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Stabilisierung von distalen Frakturen des Femurs: biomechanischer Vergleich des LISS Systems (Less Invasive Stabilization System), der 95-Grad Winkelplatte und des Retrograden Intramedullären Nagels am osteoporösen Cadavermodel
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Published: | October 19, 2004 |
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Fragestellung
Die am häufigsten verwendeten Implantate für die Stabilisierung von distalen Frakturen des Femurs sind der retrograde Femurnagel und die 95-Grad Winkelplatte. Das Problem der meisten Implantate, die zur Stabilisierung von distalen Frakturen des Femur verwendet warden, ist ein Versagen der distalen Fixierung insbesondere bei sehr distalen Frakturen und/oder in osteoporösen Knochen. Beim LISS werden monokortikale, winkelstabile Schrauben verwendet.
Methoden
Es wurden 48 frisch-gefrorene humane Femurpaare in sechs Gruppen unterteilt, so dass in jeder Gruppe acht Paare getestet wurden: LISS vs Winkelplatte und LISS vs Nagel jeweils axial, torsional und zyklisch.
Ergebnisse
Im Vergleich zur Winkelplatte war beim LISS die axiale Versagenslast um 34% höher, die torsionale Versagenslast um 32% niedriger und die plastische Deformation nach zyklischer axiale Belastung um 58% niedriger. Im Vergleich zum Nagel war beim LISS die axiale Versagenslast um 13% höher, die torsionale Versagenslast um 46% niedriger und die plastische Deformation nach zyklischer axiale Belastung gleich. Verlust der distalen Fixierung unter axialer belastung trat bei der Winkelplatte in 3/8 Fällen auf, beim Nagel in 8/8 Fällen und beim LISS in 1/16 Fällen. In den uebrigen Fällen war eine plastische Deformation des jeweiligen Implantates die Versagensursache.
Schlussfolgerungen
Das LIS System ist der 95-Grad Winkelplatte und dem retrograden intramedullären Nagel überlegen hinsichtlich der Fixierung des distalen "Femurblocks" insbesondere in osteoporoesem Knochen.