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GMS Journal for Medical Education

Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

ISSN 2366-5017

Die neue Approbationsordnung (AO) - Schwerpunktbildung in der Lehre: Lernzielkatalog für das Fach Traumatologie des Universitätsklinikums Freiburg

The new registration order - area of concentration in education: a curriculum for orthopaedic and trauma surgery of the University of Freiburg

Projekt Humanmedizin

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  • corresponding author Kerstin Müller - Klinik für Traumatologie, Department für Orthopädie und Traumatologie des Universitätsklinikums Freiburg, Freiburg, Deutschland
  • author Peter C. Strohm - Klinik für Traumatologie, Department für Orthopädie und Traumatologie des Universitätsklinikums Freiburg, Freiburg, Deutschland
  • author Norbert P. Südkamp - Klinik für Traumatologie, Department für Orthopädie und Traumatologie des Universitätsklinikums Freiburg, Freiburg, Deutschland

GMS Z Med Ausbild 2005;22(2):Doc19

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/journals/zma/2005-22/zma000019.shtml

Eingereicht: 24. November 2004
Veröffentlicht: 20. April 2005

© 2005 Müller et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Zusammenfassung

Durch die Einführung der neuen Approbationsordnung (AO) ändern sich sowohl Ausbildungs- als auch Prüfungskonzepte in den deutschen Universitätsklinika. Um sich der geänderten Situation anzupassen ist es erforderlich, für die einzelnen Fachrichtungen Lerninhalte und somit auch Prüfungsinhalte sowohl für Dozenten und Prüfer als auch für Studenten genau zu definieren. Anhand der zur Verfügung stehenden Literatur und moderner Ausbildungs- und Prüfungskonzepte haben wir exemplarisch für die Klinik für Traumatologie des Universitätsklinikums Freiburg einen Lernzielkatalog erstellt, der anderen Universitätsklinika als Grundlage oder Ergänzung in der Erstellung ihrer eigenen Curricula dienen kann. Aufgrund der gut definierten und verbindlichen Lehrinhalte für Studierende, Dozenten und Prüfer und der damit verbundenen Objektivierbarkeit und Evaluierbarkeit wird eine Qualitätsverbesserung erreicht.

Schlüsselwörter: Approbationsordnung, Curriculum, Ausbildung, Lernzielkatalog, Traumatologie, Unfallchirurgie

Abstract

Concepts of student education and examination are destined to change in our university hospitals as a reaction to the new rules governing registration. To adapt to the new situation, the subject matter to be taught and examined must be clearly defined for the university lecturers, examiners and students in every field. Based on the available textbooks and in accordance with current concepts of education and examination, we have created a curriculum for orthopaedic and trauma surgery at the University of Freiburg that may serve as a reference work on which other university hospitals can base their own curricula or act as an addition to those curricula. Clearly defined and reliable curricula for students, lecturers and examiners improve the quality of education and make evaluation easier and more objective.

Keywords: registration ruling, curriculum, student education, trauma surgery


Einleitung

Die Einführung der neuen Approbationsordnung [2] wurde von uns genutzt, das traumatologische Curriculum mit Hilfe eines Lernzielkataloges systematisch zu überarbeiten und den veränderten Schwerpunkten der medizinischen Ausbildung in Hinblick auf Lernziele, Curriculumsinhalte, Lehrmethodik, Lernmethodik, Implementierung, Prüfungsmethodik und Evaluation gerecht zu werden [3], [4], [5], [7].

Der Lernzielkatalog soll auch dazu verwendet werden, das Profil der Abteilung transparent zu machen. Die Auswahl der Lernziele richtet sich dabei entsprechend nach dem eigenen Patientengut, dessen Verteilung auf die Stationen und speziellen therapeutischen Konzepten in Anlehnung an die allgemein gültige, aktuelle Lehrmeinung. Hierbei wird besonderer Wert darauf gelegt, dass - wie in der neuen AO gefordert - schwerpunktmäßig gelehrt wird, was häufig ist. Hierbei ist es wichtig, dass nicht nur die Vermittlung von Fachwissen neu strukturiert wird, sondern im Sinne eines kompetenz-basierten Curriculums ebenso praktische Fähigkeiten und medizinisch ethische Haltungen vermittelt werden.


Methoden

Unsere Strategie zur Entwicklung des neuen Ausbildungscurriculum orientierte sich an der von Kern [3] beschriebenen Methodik. Zuerst wurde ein Lernzielkatalog erstellt. Zur Definition der Inhalte legten wir eigene Anforderungen entsprechend den speziellen Klinikschwerpunkten sowie die allgemeinen, fachspezifischen Lerninhalte zugrunde, welche durch die zur Verfügung stehende Literatur definiert wurden [1], [6], [8].

Als nächster Schritt wurden die Inhalte des Lernzielkataloges auf die einzelnen, geforderten Lehrveranstaltungen wie Vorlesung, Bedside Teaching, Seminare und Blockpraktika aufgeteilt.

Um die fakultätsspezifischen Vorgaben zur Scheinvergabe zu erfüllen wurden dann Checklisten zur summativen Evaluation der Studierenden entwickelt. Diese berücksichtigen sowohl die Benotung für das Blockpraktikum als auch den fakultätsspezifischen Sammelschein Chirurgie, Traumatologie, Urologie und Orthopädie.

Für die Zukunft ist zudem die Entwicklung eines Multiple Choice (MC)-Testes und eines OSCE(Objective Structured Clinical Examination)-Parcours [7] zur summativen Evaluation für diesen „Sammelschein" geplant. Die interne Ausbildung für das OSCE-Prüfverfahren sind im Juni 2004 angelaufen, so dass eine Umsetzung bis spätestens zum Ende des Wintersemsters 04/05 geplant ist.

Der Lernzielkatalog ist die Grundlage der studentischen Ausbildung und bindend für Dozenten, Prüfer und Studierende. Durch eine genaue Ausarbeitung der verschiedenen, zur Verfügung stehenden Ausbildungsabschnitte (Vorlesung, Bedside Teaching, Seminare und Blockpraktika) ist gewährleistet, dass auch alle im Lernzielkatalog vorgegebenen Ausbildungsinhalte entsprechend der angegebenen Gewichtung wiedergegeben und vermittelt werden.

Jedem Studierenden, Dozenten und Prüfer steht der Lernzielkatalog in der im folgenden abgebildeten Form zur Verfügung. Um eine gewisse Übersichtlichkeit für alle Nutzer zu wahren wurde der Lernzielkatalog wie folgt gegliedert:

Im 1. Abschnitt wurden die allgemeinen Ausbildungsziele für das Fach Traumatologie definiert. Im 2. Abschnitt erfolgte die Darstellung von übergeordneten Lernzielen des Faches Traumatologie, welche sich in die Untergruppen kognitive Lernziele (Fachwissen), analytische und praktische Lernziele sowie ethische und kommunikative Lernziele aufteilten.

Im 3. Abschnitt wurden die konkreten Lernziele für das Fach Traumatologie im klinischen Studienabschnitt definiert. Um hier Schwerpunkte herausarbeiten zu können und den Studierenden/Lehrenden eine entsprechende Vorbereitung zu ermöglichen wurden die verschiedenen Lernziele mit Markierungen versehen, welche die Wichtigkeit des Lerninhaltes verdeutlichen sollen. Mit (+) bis (+++)-Zeichen ist hierbei die zunehmende Wichtigkeit eines Lerninhaltes markiert, welche eine zunehmende, genauere Kenntnis und Detailwissen erfordert (s. Tabelle 1 [Tab. 1]). Eine Erklärung der Bezeichnung als Erwartungshorizont wurde vorangestellt.

Alle Lerninhalte des Abschnittes Fachwissen wurden in die Bereiche Diagnostik, Anatomie/Pathophysiologie und Therapie mit entsprechender Wertigkeit unterteilt. Um den Nutzern einen schnellen Überblick zu ermöglichen, wurde in Tabelle 2 [Tab. 2] eine alphabetische Übersicht über das erwartete Fachwissen/die Lernziele mit Gewichtung hinten angestellt.

Es folgte die Definition des geforderten Bereiches „Praktische Fähigkeiten" und der „ethisch kommunikativen Fähigkeiten", ebenfalls mit entsprechenden Gewichtungen.

Abschließend wurde ein Literaturverzeichnis angehängt.


Diskussion

Durch den hier vorgestellten Lernzielkatalog kann unserer Meinung nach die Lehre verbessert werden. Als genauer Leitfaden erleichtert er sowohl das Lernen als auch das Lehren und vermittelt einen Überblick über unser Fach. Eine Kommunikation zwischen Studierenden und Dozenten sowie Prüfern wird erleichtert, objektivierbarer und von allen drei Seiten besser evaluierbar. Somit ist auch eine objektive Qualitätsverbesserung erreicht.


Lernzielkatalog für das Fach Traumatologie

1. Ausbildungsziel für das Fach Traumatologie

Ziel der Lehre in der Traumatologie ist die Ausbildung von Ärzte/-innen, die:

• ein fundiertes, systematisches Wissen über häufige Erkrankungen und Verletzungen des Bewegungsapparates besitzen (knowledge),

• die Fähigkeit zur korrekten Erkennung (Anamnese, Untersuchung und Diagnostik) und Primärversorgung der häufigsten Erkrankungen und Verletzungen des Bewegungsapparates besitzen und über Grundkenntnisse der Behandlung verfügen (application of knowledge),

• über eine ärztliche Grundhaltung bei der Behandlung von Patienten verfügen, selbstkritisch, kommunikativ und empathisch sind, und auch die psychosozialen Aspekte von Kranksein berücksichtigen (attitude),

• in der Lage sind, die Behandlung ambulanter und stationärer Patienten interdisziplinär und im Team zu betreuen (skills, attitude),

• in wissenschaftlichem, Denken und kritischer Reflexion bekannter und neuer Information geschult sind, die Vorteile wissenschaftlicher Arbeit in der Medizin kennen und am selbständigen Wissenserwerb interessiert sind (knowlede, attitude).

2. Übergeordnete Lernziele für das Fach Traumatologie

2.1. kognitive Lernziele (Fachwissen)

• Kenntnis der Anatomie und Funktion wesentlicher Teile des Bewegungsapparates

• Kenntnis häufiger Erkrankungen sowie Verletzungsmechanismen und ihrer möglichen Auswirkungen auf den Bewegungsapparat

• Kenntnis der Behandlungskonzepte wesentlicher traumatologischer Erkrankungen und Verletzungen

• Kenntnis wesentlicher Aspekte der Pathophysiologie des Traumas hinsichtlich Frakturheilung und Weichteilschaden

• Kenntnis wesentlicher Aspekte des Polytraumamanagements

• Kenntnis wesentlicher Aspekte der Pathophysiologie und Mikrobiologie in Bezug auf einen Infekt, Infektdiagnostik und -therapie in der Traumatolgie.

2.2. Analytische und Praktische Lernziele

• Erhebung einer strukturierten und vollständigen Eigen- oder Fremdanamnese mit ausführlicher Darstellung des Krankheitsverlaufes bzw. Unfallmechanismus.

• Durchführung, Demonstration und Dokumentation einer vollständigen symtombezogenen Untersuchung sowie Durchführung, Demonstration und Dokumentation einer vollständigen traumatologischen Untersuchung des Patienten im Rahmen der Polytraumaversorgung.

• Demonstration wesentlicher Techniken der Wundversorgung und Erst-Behandlung von Verletzungen.

• Demonstration einer strukturierten und vollständigen mündlichen Vorstellung eines Falles.

• Demonstration einer strukturierten und vollständigen schriftlichen Darstellung eines Falles und Unterlagenführung.

2.3. Ethische und kommunikative Lernziele

• Fähigkeit zur selbstkritischen Reflexion eigener Verhaltensmuster und Entscheidungen

• Fähigkeit zur menschlich angenehmen und zielgerichteten Kommunikation mit Kollegen und Angehörigen anderer Berufe des Gesundheitssystems

• Fähigkeit zum Aufbau eines vertrauensvollen und empathischen Gesprächsklimas

• Fähigkeit, aufmerksam zuzuhören und aus der Anamnese relevante Informationen zu extrahieren

• Erkennen psychosozialer Belastung als (Mit-) Ursache von Unfällen und posttraumatischen Beschwerden

• Kenntnis über Aspekte der Gesprächsführung bei Aufklärungsgesprächen

• Kenntnis über Umgang mit Angehörigen bei Schwerstverletzten oder verstorbenen Patienten.

3. Konkrete Lernziele der Traumatologie für den klinischen Studienabschnitt

Die Lerninhalte sind in drei Anforderungsstufen unterteilt, deren Inhalte in der Tabelle 1 [Tab. 1] erläutert und im weiteren übernommen werden.

3.1. Fachwissen

Die Auswahl orientiert sich an häufigen Erkrankungen und Verletzungen in einer unfallchriurgischen Ambulanz. Des weiteren sind ergänzend exemplarische Verletzungen enthalten, die einen Gesamteindruck vom Fachgebiet Traumatologie erlauben sollen. Hierunter fällt z.B. die Polytraumaversorgung.

Die Krankheitsbilder sind zunächst grob nach drei Anforderungsstufen (s.o.) unterteilt. In jeder Gruppe ist das Anforderungsniveau nochmals für die Lernzielbereiche „Diagnostik", „Pathophysiologie" und „Therapie" separat definiert.

Da die Zuteilung eines Krankheitsbildes zu einer der drei Gruppen nicht für alle Lernzielbereiche gelten muss, befindet sich in Tabelle 2 noch eine differenzierte Übersicht. Diese soll vor allem als Prüfungskatalog nutzbar sein.

+ Theoretisches Wissen

Diagnostik: Die Grundzüge der Erkrankung/Verletzung sind bekannt. Die typische Ätiologie kann anhand von 2-3 Begriffen theoretisch beschrieben werden.

Anatomie/Pathophysiologie: Grundlagen sind bekannt und können mit 2-3 Begriffen theoretisch beschrieben werden.

Therapie: keine Anforderung.

Inhalte:

• akutes Abdomen

• angeborene und erworbene Thoraxwandanomalien

• ARDS

• Aspiration

• Blutersatz

• Bursitis subacromialis

• Ermüdungsfrakturen

• Frozen Shoulder

• Gefäßdissektion

• hämorrhagischer Schock

• Intubation

• Lungenkontusion

• Management bei Massenunfällen

• MOV

• Perioperative Risikofaktoren

• Polytraumamanagement

• postoperativer und posttraumatischer Energiestoffwechsel

• primäre Knochentumoren

• Prinzip der Triage

• Prinzipen der Herz-Kreislauf-Wiederbelebung

• Rehabilitation

• Rückenmarksverletzung - Topografie des Rückenmarkquerschnittes und ihre Bedeutung für die Klinik

• Schädelfrakturen

• Torticollis

• traumatische Hirnblutung

• Verletzung durch chemische Substanzen.

++ Klinisches Grundwissen

Diagnostik: Die Grundzüge des Vorgehens, der Erkrankung/Verletzung sind bekannt. Die typische Vorgehensweise bzw. Ätiologie kann strukturiert theoretisch beschrieben werden.

Anatomie/Pathophysiologie: Grundlagen sind bekannt und können symptombezogen theoretisch beschrieben werden.

Therapie: Prinzipien können mit 2-3 Begriffen beschrieben werden.

Inhalte:

• AC-Gelenk-Verletzungen

• Amputation

• Aortendissektion

• Aortenruptur

• Beckenfraktur;

• Bicepssehnenverletzung

• Blutungskontrolle

• Bursitis

• Femurkopfnekrose

• Frakturen der oberen und unteren Extremitäten

• Ganglion

• Gefäßverletzungen

• Gefäßversorgung Schenkelhals, Hüftkopf und Humeruskopf

• Hämatothorax

• Herzkontusion

• Luxationen

• Impingementsyndrom

• Kapselverletzung

• Keloid

• Knorpelverletzung

• Lymphangitis - Lymphödem

• Milzruptur

• Nervenkompressionssyndrome

• nosokomiale Infektion

• Osteomyelits

• pathologische Fraktur

• perforierende und penetrierende Verletzungen

• posttraumatische Knochenfehlstellungen;

• Prinzipien der Weichteildeckung

• Quadricepssehnenruptur

• Radiusköpfchenfraktur

• Rippenfraktur

• Rotatorenmanschettenruptur

• Skapulafraktur

• Sternumfraktur

• Talusfraktur

• tastbare Knochenpunkte obere und untere Extremitäten

• Tastpunkte wesentliche Arterien

• Tetanus

• Tierbissverletzung

• Verbrennungen

• Weichteilinfektion

• Weichteiltrauma

• Wirbelsäulenfraktur

• Wundinfektion.

+++ Klinisches Detailwissen

Diagnostik: Das Vorgehen, die Erkrankung/Verletzung sind in Detail bekannt. Die typische Vorgehensweise bzw. Ätiologie kann ausführlich strukturiert theoretisch beschrieben werden.

Anatomie/Pathophysiologie: Details sind bekannt und können symptombezogen theoretisch beschrieben werden.

Therapie: Prinzipien können strukturiert beschrieben und hinsichtlich der Prognose bewertet werden.

Inhalte:

• Achillessehnenruptur

• Calcaneusfraktur

• Claviculafraktur

• distale Radiusfraktur

• Femurfraktur

• Fraktur der Finger und der Zehen

• Gewebeemphysem

• Glasgow-Coma-Scale

• Hämatom

• Humerusfraktur

• HWS-Distorsion

• Kniebandläsionen

• Kompartmentsyndrom

• Luxation (Schulter, Ellenbogen, Patella, Finger, Hüfte)

• Meniskusverletzungen

• Navivularefraktur

• Pneumothorax

• Pseudarthrose

• Rippenfraktur

• Schenkelhalsfraktur

• Sprunggelenksfraktur

• subunguales Hämatom

• Thrombembolieprophylaxe

• Unterschenkelfraktur.

Tabelle 2 [Tab. 2] bietet eine alphabetische Übersicht über das erwartete Fachwissen/die Lernziele mit Gewichtung.

3.2. praktische Fähigkeiten

3.2.1. Anamneseerhebung +++

• Erhebung einer systematischen, symptombezogenen traumatologischen Eigen- oder Fremdanamnese mit Dokumentation

• Allgemeine Gesprächsführung.

3.2.2. Allgemeine traumatologische Untersuchung +++

• Beschreibung von äußeren Veränderungen (z. B. Narbenbildung)

• Reflexe an oberen und unteren Extremitäten

• Kniebanduntersuchung

• Sprunggelenksuntersuchung

• Untersuchung von Durchblutung, Motorik und Sensibilität

• ROM / Neutral-Null-Methode / Umfangsmessung

• standartisierte (gutachterliche) traumatologische Untersuchung.

3.2.3. Spezielle traumatologische Untersuchung ++

• Erstuntersuchung am Unfallort mit Maßnahmen zur Reanimation

• Beschreibung von Fehlstellungen der Wirbelsäule und den Extremitäten

• rektale Untersuchung

• Perkussion

• Stabilitätsprüfung der Gelenke.

3.2.4. Prozeduren +++

• Gipsen/Gips entfernen

• Tapen

• Salbenverbandanlage

• aseptische Maßnahmen/Waschen

• Verhaltensregeln im OP

• Venenkatheteranlage/Blutabnahme.

3.2.5. Prozeduren ++

• Wundnaht/Faden ziehen.

3.2.6. Prozeduren +

• Thoraxdrainagenanlage

• Assistenz im OP

• Reposition von Luxationen

• Extension

• Halo-Fixateur-Anlage

• Fixateur externe

• Plattenostheosynthese

• Nagel

• Fixateur interne

• Drainagenanlage

• Wundkontrolle und Verbandwechsel,

3.3. Ethische und kommunikative Fähigkeiten

3.3.1. Anamnesegespräch +++

• Empathische Grundhaltung

• Sachlichkeit

• Feedbacktechniken

• Gesprächsumfeld.

3.3.2. Arbeit im Team +++

• Umgang mit Patient und Angehörigen: Gesprächsumfeld, Problembewusstsein („Fingerspitzengefühl"), Feedback

• Umgang mit ärztlichem Team: Kooperation, Problembewusstsein („Fingerspitzengefühl")

• Umgang mit nichtärztlichen Mitarbeitern: Kooperation, Verbindlichkeit


Literatur

1.
Georg Thieme Verlag. Gegenstandskatalog zum zweiten Staatsexamen (GK3). Stuttgart: Thieme; 2002. Available from: www.thieme.de/viamedici/schwarzereihe/infos/gk3/gk3.pdf.
2.
Güntert A, Wanner E, Brauer HP. Approbationsordnung für Ärzte (ÄAppO), Bundesärzteordnung (BÄO), Stand 2003. Köln: Deutscher Ärzteverlag; 2003.
3.
Kern DE. Curriculum Development For Medical Education. Baltimore Maryland: The Johns Hopkins University Press; 1998.
4.
Mager RF. Lernziele und Unterricht. Weinheim: Beltz Verlag; 1994.
5.
Miller GE.The Assessment of Clinical Skills / Competence / Performance. Acad Med. 1990;65(9 Suppl):63-67.
6.
Mutschler W, Haas N. Praxis der Unfallchirurgie. Stuttgart, New York: Georg Thieme Verlag; 1999.
7.
Reteguiz J, Cornel-Avendano B. Mastering the OSCE - Objective Structured Clinical Examination and CSA. 2nd ed. New York, Chicago, San Franzisco, Lisbon, London, Madrid: MC Graw-Hill Publishing Division; 2002.
8.
SMIFK. Swiss Catalogue of Learning Objectives for undergraduate Medical Training. 2001. Available from: www.smifk.ch.