gms | German Medical Science

GMS Journal for Medical Education

Gesellschaft für Medizinische Ausbildung (GMA)

ISSN 2366-5017

GMS + GMA = GMS Z Med Ausbild

Leitartikel

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  • corresponding author Eckhart G. Hahn - Medizinische Klinik 1, Universitätsklinikum Erlangen, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Erlangen, Deutschland Externer Link

GMS Z Med Ausbild 2005;22(1):Doc16

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/journals/zma/2005-22/zma000016.shtml

Eingereicht: 24. Januar 2005
Veröffentlicht: 28. Januar 2005

© 2005 Hahn.
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Einleitung

Diese erste Ausgabe der GMS Zeitschrift für Medizinische Ausbildung - German Journal for Medical Education markiert eine große Stunde für die Gesellschaft für Medizinische Ausbildung, Deutsche Sektion der European Association for Medical Education (GMA, http://www.gesellschaft-medizinische-ausbildung.org). Erstmals wird der Schritt zu einer primär elektronischen Publikation deutschsprachiger wissenschaftlicher Texte, Graphiken, Bilder und Tondokumente auf dem Gebiet der medizinischen Ausbildung vollzogen. Damit steht ein offenes globales Informations- und Kommunikationsforum zur Verfügung, das die gesamten Möglichkeiten der digitalen Welt für Fortschritte in der medizinischen Aus-, Weiter- und Fortbildung nutzen wird. Es wird damit eine Tradition fortgesetzt, die 1984 mit der von Dietrich Habeck gegründeten Schriftenreihe „Medizinische Ausbildung" begonnen und mit dem Supplement „Medizinische Ausbildung" der Zeitschrift „Das Gesundheitswesen" im Thieme Verlag mit Florian Eitel als Schriftführer von 1998 bis 2004 fortgesetzt wurde. Die neue GMS Z Med Ausbild wird damit im 22. Jahr als Publikationsorgan der GMA die Bemühungen um die Professionalisierung und Evidenzbasierung der medizinischen Ausbildung fortsetzen [1].


Digitalisierung der wissenschaftlichen Kommunikation

Einige weitere wesentliche Forschritte werden sich in kurzer Zeit bemerkbar machen. Die Zusammenarbeit mit dem Portal „German Medical Science (GMS)" und deren Trägern „Arbeitsgemeinschaft Wissenschaftlicher Medizinischer Fachgesellschaften (AWMF)", „Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI)" und „Deutsche Zentralbibliothek für Medizin (ZB MED)" als Verlagskonsortium bringt der GMA als Mitgliedsgesellschaft der AWMF die Partnerschaft mit den größten Medizinischen Datenbanken in Europa und der zweitgrößten Medizinischen Bibliothek in der Welt. Die Datenbanken bei DIMDI eröffnen fast unbegrenzte Speichermöglichkeiten und Suchfunktionen auf Dauer. GMS bringt der GMA die sofortige Indexierung in MEDLINE und damit die Sammlung von Impactfaktor-Punkten für Publikationen in GMS Z Med Ausbild. Die Zitationsrate wird ohnehin sprunghaft ansteigen, weil die Arbeiten im Internet unmittelbar suchbar werden. Suchmaschinen wie „Google" und „Google Scholar" werden darauf zugreifen und die Zeitschrift sichtbar machen. Wir werden dies als Herausgeber in der GMA sorgfältig beobachten. Für unsere jungen Medizinpädagogen wird es damit noch attraktiver, ihre wissenschaftlichen Arbeiten und Erfahrungen zu publizieren.


Der heimliche Lehrplan

Warum haben wir uns für eine deutschsprachige Publikation entschieden? Bei genauerer Analyse ist es für die patientenzentrierte medizinische Ausbildung von größter Bedeutung, die sprachgebundenen Feinheiten in der Kommunikation nicht verloren gehen zu lassen. Ein Blick auf ein validiertes Instrument zur Charakterisierung der Patientenzentriertheit im „heimlichen (informellen) Lehrplan" einer Medizinischen Fakultät genügt, um die Bedeutung der Sprache im Umgang der Studierenden und Jungärzte im Kontext des Patientenumgangs zu erkennen [2]. Die meisten medizinpädagogischen Kenntnisse im deutschsprachigen Raum werden aus angelsächsicher Literatur bezogen. Es ist deshalb für deutschsprachige Lehrende und Lernende notwendig, ein Forum zu haben, dass die besonderen kulturellen Befindlichkeiten und krankheitsspezifischen Besonderheiten im deutschen Sprachraum reflektiert und in die Lernwelt einführt. Kreativität und Innovation in der medizinischen Ausbildung können dadurch vermutlich mehr gefördert werden als allein durch die Übernahme angelsächsischer Begriffe, oft als Acronyme. Da auf der anderen Seite Englisch die internationale Wissenschaftssprache ist, wird sich die GMS Z Med Ausbild um Begriffsschärfe in beiden Sprachen bemühen. Publikationen in Englisch sind zugelassen.


Wissenschaftlichkeit und Ausbildungsforschung im Mittelpunkt

Über Ziele und Methoden in der medizinischen Ausbildung lässt sich trefflich streiten. In der GMS Z Med Ausbild sollen Meinungen und Gegenmeinungen zu Wort kommen (Artikeltypen Kommentar und Hypothese; Leserbrief), und es sollen Nachrichten verbreitet werden. Ein besonderes Anliegen der GMA und der GMS Z Med Ausbild ist aber die Förderung und Verbreitung der Ausbildungsforschung. Der Artikeltyp „Übersicht" soll gesicherte Ergebnisse der Ausbildungsforschung zusammenfassen, der Artikeltyp „Originalarbeit" Ergebnisse von Forschungsfragen verallgemeinerbar mitteilen, der Artikeltyp „Projekt" Ausbildungsprojekte professionell so darstellen, dass ihr Effekt erkannt und sie reproduziert werden können. In Tabelle 1 [Tab. 1] werden die vorgesehenen Artikeltypen, ihre Inhalte und der empfohlene Druckseitenumfang zusammengefasst.

Die beschriebenen Artikeltypen können Rubriken zugeordnet werden (Tabelle 2 [Tab. 2]). Die GMS Z Med Ausbild möchte den verschiedenenen Interessengruppen im Bereich der medizinischen Aus-, Weiter- und Fortbildung ein Forum mit eigenem Charakter bieten. Sie möchte damit auch die Entwicklung einer interprofessionellen Ausbildung fördern. Zahnmediziner, Tiermediziner, die verschiedenen Gesundheits- und Krankenpflegeberufe, medizinische Assistenzberufe, Studierende und Gesellschaftsgruppen mit gesundheitpolitischem Interesse sind herzlich aufgefordert, von den Möglichkeiten der GMS Z Med Ausbild Gebrauch zu machen. Unser Gesundheitswesen wird durch eine steigende Kompetenz aller Berufsgruppen in der Qualität und der Wirtschaftlichkeit der Problemlösungen besser werden: in Patientenversorgung, Forschung und Lehre. Die Wissenschaftlichkeit der Beiträge und die Gewinnung neuer Erkenntnisse durch Ausbildungsforschung werden somit im Mittelpunkt der GMS Z Med Ausbild stehen und bei der Begutachtung berücksichtigt werden. Lehre und Lernen als Forschungsfeld ist in den deutschsprachigen Ländern in starker Entwicklung [3]; das bewährte Publikationsorgan der GMA mit neuen Möglichkeiten soll dabei eine starke Rolle spielen.


Würdigung und Dank

Schließlich ist es der GMA und dem Herausgebergremium der GMS Z Med Ausbild ein Bedürfnis, die Vorgänger Dietrich Habeck und Florian Eitel zu würdigen. Habeck hat 14 Jahre von 1984 bis 1997 im Eigenverlag die „Medizinische Ausbildung" produziert, Eitel 7 Jahre von 1998 bis 2004 dies als Supplement (s.o.) weitergeführt. Dieser Leistung gebührt Respekt und Dank. Florian Eitel dient der Sache weiter, indem er dem Herausgebergremium der GMS Z Med Ausbild angehört. Er hat dafür gesorgt, dass die aus dem Jahr 2004 vorliegenden Manuskripte im Einvernehmen mit den Autoren zügig publiziert werden können und stellt seine große Erfahrung zur Verfügung [1]. Das neue Format der Zeitschrift wird diese Tradition fortführen und sich einem ständigen Verbesserungsprozess unterwerfen. Bitte schicken Sie uns Ihre Beiträge, lassen Sie uns Ihre Meinung wissen und fördern Sie die medizinische Ausbildung im deutschprachigen Raum und darüber hinaus!

Prof. Dr. med. Eckhart G. Hahn, MD, FACP

Schriftleiter der GMS Z Med Ausbild


Literatur

1.
Eitel F. Professionalisierung und Professionalität. Med Ausbild. 2004;21:1-3.
2.
Haidet P, Kelly A, Chou C and the Communication, Curriculum, and Culture Study Group. Characterizing the patient-centeredness of hidden curricula in medical schools: development and validation of a new measure. Acad Med. 2005;80:44-9.
3.
Hahn EG. Lehre als Forschungsfeld. Tagungsbericht. 65. Ordentlicher Medizinischer Fakultätentag. 2004;253-60.