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GMS Hygiene and Infection Control

Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH)

ISSN 2196-5226

6 Jahre "Zertifizierte/r Wundmanager/-in®"

6th Anniversary of "Wound manager®"

Übersichtsarbeit

  • corresponding author Gerhard Kammerlander - KAMMERLANDER-WFI Wundmanagement Consulting Schweiz, WKZ®-Wund Kompetenz Zentrum, Linz, Österreich Externer Link
  • Cäcilia Petek - DGKS-Schulungszentrum des ÖGKV, Graz, Österreich
  • Erich Schaflinger - Krankenhaus Mürzzuschlag Mariazell, Österreich
  • Günther Hirschberger - Allgemeinpraxis Wartberg Steiermark, Österreich
  • Thomas Nolte - Herz-Gefässchirurgie, Bevensen, Deutschland
  • Ernst Gröchenig - Angiologie, Kantonsspital, Aarau, Schweiz
  • Anneke Andriessen - Thames Valley University, London, Großbritannien
  • Gertrude Allmer - Oberwart, Österreich
  • Peter D. Asmussen - KAMMERLANDER-WFI Wundmanagement Consulting Schweiz, Ellerbek, Deutschland
  • Harald Klier - StGKK, Graz, Österreich
  • Renate Peischl - KRAGES Krankenhausverbund Burgenland, Österreich
  • Urs Brunner - KAMMERLANDER-WFI Wundmanagement, Schweiz
  • Thomas Eberlein - Facharzt für Dermatologie und Allergologie, Nürnberg, Deutschland
  • Stephan Spendel - Plastische Chirurgie, Universitätsklinik, Graz, Österreich
  • Michael Schintler - Plastische Chirurgie, Universitätsklinik, Graz, Österreich

GMS Krankenhaushyg Interdiszip 2006;1(1):Doc03

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/journals/dgkh/2006-1/dgkh000003.shtml

Veröffentlicht: 30. August 2006

© 2006 Kammerlander et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Zusammenfassung

In der 1999 begonnenen Weiterbildung "Zertifizierte/r Wundmanager/-in®" nach §64 GuKG wurden bisher über 450 Fachpersonen aus dem Pflege- und Arztbereich erfolgreich zum/r zertifizierten Wundmanager/-in® weitergebildet. Die positiven Resonanzen der bereits ausgebildeten Wundmanager/-innen bestätigen die Praxisrelevanz der Weiterbildung.

Mit derzeit 41 Dozenten aus dem europäischen Raum (A-CH-D-GB-NL) ist die Weiterbildung das derzeit umfangreichste und praxiserprobteste Konzept im deutschsprachigen Raum.

Der Kurs für zertifizierte Wundmanager/-innen - ZWM® wurde als erster Kurs in Europa in diesem Fachbereich nach ISO 9001:2000 vom TÜV zertifiziert. Die universitäre Anerkennung (Verfahren läuft seit Sommer 2003) in London steht kurz bevor (Bachelor).

Schlüsselwörter: Weiterbildung ZWM®, Zertifizierte/r Wundmanager/-in®, Wundkoffer, Implementierung Wundstandard

Abstract

Since its inception in 1999, the continuing education program "certified wound manager®" (CWM; in accordance with §64 of the health-care and nursing law) has successfully trained over 450 specialists from the nursing and medical field to become certified wound managers. The positive feedback from the already trained wound managers confirms the practical relevance of the certification program.

With currently 41 instructors from Europe (A-CH-D-GB-NL), the certification program is to date the most comprehensive and practice-tested concept in German-speaking countries.

The course CWM ® was the first European course in this field (according to ISO 9001:2000) to be certified by the TÜV (MOT). University approval (the process began in summer 2003) in London will soon be given (Bachelor's degree).


Historie

Die Entwicklung des modernen Wundmanagements hat seit 1985 grundlegende Umdenkprozesse gegenüber alt eingefahrenen therapeutischen Konzepten erzwungen. Die Erfahrungen der vergangenen 27 Jahre im Bereich der dermatologischen Pflege (davon insgesamt 14 Jahre an den Universitäts-Hautkliniken in Innsbruck und Zürich) führten zur Entwicklung eines Wundmanagementkonzepts, das nicht nur durch Einzelanwender, sondern auch durch Krankenhäuser, ambulante Dienste und Krankenkassen Umsetzungen umgesetzt wird (z. B. "Wundkoffer" an der Steiermärkischen Gebietskrankenkasse seit 1997 und an der burgenländischen Gebietskrankenkasse seit 2004; Klinikstandardisierungen im interdisziplinären Wundmanagementbereich im AKH Linz, Krankenanstaltengesellschaft Burgenland, Kliniken Bülach, Wetzikon, Klinik, Herz-Gefäss-Zentrum Bad Bevensen). Aktuell sind 20 klinische bzw. ambulante Institutionen in Deutschland, Österreich und der Schweiz nach den Richtlinien des ZWM®-Konzepts standardisiert (Projektname Pellegrinus). Der Erfahrungsaustausch mit mittlerweile mehr als 90.000 Kursbesuchern zum Thema Wundmanagement förderte im Besonderen auch die Weiterentwicklung des Fort-/Weiterbildungskonzepts ZWM®. Die gute Kooperation mit verschiedensten ärztlichen Fachbereichen führte 1997 zu einer direkten Zusammenarbeit mit der Steiermärkische Gebietskrankenkasse (StGKK). Dieses Projekt war der Auslöser der Entwicklung zum Weiterbildungskonzept zum ZWM® nach §64 GuKG. Die seit 15 Jahren enge Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Gesundheits- und Krankenpflegeverband, namentlich dem ÖGKV-Schulungszentrum in Graz, führte zur Entwicklung des gemeinsamen Projektes zur Weiterbildung zum ZWM®. Seit 1996 (Beginn der Basiswochenausbildung) besuchten über 4500 Personen aus dem Pflege und Arztbereich diese einwöchige Basisfortbildung (Basiswoche). Über 450 Fachpersonen absolvierten bis Februar 2005 die vierwöchige Weiterbildung zum ZWM®.


Weiterbildung "Zertifizierte/r Wundmanager/-in (ZWM®)"

Zielsetzung

Die Weiterbildung zum ZWM® soll dazu befähigen, die Leistungsfähigkeit von medizinischen Fachpersonen im Bereich des "modernen Wundmanagements" unter fachlicher, menschlicher, sozialer und ökonomischer Kompetenz zu ermöglichen und zu fördern. Das Ziel ist es im besonderen, die zusätzlich qualifizierten Fachkräfte in Ihrer anspruchsvollen beruflichen Tätigkeit zu befähigen, praxisbezogen und ganzheitlich am Patienten zu handeln und die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Berufsgruppen auf länderübergreifendem Niveau zu verbessern und zu fördern.

Zielgruppen

Medizinische Fachpersonen aus dem Pflege- und Arztbereich. Teilnehmen (dann allerdings ohne den Zusatztitel zu erhalten) können prinzipiell alle Interessierten aus dem Medizinbereich.

Lernziele

  • Gewährleistung der Sicherstellung einer fachgerechten, ganzheitlichen, den Bedürfnissen des Patienten angepassten Unterstützung bzw. Behandlung im Bereich des Wundmanagements innerhalb des eigenen Verantwortungsbereichs unter Berücksichtigung der vorhandenen Ressourcen sowie der aktuellen wissenschaftlichen und rechtlichen Grundlagen mit Detailkenntnissen hinsichtlich Produktauswahl, Methodenkenntnis und Anwendung des Wundmanagements im Hinblick auf die Gesamtzielsetzung
  • Anleitung und Förderung Auszubildender im speziellen Fachbereich des Wundmanagements unter pädagogischen und fachlichen Gesichtspunkten zur Koordination der Leistungsbereiche des Gesundheitswesens im Bereich des Wundmanagements innerhalb und ausserhalb der Organisation unter Berücksichtigung des eigenen Verantwortungsbereichs
  • Förderung der Zusammenarbeit mit den ärztlichen und sonstigen Bereichen.

Lehrplan

Die Weiterbildung umfasst eine Gesamtstundenzahl von mindestens 336 h (176 h Theorie und mindestens 160 h Praxis). Die Praxisstunden sollen im eigenen Arbeitsbereich durchgeführt werden. Die Arbeitszeit sowie die schriftlich gestellten "Praktikumsaufgaben" erfüllen diese Anforderungen. Es ist somit nicht notwendig, die Praxis in einer anderen als der eigenen Einrichtung durchzuführen. Dadurch kann die Erfüllung des Weiterbildungsplanes ohne Kollisionen mit den dienstlichen Aufgaben erfolgen.

Hospitierungsmöglichkeiten für Teilnehmer des ZWM®-Kurses

In Deutschland, Österreich und der Schweiz existieren Praktikumsplätze im ambulanten ebenso wie im klinisch-stationären Bereich. Die Begleitung erfolgt ausschliesslich an Abteilungen mit von uns ausgebildeten zertifizierten Wundmanagern/-innen® (nähere Angaben unter http://www.wfi.ch).

Aufnahmebedingungen

  • Krankenpflegediplom (Krankenpflegexamen) oder Vergleichbares
  • Abgeschlossene ärztliche Ausbildung
  • Berufspraxis (unabhängig vom Fach) von mindestens 2 Jahren.

Auskunft wird unter folgenden Kontaktdaten gegeben: Österreich Tel. +43-732-9010-1010, Fax: +43-732-9010-1019, Schweiz Tel. +41-44-876 0300, Fax: +41-44-876 0306, Deutschland Tel. +49-711-997 4820 Fax: +49-711-997 4821.

Abschluss der Weiterbildung

Die erfolgreich abgelegten Einzelprüfungen werden durch ein Lehrgangszeugnis gemäss § 57 dokumentiert. Die Weiterbildung berechtigt zur Führung der Zusatzbezeichnung "Zertifizierte/r Wundmanager/-in®". Der Schutz dieses Begriffes ist über das österreichische und europäische Patentamt gesichert.

Organisation der Weiterbildung

Der Basiskurs (7 d Wundmanagement) wird von DGKP/ZWM® Gerhard Kammerlander - KAMMERLANDER-WFI Wundmanagement Consulting, der Weiterbildungsaufbau (Woche 2-4 mit je 5 d) gemeinsam mit dem österreichischen Gesundheits- und Krankenpflegeverband, Akademie für Gesundheits- und Pflegeberufe Graz, geplant und durchgeführt. Basiswochen werden in A-CH-D durchgeführt. Die Meldung jedes zertifizierten Kurses erfolgt an die steiermärkische Landesregierung über die Akademie für Gesundheits- und Pflegeberufe LV Steiermark.

Seit 2004 werden in den drei Ländern A-CH-D die zertifizierten Kurse durch die ärztlichen Veranstalter an die jeweilig zuständige Ärztekammern gemeldet.

Qualitätssicherung - Updatetage für zertifizierte Wundmanager/-innen®

Durch den Präsidenten der ARGE "Zertifizierte Wundmanager/-innen®" von der KAMMERLANDER-WFI Wundmanagement Consulting werden jährlich weiterführende Themenkomplexe zur Qualitätssicherung angeboten (abwechselnd in Deutschland, Österreich und der Schweiz). Die zertifizierten Wundmanager/-innen®, die sich regelmässig weiterbilden, werden in der ARGE-ZWM® Liste aufgeführt (http://www.wfi.ch/content/zertifizierte_wundmanager/arge-austria.php).

Zusammenarbeit

Das integrative Trainings-/Schulungskonzept des ZWM® weist fortlaufend auf die Notwendigkeit engster Zusammenarbeit innerhalb aller an der Wundbehandlung beteiligten Fachbereiche hin. Hierbei wird stets der internationale Raum auf der Basis des klinischen Austauschs und EBM-basierter Fachinformationen eingeschlossen.

Qualitätssiegel für den Kurs ZWM®

Der Kurs für zertifizierte Wundmanager/-innen - ZWM® wurde als erster Kurs in Europa in diesem Fachbereich nach ISO 9001:2000 vom TÜV zertifiziert. Die universitäre Anerkennung (Verfahren läuft seit Sommer 2003) in London steht kurz bevor (Bachelor).

Referenzen

Die Machbarkeit der Umsetzung der Lehrinhalte in die Praxis konnte durch 20 abgeschlossene Wundstandardisierungen im ambulanten wie stationären Bereich in A-CH-D bereits mehrfach unter Beweis gestellt werden. Dokumentierte Daten der StGKK Graz (1997-2004), der KRAGES Burgenland (2002/2003) und des Herz-Gefäss-Zentrums Bad Bevensen (2003/2004) bestätigen die Effektivität des Schulungskonzeptes, wobei eine deutliche Qualitätssteigerung bei gleichzeitiger Kostenersparnis unter Beweis gestellt werden (in Vorb.).