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Histopathologische Veränderungen im umgebenden Gewebe von revidierten Metall/ Metallgleitpaarungen
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Published: | October 19, 2004 |
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Fragestellung
Eine stetig steigende Zahl von Artikeln berichtet über allergische Reaktionen auf synthetische Materialien, z.B. auf metallische Bestandteile, die in der Hüftendoprothetik verwendet werden. Ziel dieser Arbeit ist es, die Häufigkeit von immunologischen Reaktionen bei Metall/ Metallgleitpaarungen (MM) darzustellen.
Methoden
Im Zeitraum von 1/97-1/02 wurde eine konsekutive Serie zweier Operateure von 13 Revisionen einer Hüfttotalendoprothese mit MM histopathologisch in Hinblick auf Zeichen einer verzögerten Sensibilisierung (Delayed type of hypersensitivity, DTH) analysiert. Es handelte sich um 8 Frauen und 5 Männer, das durchschnittliche Alter zum Zeitpunkt der Revision betrug 58,7 Jahre, die Standdauer der Prothesen 45 Monate.Indikation zur Revision waren 12 mal progrediente Osteolysen des proximalen Femur und 1 mal eine Gelenkinstabilität.Alle Patienten wurden klinisch-radiologisch durchschnittlich 52 Monate nach der Revision nachuntersucht.
Ergebnisse
Alle Abstriche waren steril. In 12/13 Fällen konnten perivaskuläre lymphozytäre Infiltrate als Hinweis auf eine Sensibilisierung gefunden werden. Nach Wechsel der Gleitpaarung und Ausräumung der Osteolysen bildeten sich diese dauerhaft zurück.
Schlussfolgerungen
In 92,3% konnten histopathologisch Hinweise für eine Sensibilisierung gefunden werden. Die Tatsache, dass sich die Osteolysen dauerhaft zurückbildeten gibt einen starken Hinweis auf eine immunologisch mitbedingte Osteolysebildung. Die Indikation für MM muss angesichts der kontinuierlich steigenden Zahl von Patienten mit allergischen Reaktionen auf Nickel, Chrom oder Kobalt kritisch überdacht werden.