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Immunologisches und pharmakodynamisches Monitoring zur Abstossungsprävention und-behandlung nach Dünndarmtransplantation
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Published: | October 7, 2004 |
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Einleitung
Die Mortalität moderater bis schwerer akuter Abstossungen (AR) nach Dünndarmtransplantation (ITx) beträgt 50-80%. Es sind daher zuverlässige noninvasive Marker zur Früherkennung der AR wünschenswert. Die Erfahrung mit immunologischem und pharamakodynamischem Monitoring zur Abstossungsprävention und -behandlung werden präsentiert.
Material und Methoden
Es wurden 11 ITx bei irreversiblem Kurzdarmsyndrom durchgeführt. Die initiale Immunsuppression (IS) bestand aus Tacrolimus, Rapamycin, Steroiden, Daclizumab und ATG (n=10) bzw. Tacrolimus, Alemtuzumab, Rapamycin und Steroide (n=1). Daclizumab (1mg/kg KG) in individualisiertem Muster nach Serum IL-2R und CD4+CD25+-T-Zellen appliziert. Das pharmakodynamische und immunologische Monitoring beinhaltete CD4+CD25+-T-Zellen, Serum-IL2R und Serum-TNFalpha bzw. CD8+HLA-DR-T-Zellen, HLA-DR+CD14+-Zellen, LPS- Bindungsprotein (LBP), IL-6, IL8, und CRP.
Ergebnisse
Das 1-Jahres-Patienten- und Organüberleben betrug 73% (9/11). Die Inzidenz akuter Rejektionen (AR) innerhalb des ersten halben Jahres betrug 9% (1/11) und 18% (2/11) innerhalb des ersten Jahres. Eine weitere mittelschwere AR-Episode trat nach 2 Jahren auf. Alle AR-Episoden waren steroidresistent und wurden mit OKT3 therapiert. Es traten 5 Vorläuferstadien zur AR (indeterminate rejection-IR) auf. LPS-Bindungsprotein erwies sich als einziger sensitiver Marker (100%; 5/5) für alle durch Protokollbiopsien gesicherten indeterminierten Rejektionen. Manifeste Rejektionen gingen mit einem deutlichen Anstieg des Serum LBP und CRP einher (3/3), steroid-resistente Rejektionen korreliertem mit einem signifikanten Serum- TNF alpha Anstieg (3/3). Das pharmakodynamische Monitoring von CD4+CD25 + T-Zellen und Serum IL2R ermöglichte eine individualisierte und reduzierte Applikation von Daclizumab. Simultane Anstiege von CD4+CD25+-T-Zellen und sIL2R galten als Indikation zur Daclizumab-Applikation. Lediglich ein Patient erhielt die empfohlenen Anzahl von fünf Daclizumab-gaben. Die anderen Patienten erhielten vier (n=1), drei (n=3), zwei (n=3) oder eine Daclizumab i-Infusion (n=2). Zwei Patienten mit OKT3-resistenten Rejektionen erhielten eine Infliximab (chimärer Anti-TNF alpha MoAk)-Rescue Therapie. Nach pharmakodynamischem Monitoring von LBP und Serum TNFalpha wurden je 4 Infusionen (3mg/kg KG) in individuellen Abständen bis zur Restitutio ad integrum appliziert.
Schlussfolgerung
LPS-Bindungsprotein als Marker der frühen bakteriellen Translokation erwies sich als hochsensitiver Frühmarker von indeterminierten und manifesten akuten Rejektionen nach ITx. Serum TNF alpha Anstiege korrelierten mit der Entwicklung steroid- und OKT3-resistenter Rejektionen. Die Therapie mit IL2R-Antikörpern und dem anti-TNF alpha Antikörper Infliximab kann durch pharmakodynamisches Monitoring individuell gesteuert werden.