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Genügt heute fixed bearing allen Anforderungen des bikondylären Gleitflächenersatzes?
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Published: | October 19, 2004 |
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Fragestellung
Der Einsatz fixer oder mobiler Plattformen soll anhand einer prospektiven Langzeitstudie problematisiert und diskutiert werden.
Methoden
Innerhalb von 16 Jahre wurden mehr als 3500 Kniegelenke endoprothetisch versorgt. 364 dieser Patienten wurden in eine prospektive Langzeitstudie mit dem fixed bearing PFC-Kniesystem eingeschlossen und jährlich nachuntersucht. Der Rücklauf zum letzten Follow up durchschnittlich 9,9 Jahre post-OP betrug 81,3%. Erhebungsparameter waren epidemiologische, klinisch-radiologische Daten, die Selbsteinschätzung der Patienten (VAS) und Spätkomplikationen. Die Datenerfassung und -auswertung erfolgte standardisiert in Anlehnung an den Score der American Knee Society.
Ergebnisse
Der Knie-Score verbesserte sich im Mittel von prä-OP 33 auf 85 Punkte. Der Funktions-Score stieg von 35 auf 79 Punkte. Radiologisch ergab sich eine Korrektur der mechanischen Beinachse von prä-OP 35°varus/42° valgus auf 9°varus/8°valgus zur letzten Nachuntersuchung. Die Selbsteinschätzung der Patienten ergab in 77% sehr gute bzw. gute Ergebnisse. 97% der Patienten würden die Operation erneut durchführen lassen. Spätkomplikationen waren Lockerungen (3,5%), Patellaprobleme (1,1%), Instabilität (0,8%), periprothetische Fraktur (0,3%) und Materialversagen (0,3%).
Schlussfolgerungen
Die guten Langzeitergebnisse bestätigen, dass im Prinzip fixierte Plattformen allen Anforderungen des bikondylären Gleitflächenersatzes genügen. Aus unserer Sicht bleibt das mobile bearing Knie allenfalls jüngeren Patienten mit Übergewicht oder Patienten mit Rotationfehlern im proximalen Tibiakopf vorbehalten.