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77th Annual Meeting of the German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery

24.05. - 28.05.2006, Mannheim

Therapie bei ausgedehntem Tumorrezidiv eines primär bestrahlten Parotiskarzinoms: Ein Fallbeispiel

Meeting Abstract

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  • corresponding author Svea Kläring - HNO-Klinik und Poliklinik der Charité, Berlin
  • Thomas Schrom - HNO-Klinik und Poliklinik der Charité, Berlin

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. 77. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e.V.. Mannheim, 24.-28.05.2006. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2006. Doc06hnod487

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Published: April 24, 2006

© 2006 Kläring et al.
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Einleitung: Die Therapie von Parotis-Malignomen ist primär chirurgisch. Ausgedehnte Tumorrezidive erfordern oft sehr umfangreiche und kosmetisch beeinträchtigende Eingriffe. Im vorliegendem Fall soll demonstriert werden, wie trotz eines komplexen chirurgischen Eingriffs, die Lebensqualität eines Patienten deutlich verbessert wurde.

Methoden: Ein 62jähriger Patient stellte sich mit einer akuten Tumorblutung im Bereich der rechten Glandula parotis vor. Bei der klinischen Untersuchung zeigte sich ein circa 5 cm messender, nekrotischer und mit Fliegenmaden besiedelter Tumorkrater rechts präaurikulär, aus dem es massiv blutete. Zusätzlich bestand eine periphere Fazialisparese Grad VI nach HOUSE-BRACKMANN. Anamestisch erfolgte vor 1.5 Jahren die primäre Radiatio eines Mukoepidermoidkarzinoms der Glandula parotis rechts.

Ergebnisse: Zunächst erfolgte die Blutstillung durch Embolisation. Das Re-Staging ergab das Tumorstadium kT4 kN2b M0. Daraufhin führten wir die Tumorresektion mit Unterkieferteilresektion, Ablatio auris mit Resektion des Gehörganges, mikrochirurgischer Fazialisrekonstruktion und modifiziert radikaler Neck dissection rechts durch. Die Defektdeckung erfolgte durch einen myokutanen Pectoralis-major-Lappens. Zur Therapie des Lagophthalmus wurde eine Platinkette prätarsal implantiert. Die Wundheilung verlief komplikationslos. Die Histologie ergab die R0-Resektion eines Adenokarzinoms, vereinbar mit einem Rezidiv des bekannten Mukoepidermoidkarzinoms. Der Patient wird engmaschig durch unser Tumordispensaire weiterbetreut.

Schlussfolgerung: Bei der Behandlung ausgedehnter Tumorrezidive sollten umfangreiche chirurgische Eingriffe nicht von vornherein abgelehnt werden, sondern in Absprache mit den Patienten in ein sinnvolles Gesamtkonzept integriert werden.