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GMS Journal for Medical Education

Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

ISSN 2366-5017

Ausbildung im Umbruch - die Jahrestagung 2007 der GMA in Hannover

Vorwort/preface Humanmedizin

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  • corresponding author Volkhard Fischer - Medzinische Hochschule Hannover, Präsidialamt, Referat Studium und Lehre, Hannover, Deutschland

GMS Z Med Ausbild 2008;25(1):Doc64

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/journals/zma/2008-25/zma000548.shtml

Eingereicht: 16. Januar 2008
Überarbeitet: 17. Januar 2008
Angenommen: 17. Januar 2008
Veröffentlicht: 15. Februar 2008

© 2008 Fischer.
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Gliederung

Vorwort

Als sich vom 16. bis zum 18. November in Hannover Mediziner, Zahnmediziner und Tiermediziner zur Jahrestagung der Gesellschaft für Medizinische Ausbildung in Hannover trafen, ging es nicht nur um das Leitthema „Ausbildung im Umbruch“. Vielmehr begleitete die Tagung auch die Frage, wer würde trotz Streiks der Lokführer zur Tagung kommen bzw. wie würde man von der Tagung wieder nach Hause zurückkehren können. Mit über 200 Beiträgen war das Programm mehr als gefüllt. Sortiert nach acht Themenschwerpunkten (Wahlpflichtfächer und Forschungsbezug; E-Lernen und Simulation; Lehre am Patienten; Leistungsorientierte Mittelvergabe; Evaluation, Prüfungen und Auswahl; Mobilität und Profilbildung; Zahn- und Tiermedizin; Varia) eröffnete sich den Teilnehmern ein breites Spektrum auf hohem Niveau. Für diese Ausgabe der Zeitschrift für Medizinische Ausbildung haben wir aus diesem Spektrum ungefähr ein Drittel der Vorträge und Poster ausgewählt.

Hauptkriterium bei der Abstractauswahl für dieses Heft war dabei nicht die Qualität des späteren Vortrags oder Posters auf der Tagung, sondern die Qualität des Abstracts als eigenständige Publikationsform. Zwar ist es bei der Beitragsanmeldung durchaus redlich, darauf hinzuweisen, dass die Daten erst zwischen Einreichung und Tagungsbeginn erhoben und ausgewertet werden. Für eine Veröffentlichung des Abstracts außerhalb der Tagungshomepage stellt ein solches Vorgehen aber ebenso ein Ausschlusskriterium dar, wie umgekehrt der völlige Verzicht auf die Nennung von Ergebnissen oder der Untersuchungsfragestellung. Ein anderer Aspekt, der auch bei der Beitragsauswahl für dieses Heft eine Rolle spielte, ist die unterschiedliche Anzahl an Beiträgen zu den verschiedenen Themen. So fanden sich im Rahmen der Tagung nur wenige Beiträge, die sich mit Fragen der leistungsbezogenen Mittelvergabe für die Lehre beschäftigten. Dagegen hatten sehr viele Referenten Simulation, Prüfungen und/oder Evaluation zum Thema ihres Beitrages gewählt. Dies sollte sich natürlich auch in der Abstractauswahl widerspiegeln.

Zu bedauern ist, dass man zwar zunehmend komplexere Fragestellungen in den Beiträgen behandelt findet, die Durchführung von Kontrollgruppenstudien aber nach wie vor eine Ausnahme darstellt. So wichtig Status quo Berichte aus den Hochschulen sind, um die Lehre im deutschsprachigen Raum zu verbessern, umso wichtiger wären explizite quantitative Aussagen zur Wirksamkeit einzelner Lehrmethoden. Im Rückblick auf die Jahrestagung muss man feststellen, dass die Abstracts hier ein korrektes Abbild der Vorträge und Poster geben.

Nicht in den Abstracts widerspiegeln kann sich die Frage, ob die räumliche Trennung der Beiträge zur Medizin, Zahnmedizin und Tiermedizin mehr positive oder mehr negative Auswirkungen auf die Tagung hatte. Die jeweils Teilnehmenden haben diese räumliche Ballung zwar positiv wahrgenommen, aber insgesamt konnte auf diese Weise weder die Aktivierung der Zahn- und Tiermediziner für die Ziele der GMA deutlich verbessert werden, noch hat diese organisatorische Lösung den Austausch zwischen den Fächern stimuliert. Dagegen waren die Abendveranstaltungen auch auf der Jahrestagung 2007 zwei Höhepunkte, die immer wieder in die Vorträge im Saal oder an der Posterwand einflossen. Umgekehrt nutzten die Teilnehmer auch die Abendveranstaltungen um am Tage begonnene Diskussionen fortzusetzen und zu vertiefen.

Abschließend kann ich den Ausrichtern der nächsten Jahrestagung in Greifswald nur dazu gratulieren, dass es ihnen gelungen ist, eine professionelle Firma für die Abwicklung der Kongressorganisation zu gewinnen. Zwar geht dadurch der „Charme“ der autodidaktisch organisierten Tagungen verloren. Jahrestagungen der GMA haben inzwischen aber einen Umfang und eine Bedeutung für die Weiterentwicklung der Lehre in den medizinischen Studiengängen erlangt, der einen solchen Schritt notwendig macht.