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GMS Journal for Medical Education

Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

ISSN 2366-5017

Einfluss der tutoriellen Betreuung auf die Akzeptanz eines simulativen Computerlernprogramms zum fallbasierten Lernen in der Inneren Medizin: eine prospektive, kontrollierte Studie

Abstract 10. Grazer Konferenz 11.-13.05.2006, Wien

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  • corresponding author Franz Ruderich - Universitätsklinikum Erlangen-Nürnberg, Medizinische Klinik 1, Gastroenterologie, Pneumologie, Endokrinologie, Erlangen, Deutschland
  • author Thomas Bernatik - Universitätsklinikum Erlangen-Nürnberg, Medizinische Klinik 1, Gastroenterologie, Pneumologie, Endokrinologie, Erlangen, Deutschland
  • author Eckhart G. Hahn - Universitätsklinikum Erlangen-Nürnberg, Medizinische Klinik 1, Gastroenterologie, Pneumologie, Endokrinologie, Erlangen, Deutschland

GMS Z Med Ausbild 2007;24(2):Doc91

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/journals/zma/2007-24/zma000385.shtml

Eingereicht: 11. Januar 2007
Veröffentlicht: 23. Mai 2007

© 2007 Ruderich et al.
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Gliederung

Beitrag

Die curriculare Integration des Lernens am klinischen Fall wird durch den personellen Aufwand erschwert. Fallbasierte Computerlernprogramme können den Unterricht am Patienten effizient ergänzen.

In einer prospektiven kontrollierten Studie untersuchten wir die Fragestellung inwieweit das Fehlen einer tutoriellen Betreuung die Akzeptanz eines Computerlernprogramms durch die Studierenden beeinflusst.

In zwei Gruppen bearbeitete jeder Teilnehmer im Blockpraktikum Innere Medizin zwei Fälle mit dem fallbasierten Lernprogramm CAMPUS. In der Interventionsgruppe wurden die Studierenden während der Fallbearbeitung von einem Tutor betreut, der Fragen zum Computerprogramm beantwortete und die Fälle mit den Studierenden während der Bearbeitungszeit besprach. In der Kontrollgruppe erfolgte keine Betreuung. Die Studierenden konnten sich jedoch selbständig bei Fragen an einen Tutor wenden. In beiden Gruppen nahmen die Studierenden zusätzlich an einem fallbasierten Kleingruppenunterricht teil.

Die Studierenden bewerteten den Einsatz des Computerprogramms und des Kleingruppenunterrichts durch eine Notenvergabe (1 = sehr gut, 6 = sehr schlecht).

In beiden Gruppen wurde der fallbasierte Kleingruppenunterricht ohne signifikanten Unterschied als gut bewertet (Mittelwert der betreuten Gruppe 1.63, n=65, in der Kontrollgruppe 1.56, n=83; Mann-Whitney-Test p=0.78). Der betreute Einsatz des Computerlernprogramms wurde dagegen signifikant besser bewertet als der Einsatz ohne Tutor (Mittelwerte 1.98, n= 65 vs. 2.3, n=84; Mann-Whitney-Test p=0.011).

Es zeigte sich, dass die Betreuung ein wichtiger Faktor für die Akzeptanz von Computerlernprogrammen durch die Studierenden ist. Der Unterschied von 0.32 Noteschritten rechtfertigt aus unserer Sicht jedoch nicht den Personaleinsatz für den gesamten Zeitraum der Fallbearbeitung. Die Betreuung wird auf die Besprechung der Fälle in einem Seminar mit allen Teilnehmern konzentriert. Weiter Untersuchungen zur Lerneffektivität sind notwendig.