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Zum Proliferationsverhalten der Chondrozyten bei M. Reichel (synoviale Chondromatose)
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Published: | October 19, 2004 |
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Fragestellung
Die Pathogenese der Knorpelentwicklung bei synovialer Chondromatose und ihre Bedeutung für das klinische Krankheitsbild wird in der Literatur kontrovers diskutiert. Ziel dieser Studie war es deshalb, den Proliferationsindex der einzelnen Zellen in den unterschiedlichen Arealen der Krankheitsherde zu ermitteln und mit dem Ausreifungsgrad der extrazellulären Knorpelmatrix zu vergleichen.
Methoden
An 57 Gelenkbiopsien bei Morbus Reichel wurde das Bindungsmuster der Proliferationsmarker S-100, PCNA und Ki-67 untersucht und die Werte mit der Anzahl von Mitosefiguren korreliert. Diese Befunde wurden mit der histologischen Gewebestruktur der Extrazellularmatrix in den Chondromatoseherden verglichen.
Ergebnisse
Es konnten sowohl morphologisch, als auch im Proliferationsverhalten zwei Unterformen des M. Reichel differenziert werden. Insbesondere bei der kleinherdigen Variante war der Anteil proliferierender Zellen in den Randbereichen der einzelnen Knorpelareale deutlich erhöht. Eine Positivität von MIB-1, dem Bindungspartner von Ki-67, wurde in bis zu 25% der Zellen nachgewiesen. In 1-2% der Kerne konnten Mitosefiguren gefunden werden. Mit zunehmender Proliferationsrate zeigten sich morphologische Abweichungen zum ausgereiften hyalinen Knorpel.
Schlussfolgerungen
Die Unterschiede im Verteilungsmuster der Proliferationsmarker in den Chondromatoseherden der einzelnen Präparate und die negative Korrelation der Proliferationsrate zum Ausdifferenzierunggrad des Knorpels sprechen für ein reaktiv ausgelöstes Geschehen. Eine primär neoplastische Erkrankung der Synovialis ist unserer Ansicht nach eher unwahrscheinlich.