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Bilaterale Ohrmuschelverkalkung als Initialsymptom eines M. Addison
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Published: | April 24, 2006 |
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Einleitung: Die Ohrmuschelverkalkung stellt ein selten auftretendes Phänomen dar. Als Ursachen werden in der Literatur lokale Traumata, Erfrierungen, Bestrahlung, Gicht und unterschiedliche endokrinologische Erkrankungen diskutiert.
Kasuistik: Ein 56-jähriger Patient mit bekanntem Klinefelter-Syndrom und Diabetes mellitus Typ 1 stellte sich mit seit 8 Monaten bestehenden Druckempfindlichkeit und Verhärtung beider Ohrmuscheln sowie Müdigkeit und Niedergeschlagenheit vor. Traumata oder Erfrierungen waren nicht zu eruieren.
Beide Ohrmuscheln waren knochenhart und druckdolent. Sie wiesen jedoch keinerlei Entzündungszeichen auf. Der weitere HNO-Spiegelbefund war im Übrigen regelrecht. Andere Knorpel wie bspw. im Bereich der Nase waren nicht betroffen. Im Schädel-CT bestätigte sich eine bilaterale Verkalkung der Ohrmuscheln. Die umfangreiche endokrinologische Abklärung inklusive CRH-Test zeigte eine bis dato nicht bekannte Nebennierenrindeninsuffizienz. Unter einer vierwöchigen Therapie mit Glukokortikoiden verschwanden Müdigkeit und Depression. Die Druckdolenz der Ohren wurden mit Gabapentin und Tramadol sowie einer Kopflagerungshilfe für den Nachtschlaf erfolgreich therapiert.
Zusammenfassung: Die bilaterale Ohrmuschelverkalkung ist eine seltene Erkrankung, die in manchen Fällen mit sehr starker Schmerzhaftigkeit einhergeht. Es bedarf einer engen interdisziplinären Zusammenarbeit zur Früherkennung und Therapie der Grunderkrankung. Die Ohrmuschelverkalkung kann symptomatisch mit mit nächtlichen Lagerungshilfen, Schmerzmitteln und Operationen bis hin zur Ablatio otis als ultima ratio behandelt werden.