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Gehörgangstamponade nach Ohr-Operationen: Kompatibilität von Gelatineschwämmchen und Antibiotika
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Published: | April 24, 2006 |
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Einleitung: Die Gehörgangstamponade mit antibiotikagetränkten Gelatineschwämmchen nach Ohr-Operationen ist eine gängige und vielfach angewandte Methode.
Ziel unserer Untersuchung war es, die Kompatibilität verschiedener, häufig verwendeter Antibiotika und Gelatineschwämmchen nachzuweisen.
Material/Methoden: Geprüft wurde die Kompatibilität von 1) Doxyhexal, 2) Doxycyclin, 3) Ciloxan und 4) Floxal
mit zwei verschiedenen Arten von Gelatineschwämmchen: Curaspon und Spongostan.
Dabei wurden jeweils circa 15x15 mm große Stücke Gelatineschwämmchen mit 5 ml der jeweils unverdünnten Prüflösung versehen. Als Kontrolle diente VE-Wasser. Die antibiotikagetränkten Schwämmchen wurden jeweils insgesamt 360 Minuten temperiert bei 36°C geschüttelt (~50 rpm).
Ergebnis: Nach 6 Stunden waren sowohl Curaspon als auch Spongostan in den beiden doxycyclinhaltigen Prüflösungen (Doxyhexal und Doxycyclin) stark in sich zusammengezogen. Dieser Effekt war bei Curaspon am deutlichsten nachweisbar.
Bei Ciloxan schienen beide Gelatineschwämmchen leicht aufgequollen.
Bei Floxal zeigte sich im Vergleich zur Kontrollösung keine Veränderung.
Schlussfolgerung: Bei dieser Untersuchung ließ sich nachweisen, dass verschiedene Materialien von Gehörgangstamponaden (Spongostan, Curaspon) gleichermaßen inkompatibel mit doxycyclinhaltigen Antibiotika sind (Doxyhexal, Doxycyclin), diese sich regelrecht darunter auflösen. Eine Kompatibilität hingegen scheint sowohl mit Ciloxan als auch mit Floxal vorzuliegen.
Diese sollte im klinischen Alltag bei der Auswahl von antibiotikagetränkten Gehörgangstamponaden berücksichtigt werden.