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Gemeinsame Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizer Gesellschaft für Thoraxchirurgie

07. - 09.10.2010, Wien (Österreich)

Pseudotumor durch vliesgebundene Gewebeklebung – ein Fallbeispiel aus der Metastasenchirurgie

Meeting Abstract

  • K. Welcker - Klinikum Bremen-Ost gGmbH, Bremen, Deutschland
  • H. Wallimann - Klinikum Bremen-Ost gGmbH, Bremen, Deutschland
  • G. Prisadov - Klinikum Bremen-Ost gGmbH, Bremen, Deutschland
  • A. Linder - Klinikum Bremen-Ost gGmbH, Bremen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Österreichische Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Schweizerische Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Gemeinsame Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizer Gesellschaft für Thoraxchirurgie. Wien, Österreich, 07.-09.10.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgtP29

doi: 10.3205/10dgt058, urn:nbn:de:0183-10dgt0588

Veröffentlicht: 30. September 2010

© 2010 Welcker et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: In 15 bis 25% aller lungenresezierenden Eingriffe resultieren Parenchmyleckagen mit erhöhter Infektionsgefahr und verlängerter Drainagedauer. Zur Vermeidung derselben werden oftmals moderne Gewebekleber – in diesem Fall ein fibrinbeschichtetes Kollagenvlies (TachoSil®) verwendet. Vereinzelt können diese zu Pseudotumoren führen die in der Metastasenchirurgie die Beurteilung neuaufgetretener pulmonaler Rundherde im Follw-up erschweren können.

Methodik: Beschrieben wird Fall einer 18-jährigen Patienten mit bekanntem metastasierten Osteosarkom des Femurs. Nach adjuvanter Polychemotherapie nach Euramos-1 Protokoll erfolgte die Tumorresektion und im weiteren Verlauf die Resektion beidseitiger pulmonaler Metastasen. Ein Jahr später zeigten sich im CT linksseitig mehrere z.T. größenprogrediente Rundherde, so dass die Re-Thoraktomie erfolgte.

Ergebnisse: Die histologische Aufarbeitung der Resektate erbrachte neben einer erneuten pulmonalen Metastase Fremdkörpergranulome als Reaktion auf das verwendete TachoSil® die zuvor radiologisch nicht von einer Lungenmetastase unterschieden werden konnten.

Schlussfolgerungen: Nach Anwendung von TachoSil können sich Pseudotumore entwickeln die die radiologische Verlaufsbeurteilung entscheidend beeinflussen können. Der Einsatz von vließgebundenen Gewebeklebern in der pulmonalen Metastasenchirurgie sollten entsprechend kritisch beurteilt werden.

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