen, die vor der Aufgabe der Klausur-Erstellung stehen. Dabei lenkt er den Blick schon im Vorwort auf sein Haupt-Anliegen: fallbasiert relevantes differentialdiagnostisches bzw. therapeutisches Wissen zu prüfen, und nicht - wie leider oft gängige Praxis, „Fußnotenwissen“ im Detail abzufragen.

Das flexible, DIN-A-5 formatige Buch fällt durch angenehmes Design auf, so sind z.B. alle MC-Beispielfragen sofort am Layout erkennbar. Kurze Kapitel gliedern das Buch übersichtlich auf. Anhand einer einfachen MC-Beispiel-Frage (Leit- Effloreszenz des Herpes Simplex), die, vielfach variiert, in nahezu jedem Kapitel auftaucht, werden u. a. folgende Themen dargestellt:

  • Finden einer relevanten klinischen Frage
  • Schwierigkeitsgrade und Fragentypen
  • Variationsmöglichkeiten von Fragen und Antworten
  • typische Fehlerquellen
  • Umgang mit Bildmaterial.

Es folgen anschauliche Tipps zur systematischen Formulierung ansprechender Fallvignetten. Zwei kurze Kapitel zu Test-Auswertung und Qualitätssicherung runden das Thema ab.

Besonders angenehm fällt der humorvolle und anschauliche Stil auf. Der Leser lernt wie „nebenbei“, wie er durch Beachten weniger Regeln Fehler vermeiden und ohne all zu großen Aufwand gute klinischen Fragen formulieren kann.

Man wünscht sich eine Fortsetzung für Fächer, die nicht im rein klinischen Bereich prüfen können. Der Leitfaden ist uneingeschränkt allen MC-Klausur-Erstellern zu empfehlen.