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Management der postmeningitischen Ertaubung
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Published: | April 24, 2006 |
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Hintergrund: Als Komplikation einer bakteriellen Meningitis kommt es in bis zu 10% der Fälle zu einer bleibenden beidseitigen hochgradigen Schwerhörigkeit. In diesen Fällen ist eine auditorische Rehabilitation mittels Cochlea Implant-Versorgung generell akzeptiert. Eine frühzeitig einsetzende Obliteration der Cochlea kann eine Insertion der Elektrode erschweren oder unmöglich machen, wobei für das erreichen optimaler Ergebnisse eine vollständige Elektrodeninsertion zu fordern ist.
Methoden: In einer retrospektiven Analyse aus den Jahren 2002 – 2005 wird anhand von verschiedenen Fallbeispielen das Management der präoperativen Diagnostik sowie das intraoperative Vorgehen beschrieben.
Ergebnisse: Bei frühzeitiger Diagnose und entsprechend schneller operativer Versorgung war eine komplette Elektrodeninsertion in allen Fällen möglich. Bei beginnender Obliteration erfolgte die Cochlea Implant-Versorgung simultan bilateral. Von besonderer Bedeutung in der präoperativen Diagnostik ist die moderne Kernspintomographie, die der Computertomographie im Frühstadium einer Obliteration überlegen ist.
Schlussfolgerungen: Bei Diagnose einer bakteriellen Meningitis muss ein schnellstmögliches Hörscreening erfolgen und bei Vorliegen einer hochgradigen Schwerhörigkeit oder Taubheit Kontakt mit einem spezialisierten Zentrum aufgenommen werden. Bei leichteren Formen der Schwerhörigkeit sollte eine adäquate Hörgeräteversorgung durchgeführt werden, wobei eine Progredienz der Hörstörung möglich ist. Im Falle einer beidseitigen Taubheit mit beginnender Obliteration ist die CI- Versorgung die Therapie der Wahl.