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GMS Zeitschrift für Audiologie — Audiological Acoustics

Deutsche Gesellschaft für Audiologie (DGA)

ISSN 2628-9083

Versorgung mit Hörgeräten in Nord- und Süddeutschland

Originalarbeit

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  • corresponding author Inga Holube - Institut für Hörtechnik und Audiologie, Jade Hochschule und Exzellenzcluster „Hearing4All“, Oldenburg, Deutschland
  • Eckhard Hoffmann - Kempten, Deutschland
  • Petra von Gablenz - Institut für Hörtechnik und Audiologie, Jade Hochschule und Exzellenzcluster „Hearing4All“, Oldenburg, Deutschland

GMS Z Audiol (Audiol Acoust) 2019;1:Doc04

doi: 10.3205/zaud000004, urn:nbn:de:0183-zaud0000047

Dieses ist die deutsche Version des Artikels.
Die englische Version finden Sie unter: http://www.egms.de/en/journals/zaud/2019-1/zaud000004.shtml

Veröffentlicht: 23. Dezember 2019

© 2019 Holube et al.
Dieser Artikel ist ein Open-Access-Artikel und steht unter den Lizenzbedingungen der Creative Commons Attribution 4.0 License (Namensnennung). Lizenz-Angaben siehe http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Zusammenfassung

Zur Angabe der Prävalenz von Schwerhörigkeit wird international häufig das Kriterium der Weltgesundheitsorganisation (WHO) verwendet, jedoch auch andere Prävalenzkriterien kommen zum Einsatz. Aus dieser Prävalenz und der Anzahl der Hörgeräteversorgungen kann die Versorgungsrate abgeschätzt werden, die häufig als verbesserungsbedürftig angesehen wird. Um aufzuzeigen, wie sich die Wahl des Kriteriums auf die Prävalenzschätzungen auswirkt, wurden die epidemiologischen Daten zum Hörvermögen aus Oldenburg, Emden und Aalen herangezogen. Dabei basierten die Kriterien entweder auf dem Tonaudiogramm, dem Sprachverstehen im Störgeräusch oder der subjektiven Angabe von Hörschwierigkeiten. Die Ergebnisse zeigen eine starke Abhängigkeit der Versorgungsrate vom Prävalenzkriterium. Kriterien, die auf dem Sprachverstehen im Störgeräusch basieren, führen zu sehr hohen Prävalenzen und geringen Versorgungsraten. Bei altersunabhängiger Betrachtung führen sowohl die subjektive Angabe von Hörschwierigkeiten als auch das übliche WHO-Kriterium und die 4-Frequenz-Tabelle nach Röser zu einer Versorgungsrate von etwa 25%. Eine altersabhängige Betrachtung zeigt jedoch große Unterschiede zwischen der subjektiven Angabe und den tonaudiometrischen Kriterien auf. Insgesamt sollten die Angaben zur Prävalenz von Schwerhörigkeit und zur Versorgungsrate immer das verwendete Kriterium enthalten und altersabhängig bzw. bezogen auf eine Standardpopulation betrachtet werden.

Schlüsselwörter: Hörgerät, Hörverlust, Sprachverstehen, Prävalenz, subjektives Hörvermögen


Einleitung

Meldungen, dass viele Menschen mit Hörbeeinträchtigungen nicht mit Hörgeräten versorgt sind, sind zahlreich zu finden. Bereits bei einer Recherche nach der tatsächlichen Anzahl der Menschen mit Hörbeeinträchtigung resultieren sehr unterschiedliche Ergebnisse. So gab z.B. die Bundesinnung der Hörakustiker KdöR (biha) die Anzahl der Menschen „mit einer indizierten Schwerhörigkeit“ in Deutschland mit 5,4 Millionen an [1]. In von Gablenz et al. [2] wurde dagegen die Anzahl der schwerhörigen Menschen in Deutschland mit 11,1 Millionen beziffert. Die Liste der Zahlenquellen ließe sich um mehrere Varianten erweitern. Damit stellt sich die Frage, welche Zahlen nun „richtig“ sind. Vor diesem Hintergrund wurden die zur Verfügung stehenden epidemiologischen Daten zum Hörvermögen aus dem Projekt HÖRSTAT, durchgeführt in Oldenburg und Emden, und der Aalener Studie „Wie hört Deutschland?“ nach verschiedenen Gesichtspunkten ausgewertet.

Das Ausmaß der Problematik beim Vergleich von Zahlenangaben wurde u.a. in den Berichten von Shield [3], [4] deutlich. Ein Vergleich aller Studien ist aufgrund der unterschiedlichen Kriterien für Schwerhörigkeit fast unmöglich. So wurden z.B. für Großbritannien in der aktuellen Übersicht von Shield [4] je nach Datenquelle Versorgungsraten zwischen 11 und 59% angegeben. Für Deutschland kam die EuroTrak-Analyse [5], die als einzige Quelle für unser Land zum Vergleich in dem Bericht von Shield [4] herangezogen wurde, zu einer Versorgungsrate von 35%. Diese Rate stieg in der aktuellen EuroTrak-Analyse auf 37% an [6] und lag in der gleichen Größenordnung wie in Frankreich, jedoch niedriger als in den skandinavischen Ländern und in Großbritannien.

Die EuroTrak-Analyse basierte auf Befragungen eines Online-Panels. Die Angaben zu Hörproblemen wurden weder mit tonaudiometrischen noch mit sprachaudiometrischen Untersuchungen verifiziert und könnten somit verzerrt sein. Jedoch ist auch die Erfassung von Tonaudiogrammen kein Garant für eine Vergleichbarkeit. Bereits in von Gablenz und Holube [7] mussten zum Vergleich der Prävalenz von Schwerhörigkeit mit internationalen Studien verschiedene Kriterien verwendet werden. Am bekanntesten ist die Klassifizierung der WHO [8], die ab einem mittleren Hörverlust von 25 dB HL von einer Schwerhörigkeit ausgeht, jedoch auch noch weitere Stufen zur Unterteilung des Schweregrades der Hörbeeinträchtigung angibt. Daneben wird in dem internationalen epidemiologischen Verbundprojekt „Global Burden of Disease“ (GBD) eine Grenze bei einem Hörverlust von 35 dB HL verwendet, da erst ab diesem Hörverlust definitiv von einem Nutzen einer Hörgeräteversorgung ausgegangen wurde [9].

Insgesamt ist jedoch fraglich, ob die Hörbeeinträchtigung allein aus dem Tonaudiogramm abgeleitet werden kann. Die Hilfsmittelrichtlinie [10] nutzt zwar ein Kriterium aus dem Tonaudiogramm, nämlich die Überprüfung der Hörschwelle bei einzelnen Frequenzen mit einer Schwelle von 30 dB HL, berücksichtigt jedoch zusätzlich noch das Sprachverstehen in Ruhe. Auch die auf dem Tonaudiogramm basierenden Tabellen nach Röser [11] sollten durch sprachaudiometrische Daten ergänzt werden. Unter der Annahme, dass sich eine Hörbeeinträchtigung eher auf das Sprachverstehen im Störgeräusch als auf das Sprachverstehen in Ruhe auswirkt und für Alltagsprobleme relevanter ist, schlugen Smits et al. [12] einen Screeningtest für die Erkennung von Hörbeeinträchtigungen mit Ziffern im Störgeräusch vor. In der audiologischen Praxis kann als genaueres Messverfahren der Göttinger Satztest (GÖSA, [13]) eingesetzt werden, für den ebenfalls Kriterien für die Klassifikation von Schwerhörigkeiten vorgeschlagen wurden [14].

Die Möglichkeiten zur Klassifikation von Schwerhörigkeiten sind also vielfältig. Um die Auswirkungen der verschiedenen Kriterien auf die Angaben zur Versorgungsrate mit Hörgeräten zu analysieren, wurden deshalb die Daten zum Hörvermögen aus Oldenburg, Emden und Aalen in Bezug auf diese Frage ausgewertet und dargestellt.


Methoden

Datenbasis

Für die Analyse wurden die Daten aus den Projekten HÖRSTAT und „Wie hört Deutschland?“ in Aalen zusammengefasst. Für eine ausführliche Darstellung der Datenerfassung sei auf von Gablenz et al. [2] sowie auf von Gablenz und Holube [7] verwiesen. Beide Datenbasen beruhten auf Zufallsstichproben der Allgemeinbevölkerung ab einem Alter von 18 Jahren. Insgesamt standen N=3.105 Datensätze mit beidseitig gemessenen Tonaudiogrammen zur Verfügung. Alle beschriebenen Untersuchungen am Menschen wurden mit Zustimmung der zuständigen Ethik-Kommission, im Einklang mit nationalem Recht sowie gemäß der Deklaration von Helsinki durchgeführt. Von allen beteiligten Probanden liegt eine Einverständniserklärung vor.

In HÖRSTAT wurden zusätzlich beidseitig der GÖSA im Störgeräusch [13] mit einem Störgeräuschpegel von 65 dB SPL (bei 47 Probanden 75 dB SPL) über Kopfhörer durchgeführt und subjektive Hörprobleme erfragt. Diese Globalfrage lautete „An welchen der folgenden Beschwerden leiden Sie?“ und erlaubte die Auswahl von „Hörschwierigkeiten“ neben anderen Beschwerden (Sehschwäche, Hoher Blutdruck, Rückenprobleme, Nichts von diesen). Sie wurde der EuroTrak-Befragung [15] entnommen. Bezogen auf die 1.866 Probanden aus HÖRSTAT, die in von Gablenz et al. [2] eingegangen sind, lagen für 56 Probanden keine vollständigen oder keine hinreichend gesicherten Ergebnisse zum GÖSA und der Globalfrage vor. Davon war bei 15 Probanden das Tonhörvermögen so gering, dass der GÖSA ein- oder beidseitig nicht durchgeführt werden konnte. Messwerte dieser Probanden wurden in die Auswertung einbezogen, indem der Hörverlust für Sprache (siehe unten) für das jeweilige Ohr auf 100% festgelegt wurde, wenn der Test als nicht durchführbar eingeschätzt wurde. Die Gründe für fehlende GÖSA-Ergebnisse bei 40 Probanden waren u.a. technischer und organisatorischer Natur, so dass von einem zufälligen, vom Hörvermögen unabhängigen Fehlen ausgegangen wurde. Der Einfluss des Ausschlusses dieser Probanden auf die Prävalenzangaben wurde als vernachlässigbar angenommen. Für einen Probanden fehlt die Antwort auf die Globalfrage nach Hörschwierigkeiten. Kriterien basierend auf dem GÖSA und der Globalfrage beschränken sich daher auf N=1.825 Datensätze.

In Tabelle 1 [Tab. 1] sind die Fallzahlen aufgeteilt in die Altersgruppen 18–24 Jahre, 25–34 Jahre usw. und über 84 Jahre für die Gesamtgruppe und getrennt nach Frauen und Männern angegeben. Aufgelistet ist ebenfalls die Anzahl der einseitigen und beidseitigen Versorgungen in den Altersgruppen. Insgesamt waren von den 3.105 Probanden 196 mit technischen Hörhilfen versorgt. Darunter befanden sich eine Versorgung mit einem Cochlea-Implantat und eine CROS-Versorgung. Der Einfachheit halber wurden diese Versorgungen jedoch nicht weiter differenziert, sondern allgemein unter Hörgeräteversorgungen subsummiert. In Abbildung 1 [Abb. 1] sind die Versorgungen in Abhängigkeit vom mittleren Hörverlust (PTA, Mittelwert von 0,5, 1, 2 und 4 kHz) des besseren und des schlechteren Ohrs dargestellt. Wie zu erwarten erfolgten die einohrigen Versorgungen vor allem bei asymmetrischen Schwerhörigkeiten, d.h. auf dem schlechteren Ohr bei noch gutem Hörvermögen des besseren Ohrs und auf dem besseren Ohr bei nicht mehr versorgbarem schlechteren Ohr.

Gewichtung

Um Abweichungen der altersabhängigen Stichprobengrößen von der Allgemeinbevölkerung (siehe Tabelle 1 [Tab. 1]) auszugleichen, wurden die Ergebnisse nach den Angaben von Destatis [16] gewichtet. Für alle Abbildungen und Tabellen (außer die Fallzahlen in Tabelle 1 [Tab. 1]) wurde das gleiche Vorgehen für die Gewichtung, jedoch je nach Fragestellung für 3.105 oder für 1.825 Datensätze, gewählt. Für die Gewichtung wurde das Alter der Strichprobe in 5-Jahresgruppen nach dem Mikrozensus [16] angepasst und eine gleiche Altersverteilung von Männern und Frauen angenommen. Die Berufsbildung wurde wie in von Gablenz et al. [2] nach der Verteilung der beruflichen Bildungsabschlüsse (ohne Angabe, ohne beruflichen Abschluss, Lehre, Fachschule, Hochschule) ebenfalls nach den Mikrozensusdaten [16] in den Altersgruppen 20–34, 35–64 und mehr als 65 Jahre angepasst. Aufgrund der geringen Fallzahlen mussten für die HÖRSTAT-Untergruppe mit N=1.825 die Gruppen „Ohne Abschluss“ und „Lehre“ für Männer ab einem Alter von 65 Jahren zusammengefasst werden.

Prävalenzkriterien

Zur Berechnung der Prävalenz und der Versorgungsrate wurden verschiedene Kriterien herangezogen (siehe Tabelle 2 [Tab. 2]). Ein Teil der Kriterien basiert auf dem bereits weiter oben beschriebenen mittleren Hörverlust PTA. In den meisten Publikationen wurde daraus das Kriterium WHO1 oder das GBD-Kriterium abgeleitet. Um im Klassifikationssystem der WHO zu bleiben und trotzdem eine weitere Grenze zu wählen, ab der definitiv von einem Gewinn durch eine Hörgeräteversorgung ausgegangen werden kann, bot sich die zweite Stufe (WHO2, [8]) an. Diese PTA-Kriterien wurden u.a. mit dem Tonaudiometriekriterium der Hilfsmittelrichtlinie verglichen. Daten zum Freiburger Einsilbertest in Ruhe lagen jedoch leider nicht vor. Außerdem wurde dem prozentualen Hörverlust %FT aus der 4-Frequenz-Tabelle nach Röser [11] eine Schwelle (FT20) entnommen. Um den Wert %FT mit dem PTA vergleichen zu können, wurde ein Hörverlust für Töne in Prozent %PTA in Anlehnung an die Röser-Tabelle berechnet:

Formel 1
Zum Vergleich des %PTA aus dem Tonaudiogramm mit einem vergleichbaren prozentualen Maß im Sprachverstehen wurde aus dem Signal-Rausch-Verhältnis (SNR) für ein Sprachverstehen von 50% im GÖSA, d.h. der Sprachverständlichkeitsschwelle (Speech Recognition Threshold, SRT), der prozentuale Hörverlust für Sprache im Störgeräusch nach dem Vorschlag von Thiele et al. [14] berechnet. Als Grenzen für den SRT wurde entweder eine Schwelle von –4 dB SNR (SRT-4, [14]) oder von –3 dB SNR (SRT-3, [17]) verwendet. Außerdem wurde die subjektive Angabe von Hörproblemen (SHP, Globalfrage) als Prävalenzkriterium herangezogen. Obwohl die Kriterien von WHO und GBD international nur das bessere Ohr berücksichtigen, wurden alle Kriterien mit Ausnahme der Globalfrage separat für das bessere und das schlechtere Ohr betrachtet.

Kurvenanpassung

Um die Verläufe des prozentualen Hörverlustes und der Prävalenz über dem Alter übersichtlich darzustellen, wurden die Ergebnisse jeweils in 10-Jahres-Kohorten aggregiert und quadratische Funktionen angepasst. Dabei wurden weder Fallzahlen noch Konfidenzintervalle berücksichtigt. Die quadratischen Funktionen wurden optisch überprüft und bei ungenügender Datenpassung in den jüngeren Probandengruppen durch lineare Funktionen ersetzt. Der Übergangspunkt wurde für jede Funktion separat gewählt.


Ergebnisse

Die detaillierten Zahlenwerte für den prozentualen Hörverluste und die Prävalenzen in den Altersgruppen sind in der Tabelle in Appendix 1 [Anh. 1] angegeben. Anschaulicher sind die folgenden grafischen Darstellungen.

Altersabhängigkeit des prozentualen Hörverlustes

In Abbildung 2 [Abb. 2] ist der prozentuale Hörverlust aus der 4-Frequenz-Tabelle nach Röser (%FT), aus dem mittleren Tonhörverlust (%PTA) und für Sprache im Störgeräusch (%SRT) für das bessere und das schlechtere Ohr über dem Alter dargestellt. Die beiden aus dem Tonaudiogramm berechneten Größen %FT und %PTA verlaufen sehr ähnlich, wobei %PTA etwas stärker mit dem Alter ansteigt als %FT. Die Steigung auf dem schlechteren Ohr ähnelt dem Anstieg der Hörgeräteversorgungen. Die aus dem Sprachverstehen im Störgeräusch berechnete Größe %SRT gibt bis zum Alter von ca. 70 Jahren einen höheren prozentualen Hörverlust an.

Indikatoren für Hörgeräteversorgung

Um den geeignetsten Indikator für eine Hörgeräteversorgung zu ermitteln, wurden für die HÖRSTAT-Daten ROC-Kurven berechnet (siehe Abbildung 3 [Abb. 3]). Die Kurven geben die Sensitivität und die Spezifität für eine einseitige oder beidseitige Hörgeräteversorgung an. Als Indikatoren wurden der PTA des besseren, des schlechteren und beider Ohren sowie der SRT des besseren und des schlechteren Ohrs und das Alter verwendet. Als bester Indikator konnte der PTA des schlechteren Ohrs identifiziert werden (Fläche unter der Kurve AUC=0,970). Das Sprachverstehen im Störgeräusch zeigte eine im Vergleich dazu geringere Sensitivität und Spezifität (AUC=0,929). Der Tonhörverlust und das Sprachverstehen werden im Alter zunehmend schlechter, das Alter selbst war jedoch im Vergleich dazu das schlechteste Kriterium für eine Hörgeräteversorgung (AUC=0,842).

Die Hörgeräteträger in Oldenburg waren bei einem niedrigeren PTA mit Hörgeräten versorgt als in Aalen. Bei Wahl von Oldenburg als Referenz betrugen die Odds Ratios für Emden OR=0,7 (0,4–1.2) und für Aalen OR=0,4 (0,3–0,6). Damit ist die Chance einer Hörgeräteversorgung in Oldenburg etwa zweieinhalb Mal so hoch wie in Aalen, wenn der PTA des schlechteren Ohrs und das Alter berücksichtigt werden. Das Geschlecht hat mit einem Odds Ratio von OR=0,9 (0,6–1,3) keinen signifikanten Einfluss auf die Hörgeräteversorgung.

Prävalenzkriterien

Die prozentualen Anteile an schwerhörigen Probanden bei Anwendung der verschiedenen Prävalenzkriterien sind in Abbildung 4 [Abb. 4] im Vergleich zum prozentualen Anteil der Hörgeräteversorgungen über dem Alter dargestellt. Die Kriterien FT20 aus der Röser-Tabelle und WHO1 stimmten in etwa überein. Sie lagen deutlich über den beiden anderen PTA-basierten Kriterien GBD und WHO2, die dem Anteil an Hörgeräteversorgungen am nächsten kamen und etwa im gleichen Maß mit dem Alter anstiegen. Das Kriterium der Hilfsmittelrichtlinie HMR resultierte dagegen in einer deutlich höheren Prävalenz, die in etwa mit der Prävalenz nach dem Kriterium des GÖSA SRT-3 übereinstimmt. Das strengere Kriterium SRT-4 zeigte die höchste Prävalenz an und führte bei nahezu allen Probanden ab einem Alter von ca. 75 Jahren zur Klassifikation von Schwerhörigkeit. Die subjektive Hörbeeinträchtigung SHP wies eine deutlich abweichende Steigung mit einer höheren Prävalenz in jungen und einer geringeren Prävalenz in älteren Jahren auf.

Versorgungsraten

Bei Anwendung der verschiedenen Prävalenzkriterien kann überprüft werden, welcher Anteil der als schwerhörig klassifizierten Probanden mit einem oder mit zwei Hörgeräten versorgt sind. In Abbildung 5 [Abb. 5] ist für das bessere und das schlechtere Ohr der prozentuale Anteil der Probanden mit Schwerhörigkeit für die verschiedenen Kriterien zusammen mit dem jeweiligen Anteil der Hörgeräteversorgungen (einseitig oder zweiseitig) dargestellt. Die auf dem Sprachverstehen im Störgeräusch basierenden Kriterien SRT-3 und SRT-4 klassifizierten die meisten Probanden als schwerhörig. Dieser Anteil war bei dem Tonaudiogramm-Kriterium WHO2 am geringsten. Dadurch ergab sich bei diesem Kriterium die höchste Versorgungsrate, wobei bei Beschränkung auf das bessere Ohr auch als normalhörend klassifizierte Probanden in einer nennenswerten Anzahl mit Hörgeräten versorgt waren. Dies trifft, wenn auch zu einem geringeren Anteil, auf die Klassifizierung mit dem GBD-Kriterium zu. Bei Betrachtung des schlechteren Ohrs war der Anteil der mit Hörgeräten versorgten Normalhörenden außer beim WHO2-Kriterium unbedeutend.

Wie in Abbildung 5 [Abb. 5] dargestellt, gaben ca. 25% der Probanden subjektive Hörprobleme an. Davon waren wiederum ca. 25% mit Hörgeräten versorgt. Diese Anteile waren jedoch stark vom Alter abhängig. Bei der Altersgruppe der über 65-Jährigen lagen beide Anteile bei ca. 45% (siehe Abbildung 6 [Abb. 6]).

In der Gesamtgruppe der ab 18-jährigen ergab sich eine Versorgungsrate von 5,6%, die einer Anzahl von ca. 3,8 Millionen Hörgeräteträgern ab einem Alter von 18 Jahren in Deutschland entsprach. Aus den Prävalenzen für die verschiedenen Kriterien und unter Zugrundelegung der Gesamt-Versorgungsrate wurde die Versorgungsrate der Menschen mit Hörbeeinträchtigung abgeschätzt (siehe Tabelle 3 [Tab. 3]). Für die verschiedenen Kriterien ergaben sich Versorgungsraten zwischen 8,8% und 63,5%. Die nach dem Sprachverstehen im Störgeräusch berechneten Versorgungsraten lagen unter den Versorgungsraten, die nach dem Tonaudiogramm berechnet wurden. Die Versorgungsraten bei Anwendung des WHO1-Kriteriums und der Tabelle nach Röser (FT20) lagen in der gleichen Größenordnung wie diejenige, die nach der subjektiven Globalfrage bestimmt wurde.


Diskussion

Die Auswertung der epidemiologischen Daten zum Hörvermögen aus Oldenburg, Emden und Aalen resultierten je nach verwendetem Prävalenzkriterium in sehr unterschiedlichen Versorgungsraten und spiegeln damit die Vielfalt der von Shield [4] zusammengetragenen Studienergebnisse wider. Keines der Kriterien ist an sich falsch. Diese Analyse verdeutlicht vielmehr, dass immer auch das verwendete Kriterium angegeben werden muss, um Schätzungen zur Prävalenz oder der Zahl schwerhöriger Menschen überhaupt interpretieren zu können. Nichtsdestotrotz muss die Eignung der verschiedenen Kriterien für Schwerhörigkeit einer kritischen Diskussion unterzogen werden.

Die Verwendung des Sprachverstehens im Störgeräusch beruhte auf der Annahme, dass diese Messkondition den Alltagsbeschwerden von Menschen mit Hörbeeinträchtigungen näher kommt als das Sprachverstehen in Ruhe oder das Tonaudiogramm [12]. Der prozentuale Hörverlust für Sprache lag in der Analyse für die jüngeren Probandengruppen über demjenigen für Töne. Dieser Effekt war erwartet worden, da mit dem %SRT die Beeinträchtigung für Sprache im Störgeräusch bei geringgradigen tonaudiometrischen Hörverlusten aufgewertet werden sollte [14]. Der Schnittpunkt der prozentualen Hörverlustverläufe lag mit ca. 70 Jahren jedoch relativ hoch. Aus dem SRT wurden die beiden Kriterien SRT-3 und SRT-4 basierend auf Thiele et al. [14] und von Gablenz und Holube [17] gewonnen, die sich im Grenzwert für Schwerhörigkeit um 1 dB unterscheiden. Diese beiden Kriterien führten zu sehr hohen Prävalenzen vor allem in den höheren Altersgruppen und geringen Versorgungsraten, so dass die Wahl eines altersabhängigen Prävalenzkriteriums für Sprache im Störgeräusch erwogen werden sollte [18].

Das Kriterium der Hilfsmittelrichtlinie führte ebenfalls zu einer Überschätzung der Prävalenz und damit zu einer Unterschätzung der Versorgungsrate, da lediglich das Tonaudiogramm und nicht das Sprachverstehen in Ruhe herangezogen wurde. Sobald eine Frequenz im Tonaudiogramm einen Hörverlust von 30 dB HL aufwies, wurde das Prävalenzkriterium erfüllt. Das Einsilberverstehen bei einem Sprachpegel von 65 dB SPL würde jedoch in diesem Grenzbereich vermutlich mehr als 80% betragen.

Das WHO2-Kriterium, vor allem wenn es auf dem besseren Ohr verwendet wird, führte dagegen zu wesentlich geringeren Prävalenzen und höheren Versorgungsraten. Selbst Probanden, die nach diesem Kriterium als normalhörend eingestuft wurden, waren mit Hörgeräten versorgt, so dass dieses Kriterium nicht geeignet erscheint. Dies gilt auch, wenn auch in geringerem Umfang, für das GBD-Kriterium.

Das aus der Röser-Tabelle abgeleitete Kriterium FT20 und das WHO1-Kriterium resultierten beide in Prävalenzen und Versorgungsraten von 25–30%. Diese Koinzidenz ist auf die Berechnung beider Kriterien aus den Schwellen im Tonaudiogramm zurückzuführen. Ein Hörverlust von 20% nach der Röser-Tabelle entspricht also in etwa einem gemittelten Hörverlust (PTA) von 25 dB HL. Die Versorgungsraten bei beiden Kriterien lagen in der gleichen Größenordnung wie die Versorgungsrate bei subjektiven Hörschwierigkeiten. Die Übereinstimmung beschränkte sich jedoch auf die zahlenmäßig über alle Altersgruppen zusammengefassten Werte. Die altersabhängige Prävalenz SHP zeigte einen von den Tonaudiometrie-Kriterien stark abweichenden Verlauf. In den jüngeren Probandengruppen wurden wesentlich häufiger Hörschwierigkeiten angegeben, bei den älteren Probandengruppen nähert sich die Prävalenz jedoch derjenigen des GBD-Kriteriums am schlechteren Ohr an. Die Angabe von Hörschwierigkeiten war in HÖRSTAT mit ca. 25% vergleichbar häufig wie in den britischen Biobank-Daten [19], beide unterscheiden sich damit von den wesentlich geringeren Angaben der über das Internet durchgeführten EuroTrak-Befragung. Lediglich in den höheren Altersgruppen stimmen die Angaben überein.

Wird die Analyse der Prävalenzen und Versorgungsraten auf die Altersgruppe der über 65-Jährigen beschränkt und wird weiter angenommen, dass nur diejenigen mit subjektiven Hörschwierigkeiten für eine Hörgeräteversorgung in Frage kommen, dann beträgt die Versorgungsrate ca. 45%. Die Prävalenz aus der Angabe von subjektiven Hörschwierigkeiten stimmte in diesem Altersbereich am ehesten mit dem tonaudiometrischen GBD-Kriterium des schlechteren Ohrs überein. Das GBD-Kriterium sollte jedoch nicht als Grenze für eine Hörgeräteversorgung verwendet werden, da auch Personen, die nach diesem Kriterium als normalhörend eingestuft wurden, Hörgeräten besaßen. Eine strengere, d.h. höhere Grenze im Tonaudiogramm als aktuell in der Hilfsmittelrichtlinie festgelegt erscheint auch deshalb nicht angezeigt, weil die Hörgeräteträger in Oldenburg einen geringeren Hörverlust aufwiesen als in Aalen. Dies mag in der Präsenz der Hörforschung in Oldenburg und der damit verbundenen erfolgreichen Pressearbeit begründet sein. Schließlich kann eine Verzerrung der Oldenburger Stichprobe in HÖRSTAT aufgrund dieser Einflussfaktoren nicht gänzlich ausgeschlossen werden.

Obwohl nicht alle Personen mit einer geringgradigen Schwerhörigkeit nach Einteilung der WHO von Hörschwierigkeiten berichteten, erscheinen bei Beschränkung auf die Tonaudiometrie insgesamt die tonaudiometrischen Prävalenzkriterien FT20 und WHO1 als die geeignetsten Maße, um eine Schwerhörigkeit zu charakterisieren. Die 4-Frequenz-Tabelle nach Röser ist jedoch international unbekannt, so dass bei epidemiologischen Studien mindestens die Prävalenz nach dem WHO1-Kriterium angegeben werden sollte, um internationale Vergleiche zu ermöglichen. Aus dieser Empfehlung sollte nicht die Unbrauchbarkeit des HMR-Kriteriums abgeleitet werden. Das HMR-Kriterium kommt wie oben erwähnt in der klinischen Praxis in Kombination mit dem Einsilberverstehen zur Anwendung, das in dieser Datenbasis nicht enthalten ist und deshalb in dieser Auswertung nicht als Kombinationskriterium mit den anderen Kriterien verglichen werden kann.

Zu berücksichtigen ist weiterhin, dass die Datenaufnahmen für die vorliegende Auswertung in den Jahren 2008–2012 erfolgten [2]. Seit diesem Zeitraum haben sich die Versorgungsraten in der EuroTrak-Befragung von 32% [15] auf 37% [6] erhöht. Andererseits gab es seit der Datenerhebung auch soziodemografische Veränderungen in der Gesellschaft, so dass sich die Prävalenz- und Versorgungszahlen zahlenmäßig verändert haben dürften. Die relativen Unterschiede der Prävalenzkriterien bleiben davon jedoch unberührt.

Zum Abschluss sei noch darauf verwiesen, dass sich der angegebene Anteil der Hörgeräteträger von 5,6% (4,7–6,6, 95%-Konfidenzintervall) der Gesamtstichprobe von der Angabe von 5,2% in von Gablenz et al. [2] unterscheidet. Dieser Unterschied liegt in der unterschiedlichen Gewichtung der Daten begründet. Für die Hochrechnungen in von Gablenz et al. [2] wurden die Angaben für die Bevölkerungsvorausberechnung für Jahr 2015 verwendet und die unterschiedliche Altersverteilung der Männer und Frauen beibehalten. Des Weiteren wurde bei der Hinzunahme weiterer Variablen aus dem Aalener Datensatz u.a. zur Nutzungsdauer und der kritischen Durchsicht deutlich, dass 12 weitere Personen nicht die Option Hörgeräteträger gewählt hatten, aber Einzelauskünfte zu spezifischen Fragen im Kontext darauf hinwiesen. Der in von Gablenz et al. [2] berichtete Anteil an Hörgeräteträgern wurde daher etwas unterschätzt, liegt jedoch im 95%-Konfidenzintervall der vorliegenden Auswertung.

Insgesamt erweitert dieser Beitrag die bei von Gablenz et al. [2] und von Gablenz und Holube [7] pauschal berichteten Anteile von Hörgeräteversorgungen. Die Analyse zeigt die Hörgeräteversorgungen im Verhältnis zum Hörverlust und verdeutlicht den Anteil der als schwerhörig klassifizierten Personen ohne Hörgeräte. Damit wird die von Löhler et al. [20] bemängelte Auswertungslücke für die in den Jahren 2008–2012 erhobenen Querschnitts-Daten aus Oldenburg, Emden und Aalen geschlossen. Dabei sollte berücksichtigt werden, dass die in Abbildung 3 [Abb. 3] von Löhler et al. [20] kritisierte Unvollständigkeit der analysierten Daten sachlich weder auf diesen Beitrag noch auf andere Publikationen des Autorenteams zutrifft. Sowohl in von Gablenz et al.[2] als auch in von Gablenz und Holube [7] wurden alle erhobenen Datensätze vollständig dokumentiert. Vielmehr wurden durch Löhler et al. [20] die betreffenden Publikationen vermutlich versehentlich fehlerhaft zugeordnet und die Zahl der Studienteilnehmer falsch zitiert.


Daten

Daten für diesen Artikel sind im Dryad-Repositorium verfügbar unter: https://doi.org/10.5061/dryad.cfxpnvx27 [21]


Anmerkungen

Konferenzpräsentation

Inhalte dieses Beitrags wurden beim 1. Interdisziplinären Kolloquium der KIND Hörstiftung am 4. Februar 2019 in Berlin präsentiert.

Interessenkonflikt

Die Autoren erklären, dass sie keine Interessenkonflikte im Zusammenhang mit diesem Artikel haben.

Danksagung

Die Autoren danken allen Untersuchern und Probanden für die Datenaufnahme und Teilnahme an den Untersuchungen sowie in Oldenburg Prof. Dr. Karsten Plotz und den örtlichen Hörgeräteakustikern für die Unterstützung.

HÖRSTAT wurde durch den Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE), aus Landesmitteln des Nds. Vorab durch das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur, Forschungsschwerpunkt „Hören im Alltag Oldenburg (HALLO)“ sowie die Forschungskommission der Jade Hochschule gefördert. Die Forschungsgemeinschaft Deutscher Hörgeräte-Akustiker (FDHA) finanzierte die Begleitstudie zur deutschsprachigen Kurzform des SSQ. Die Fa. Auritec stellte dankenswerterweise die tragbaren Audiometer Ear 2.0 zur Verfügung.

Die Studie „Wie hört Deutschland?“ wurde von der Bundeswehr finanziert und der Audio-Lastzug der WTD 91 (Meppen) für audiometrische Messungen zur Verfügung gestellt.

Die Korrektur der englischen Textstellen erfolgte durch STELS-OL http://stels-ol.de.


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