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GMS Journal for Medical Education

Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

ISSN 2366-5017

Masterstudiengang Medizin-Ethik-Recht des Interdisziplinären Zentrums (MER) an der Martin-Luther-Universität Halle Wittenberg

Nachricht/news Humanmedizin

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  • corresponding author Charleen Schirmer - Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Medizin - Ethik - Recht, Halle, Deutschland Externer Link
  • author Kerstin Junghans - Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, Medizin - Ethik - Recht, Halle, Deutschland

GMS Z Med Ausbild 2009;26(1):Doc03

doi: 10.3205/zma000595, urn:nbn:de:0183-zma0005958

Eingereicht: 29. Oktober 2008
Überarbeitet: 29. Oktober 2008
Angenommen: 14. Januar 2009
Veröffentlicht: 16. Februar 2009

© 2009 Schirmer et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Nachricht

„Mit der zunehmenden Komplexität der Kernentscheidungen des menschlichen Lebens wurde in den letzten 30 Jahren in der Medizin immer deutlicher, dass die Grundfragen medizinischer Behandlungen nicht mehr länger aus einer Disziplin heraus zu zutreffenden Lösungsansätzen geführt werden können. Weder die behandelnden Mediziner noch die beratenden Juristen allein können Maßstäbe entwickeln, die zu zuverlässigen Konfliktlösungen führen“, so Prof. H. Lilie (Geschäftsführender Direktor des Interdisziplinären Zentrums Medizin-Ethik-Recht und Vorsitzender der Ständigen Kommission Organtransplantation der Bundesärztekammer).

Gerade angesichts der immer knapperen Ressourcen im Gesundheitswesen und der stetig steigenden Ansprüche werden diffizile mehrschichtige Entscheidungen im Praxisalltag bei der Behandlung von Menschen notwendig. Dem Arbeitsmarkt fehlen bislang Nachwuchswissenschaftler und Praktiker, die darin geschult sind, solche Entscheidungskonflikte interdisziplinär zu lösen.

Deshalb bietet die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg seit dem Sommersemester 2008 den Masterstudiengang Medizin-Ethik-Recht an, in dem die Wechselwirkung der Fachgebiete interdisziplinär gelehrt und unter Bezug auf medizinische, ethische und gesundheitspolitische Probleme durchdrungen wird.

Der Studiengang richtet sich an Interessenten mit einem abgeschlossenen Universitätsstudium in den Fächern Jura, Medizin, Philosophie oder Theologie. Aber auch Interessenten aus angrenzenden Fachgebieten, wie den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, können zugelassen werden.

Die Zusammensetzung des Stundenplans richtet sich nach den individuellen Vorkenntnissen der Studenten, so dass eine optimale Abstimmung auf die Qualifikationen des Einzelnen gewährleistet werden kann. Die Regelstudienzeit beträgt zwei Semester. Um auch bereits Berufstätigen den Zugang zu ermöglichen, kann das Studium auch innerhalb von vier Semestern absolviert werden. Der Studiengang wird mit dem Master of Medicine, Ethics and Law (M.mel.) abgeschlossen.

Das Studium umfasst Bereiche der Medizin, Ethik und Recht, zu denen beispielsweise Kenntnisse in klinischer Psychologie, Bioethik, Rechtsmedizin und des Arzthaftungs- und Sozialrechts gehören. Aktuelle Themen, wie die Debatte um die Sterbehilfe, das neue Gewebegesetz oder moralische Fragen bezüglich der Stammzellforschung, bilden die Plattform für die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit den sich überschneidenden Fachgebieten.

Die Vorlesungen und Seminare werden von national und international anerkannten Wissenschaftlern der Fachbereiche Medizin, Ethik und Recht abgehalten. Zudem erhalten die Studierenden während des Studiums Einblicke in Bereiche, zu denen man sonst keinen Zutritt bekommt. So sind z.B. Praktika u.a. auf europäischer Ebene in Anwalts- und Ärztekammern, Medizinrechtskanzleien oder bei Ethikkommissionen vorgesehen.

Durch die zahlreichen Tagungen und Symposien zu politisch aktuellen Themen im Bereich des Medizinrechts, wie der Stammzellforschung oder der Transplantationsmedizin, haben die Studenten die Möglichkeit, über das Studium hinaus Kontakte und Erfahrungen zu nutzen.

Das Fach kann Medizinern juristische und ethische Grundlagen für den Arbeitsalltag vermitteln. Außerdem bestehen Berufschancen mit dem Masterabschluss z.B. in Ärztekammern, Großforschungseinrichtungen, Krankenhäusern (Führungspositionen), Industrie, internationalen Organisationen und Ethikkommissionen.


Termine

Absolventen mit Staatsexamen, Diplom oder Master bewerben sich bitte zum Master M. mel zum Sommersemester. Die Bewerbungsfrist endet am 31. Januar im Jahr des Studienbeginns.


Kontakt

Weitere Informationen sind auf der Homepage des Interdisziplinären Zentrums unter http://www.mer.uni-halle.de erhältlich, auf der auch Formulare für die Bewerbung bereit gestellt sind. Für Fragen steht Frau Dr. Kerstin Junghans, Tel.: 0345/55-23144 oder -23142, Fax: 0345/55-27070, ePost: mer@jura.uni-halle.de zur Verfügung.