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Ist der Deltoideus Transfer auch nach 5 Jahren noch als suffiziente Therapie der superioren Rotatorenmanschettenmassenruptur anzusehen?
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Published: | October 19, 2004 |
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Fragestellung
Welchen Benefit hat der Deltoideus Transfer bei superiorer Rotatorenmanschettenmassenruptur (RMM) im Langzeitverlauf?
Methoden
Zwischen 1997 und 1998 wurden 21 Patienten (Pat) mit MRT gesicherter superiorer RMM mit Sehnenretraktion III° nach Patte und fettiger Degeneration III° nach Thomazeau in einem Durchschnittsalter von 58 Jahren mittels Deltoideus Transfer nach Augereau versorgt. Bei allen Pat war der M. subscapularis intakt.Die mittlere Symptomdauer betrug 13 Monate (1-72 Monate). Nach durchschnittlich 63 Mo konnten 21 Pat klinisch, radiologisch und mittels MRT nachuntersucht werden.
Ergebnisse
Funktionell wurde eine signifikante (p<0,0001) Verbesserung des Constant Scores von durchschnittlichen 50 Punkten (P) prä-op auf 67 P post-op beobachtet. Es wurde eine signifikante (p<0,0001) Schmerzlinderung von 8,2 P prä-op auf 13,6 P post-op erzielt, die aktive Flexion stieg signifikant (p=0,008) von 120° prä-op auf 150° post-op. Die Abduktionskraft blieb mit 2,2 kg post-op im Vergleich zu 2 kg prä-op konstant. Radiologisch entwickelten 4 Pat eine Arthrose Grad I und 1 Pat eine Arthrose Grad III nach Samilson, der mittlere acromiohumerale Abstand betrug 4,7 mm. Kernspintomographisch fanden sich 3 Rerupturen (14,3%). Alle Deltaflaps wiesen eine fibröse Degeneration auf.
Schlussfolgerungen
Nach durschnittlich 5 Jahren erzielt der Deltoideus Transfer zur Therapie der superioren RMM eine suffiziente Schmerzlinderung und gute funktionelle Ergebnisse ohne Kraftzunahme. Durch den superioren Verschluss der Gelenkkapsel dient er als Weichteilschutz des Humeruskopfes und führt funktionell zu einem Tenodeseeffekt.