Artikel
Entwicklung von Pigmentepithelzellfolien zur subretinalen Transplantation
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 29. Juni 2009 |
---|
Gliederung
Text
Hintergrund: Zellersatz in der AMD Therapie setzt voraus, dass die transplantierten Zellen den subretinalen Raum anatomisch rekonstruieren. Anders als Zellsuspensionen bilden auf einem Trägermaterial kultivierte Zellen eine konfluente Monoschicht mit korrekter Polarität und erlauben nach einer Transplantation eher eine Kommunikation mit Photorezeptoren der Netzhaut. Das Trägermaterial ist abbaubar und dient als temporäre Bruch'sche Membran.
Methoden: Natürliche und synthetische Materialien wurden bezüglich ihrer Eigenschaften als Träger für Pigmentepithelzellen und ihrer Bioverträglichkeit untersucht. Die Oberflächenstruktur und Permeabilität von Membranen aus ultradünnem (7µm) equinem Kollagen Typ I, humanem Amnion, Seide und nanogesponnenen Polylactid (PLA) Fasern wurde analysiert. ARPE-19 Zellen und primäre bovine RPE und IPE Zellen wurden auf den Membranen kultiviert und ihre Morphologie und Vitalität untersucht. Die Bioverträglichkeit der Materialien nach subkonjunktivaler Transplantation im Kaninchen wurde evaluiert.
Ergebnisse: Die Oberflächenstruktur der Kollagenmembran ähnelt der nativen Bruch'chen Membran am meisten. Pigmentepithelzellen bildeten auf allen Materialien Monoschichten aus, jedoch zeigte sich die beste Vitalität und Morphologie auf equinem Kollagen, gefolgt von humanem Amnion, PLA-Fasern und Seidenmembran. In vivo zeigte sich nach subkonjunktivaler Transplantation eine sehr gute Bioverträglichkeit bei equinem Kollagen und humanem Amnion.
Schlussfolgerungen: Ein Vergleich verschiedener Biomaterialien als Substrat für Pigmentepithelzellen zeigt, dass equines Kollagen Typ I das Überleben und Zellwachstum am besten fördert, gefolgt von humanem Amnion. Schlechtere Bedingungen ergeben sich mit Polylactid-Fasern und Seide als Trägermaterial. Da auch die beste Bioverträglichkeit in vivo bei natürlichen Materialien wie equinem Kollagen und Amnionmembran vorlag, erscheinen diese für die Transplantation in den subretinalen Raum geeignet.