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GMS Journal for Medical Education

Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

ISSN 2366-5017

Buchbesprechung: Medizinsoziologie der ärztlichen Praxis: Szenarien - Fälle - Theorien

Buchbesprechung Humanmedizin

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  • corresponding author Walter Burger - Reformstudiengang Medizin, Charité - Universitätsmedizin Berlin, Berlin, Deutschland Externer Link

GMS Z Med Ausbild 2005;22(4):Doc64

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/journals/zma/2005-22/zma000064.shtml

Eingereicht: 5. September 2005
Veröffentlicht: 18. November 2005

© 2005 Burger.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Bibliographische Angaben

Jutta Begenau / Cornelius Schubert / Werner Vogd

Medizinsoziologie der ärztlichen Praxis

Szenarien - Fälle - Theorien

Lehrbuch Gesundheitswesen

Ber: Verlag Hans Huber AG, 2005

ISBN: 3-456-84223-6, 131 Seiten, 19,95 €


Rezension

Medizinsoziologie ist als Fach sicher vielen bekannt, ihre Bedeutung für das tägliche ärztliche Tun eher nicht. Das von Begenau, Schubert und Vogd vorgelegt Buch möchte diesem Umstand abhelfen und an Hand ausgewählter Themen einen praktischen Zugang zur Medizinsoziologie gerade auch für die Ausbildung von Studierenden der Medizin ermöglichen. Es ist, wie die Autoren in der Einführung darlegen, nicht auf Vollständigkeit angelegt. Die soziologische Perspektive auf die Medizin wird an Hand anschaulicher, lebendig dargestellter Situationen ärztlichen Handelns mit den thematischen Schwerpunkten "Interaktionstheorie", "Habitustheorie", "Handlungstheorie", "Phänomenologie", "Systemtheorie" und "Techniksoziologie" dargestellt.

Das gut und angenehm lesbare Buch vermittelt auf diese Weise nicht nur interessante Einblicke in die Medizinsoziologie, sondern bietet Anknüpfungspunkte für vielfältige Überlegungen zu Determinanten ärztlichen Handelns. Die gelungene Darstellung lässt erwarten, dass das Buch seine Intention, auch Grundlagen für den Unterricht im Medizinstudium zu liefern, gut erreichen wird. Die dargestellten Problemfelder werden auf das Wesentliche reduziert und bestehende Widersprüche zu traditionellen medizinischen Sichtweisen ohne Polemik, aber durchaus kritisch dargestellt. Eine ganz knappe Darstellung relevanter Literatur am Ende jedes Abschnitts und abschließende Betrachtungen zu den aktuellen, vor allem durch die Dominanz ökonomischer Sichtweisen bestimmten Problemen der Medizin runden das lesenswerte Buch ab.

Die entsprechend der Zielsetzung sehr knappe Darstellung bedingt natürlich, dass nicht alle Themen in gebührender Tiefe abgehandelt werden können und gelegentlich wichtige Aspekte und Literaturhinweise nicht angesprochen, bzw. grenzwertig, das Verständnis behindernd verkürzt dargestellt werden.

Dies tut aber der Zielsetzung des Buches, einen Einstieg in die Thematik sowie eine Orientierungshilfe zu bieten und weitergehende Neugierde zu stimulieren, keinen Abbruch.

Insgesamt also ein lesenswertes Buch, dem man eine weite Verbreitung unter Studierenden, aber auch unter Ärztinnen und Ärzten wünschen kann.