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Pseudotumor durch vliesgebundene Gewebeklebung – ein Fallbeispiel aus der Metastasenchirurgie
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Published: | September 30, 2010 |
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Hintergrund: In 15 bis 25% aller lungenresezierenden Eingriffe resultieren Parenchmyleckagen mit erhöhter Infektionsgefahr und verlängerter Drainagedauer. Zur Vermeidung derselben werden oftmals moderne Gewebekleber – in diesem Fall ein fibrinbeschichtetes Kollagenvlies (TachoSil®) verwendet. Vereinzelt können diese zu Pseudotumoren führen die in der Metastasenchirurgie die Beurteilung neuaufgetretener pulmonaler Rundherde im Follw-up erschweren können.
Methodik: Beschrieben wird Fall einer 18-jährigen Patienten mit bekanntem metastasierten Osteosarkom des Femurs. Nach adjuvanter Polychemotherapie nach Euramos-1 Protokoll erfolgte die Tumorresektion und im weiteren Verlauf die Resektion beidseitiger pulmonaler Metastasen. Ein Jahr später zeigten sich im CT linksseitig mehrere z.T. größenprogrediente Rundherde, so dass die Re-Thoraktomie erfolgte.
Ergebnisse: Die histologische Aufarbeitung der Resektate erbrachte neben einer erneuten pulmonalen Metastase Fremdkörpergranulome als Reaktion auf das verwendete TachoSil® die zuvor radiologisch nicht von einer Lungenmetastase unterschieden werden konnten.
Schlussfolgerungen: Nach Anwendung von TachoSil können sich Pseudotumore entwickeln die die radiologische Verlaufsbeurteilung entscheidend beeinflussen können. Der Einsatz von vließgebundenen Gewebeklebern in der pulmonalen Metastasenchirurgie sollten entsprechend kritisch beurteilt werden.
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