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GMS Journal for Medical Education

Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

ISSN 2366-5017

Katrin Rockenbauch/Oliver Decker/Yve Stöbel-Richter: Kompetent kommunizieren in Klinik und Praxis

Buchbesprechung Humanmedizin

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  • corresponding author Swetlana Philipp - Universitätsklinikum Jena, Institut für Psychosoziale Medizin und Psychotherapie, Jena, Deutschland

GMS Z Med Ausbild 2007;24(2):Doc103

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/journals/zma/2007-24/zma000397.shtml

Eingereicht: 12. April 2007
Veröffentlicht: 23. Mai 2007

© 2007 Philipp.
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Bibliographische Angaben

Katrin Rockenbach, Oliver Decker, Yve Stöbel-Richter

Kompetent kommunizieren in Klinik und Praxis

Lengerich: Pabst Science Publishers

ISBN 978-3-89967-330-2, 284 Seiten, € 25,00

Erscheinungstermin: 2006


Rezension

Das Buch richtet sich in erster Linie an Dozenten in der medizinischen Ausbildung und Lehre, aber auch an (angehende) Ärzte, denn es bietet die Möglichkeit spezifische Aspekte der Gesprächsführung nachzuschlagen und auch auszuprobieren.

Die Autoren unterrichten im Bereich Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie. In beiden Fächern wurde mit der 2002 neu eingeführten Approbationsordnung ein stärkerer Fokus auf die Gesprächsfertigkeiten der Studierenden gelegt, wodurch auch neue didaktische Perspektiven eröffnet werden. Das Buch spiegelt die Vielfalt der methodischen Vermittlungsmöglichkeiten kommunikativer Fähigkeiten – angewandt auf den speziellen Kontext der medizinischen und pflegerischen Praxis – wider.

In den ersten beiden Kapiteln werden wichtige Grundlagen der Arzt-Patient-Interaktion (1.Kapitel) und der Kommunikation (2. Kapitel) dargelegt. Das dritte Kapitel kann Basis für die Planung eines Gesprächsführungstrainings sein, da hier verschiedene Techniken der Kommunikation für ein kooperatives Gespräch behandelt werden. Im folgenden Kapitel werden verschiedene Gesprächsarten sehr praxisnah eingeführt. Hier erhalten DozentInnen unterschiedliche Ideen für didaktische Umsetzungen und Anwendungen. Das 5. Kapitel befasst sich mit dem Thema Gruppe, da Kommunikationstrainings einerseits immer im Gruppenkontext stattfinden und damit für die Durchführung von Kursen zum Thema Kommunikation notwendig sind. Die Fokussierung auf das Thema Gruppe ist andererseits auch deshalb berücksichtigt, weil medizinische Kommunikation eben nicht nur in der Dyade zwischen Arzt und Patient stattfindet, sondern auch in Teams in Praxen oder Krankenhäusern.

Ausgesprochen hilfreich ist das 6. Kapitel, da sowohl eingeführt wird, wie Rollenspiele durchgeführt werden und als auch eine Reihe von konkreten Rollenspielanleitungen nachzulesen sind.

Abschluss des Buches bildet das Kapitel Spiele für manche Gelegenheit, in dem Kennenlernspiele, Aufwärm- und Aktivierungsspiele sowie Konzentrations- und Wahrnehmungsspiele vorgestellt werden, die sich in der Praxis der Medizinerausbildung bewährt haben.

In jedem Kapitel gibt es theoretische Einführungen (die keineswegs zu kurz oder oberflächlich sind) und Anregungen für die jeweilige didaktische Umsetzung. Hilfreich sind diese Unterrichtsmaterialien sowohl für „Lehre-Einsteiger“ die damit schnell über ein großes Methodenrepertoire verfügen können als auch für „gestandene“ Lehrende, da bisher keine solche Zusammenstellung speziell für den medizinischen und pflegerischen Kontext vorliegt.

Die inhaltliche Methodenvielfalt und der ständige Wechsel von Theorie und Praxis spiegelt sich auch in der Form und dem Aufbau des Buches wider, die sehr ansprechend und erfrischend wirkt. Dadurch entsteht eine große Lebendigkeit und gute Lesbarkeit, die Lust auf Kommunikation und Kommunikationstrainings macht.

Insgesamt ein wirklich empfehlenswertes Buch, dem man eine große Leserschaft unter Ärztinnen und Ärzten, Dozenten und Kommunikationstrainern in Medizin und Pflegewissenschaft sowie Angehörigen verwandter Berufsgruppen wünschen kann (siehe Abbildung 1 [Abb. 1]).