Article
Integrierte Versorgung bei Hüftendoprothesen: Finanzierungsmodell der Zukunft?
Search Medline for
Authors
Published: | October 19, 2004 |
---|
Outline
Text
Fragestellung
Neben der Abrechnung stationärer Krankenhausleistungen nach der DRG Systematik hat der Gesetzgeber mit dem §140 ff SGB V die Bildung von integrierten Versorgungsprojekten gestattet. Welches Potenzial besteht für Kliniken im Rahmen dieser Versorgungsform?
Methoden
Nach einer Vorbereitungsphase in den Jahren 2001-02 erhielten im Jahre 2003 insgesamt 82 Patienten der AOK im Rahmen der integrierten Versorgung eine primäre Hüftendoprothese. Für die Teilnahme am Projekt bestanden medizinische und formale Ein- und Ausschlußkriterien. Die Behandlung erfolgte nach einem zuvor erstellten Behandlungsmanual entsprechend einem klinischen Pfad. Zu einem Festpreis erfolgte die akutstationäre und rehabilitative Krankenhausbehandlung einschließlich der Vor- und Nachuntersuchungen. Zugleich wurde eine Gewährleistung über 10 Jahre eingeräumt. Der Behandlungserfolg wird durch die Erfassung des Harris Hip Scores und des SF-36 dokumentiert.
Ergebnisse
Die Analyse des Projektes ergab negative Einflüsse auf die interne Budgetierung, die nur durch eine Ausweitung der Einschlusskriterien und eine Modifikation der Kalkulation aufgefangen werden konnten. Für das Jahr 2004 ist ein veränderter, an die DRG Bedingungen angepasster Vertrag geschlossen worden, der zudem die Nutzung der s.g. Anschubfinanzierung zur Weiterentwicklung dieser Versorgungsform ermöglicht.
Schlussfolgerungen
Es besteht das Risiko der Bildung von Einkaufsmodellen mit Preisabschlägen für die beteiligten Kliniken. Dennoch ist das Potenzial dieser Versorgungsform groß. Neben Prozeßoptimierungen bestehen Chancen durch die Nutzung als Marketinginstrument.