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GMS Journal for Medical Education

Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

ISSN 2366-5017

Frontalunterricht oder Gruppenarbeit: Welche Unterrichtsform ist besser? - Ein Vergleich für das Fach Biochemie

Poster Humanmedizin

  • corresponding author Cordula Harter - Biochemie-Zentrum der Universität Heidelberg, Heidelberg, Deutschland
  • author Dieter Schellberg - Universitätsklinikum, Psychosomatische und Allgemeine Klinische Medizin, Heidelberg, Deutschland
  • author Andreas Möltner - Kompetenzzentrum für Prüfungen in der Medizin - Baden-Württemberg, Heidelberg, Deutschland
  • author Martina Kadmon - Chirurgische Universitätsklinik, Heidelberg, Deutschland

GMS Z Med Ausbild 2008;25(1):Doc48

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/journals/zma/2008-25/zma000532.shtml

Eingereicht: 2. November 2007
Überarbeitet: 6. November 2007
Angenommen: 14. November 2007
Veröffentlicht: 15. Februar 2008

© 2008 Harter et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Der Ruf nach einer Modernisierung der Lehrmethoden hin zu interaktivem Unterricht ist an medizinischen Fakultäten derzeit weit verbreitet. Der konventionelle Frontalunterricht wird immer mehr ersetzt durch Unterrichtsmethoden, bei denen Studierende sich die Lerninhalte selbst erarbeiten. In theoretischen, naturwissenschaftlichen Fächern sind interaktive Unterrichtsformen bisher jedoch nur wenig erprobt. So ist im Fach Biochemie derzeit konventioneller Frontalunterricht die bevorzugte Unterrichtsform.

Fragestellung: Es ist unklar, inwieweit Studierende von interaktivem Unterricht im Vergleich zu Frontalunterricht im Fach Biochemie profitieren würden. Um diese Frage zu beantworten, wurden die Auswirkungen der beiden Unterrichtsformen in einem integrierten Seminar bei Studierenden des 4.Fachsemesters analysiert.

Methode: Als Messinstrument zur Beurteilung der kognitiven Fähigkeiten diente ein Wissenstest direkt am Ende der Veranstaltung. In einem zweiten Test, der 4-6 Wochen nach der Veranstaltung durchgeführt wurde, wurde die Nachhaltigkeit des Wissens überprüft. Die Beurteilung der beiden Unterrichtsformen durch die Studierenden wurde anhand eines Fragebogens ermittelt.

Ergebnisse: Studierende, die Frontalunterricht erhielten, schnitten im ersten Wissenstest signifikant besser ab, als diejenigen, die sich die Inhalte in Gruppen erarbeiten. Im Wiederholungstest waren jedoch keine signifikanten Wissensunterschiede mehr messbar. In der Evaluation beurteilten Studierende, die Frontalunterricht erhielten, die Veranstaltung signifikant besser als diejenigen, die in Gruppen arbeiteten.

Schlussfolgerung: Das schlechtere Abschneiden der Gruppenarbeit gegenüber dem Frontalunterricht kann verschiedene Gründe haben. Diese reichen von der mangelnden Akzeptanz der Gruppenarbeit bis hin zur mangelnden Eignung des Unterrichtsthemas. Damit das Potential der Gruppenarbeit künftig in theoretischen, naturwissenschaftlichen Fächern wie Biochemie besser genutzt werden kann, müssen diese Aspekte berücksichtigt werden.