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Vitamin E als Stabilisator für endoprothetische Implantate aus Polyethylen
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Published: | October 19, 2004 |
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Fragestellung
Ultra-hochmolekulares Polyethylen (UHMWPE) hat sich in der Orthopädie als Gleitpartner in künstlichen Gelenken seit der Einführung durch Charnley 1962 etabliert. Es ist bekannt, dass durch die radikalische Oxidation, welche durch die Gammasterilisation begünstigt wird, sowohl die mechanischen Eigenschaften als auch die Abriebbeständigkeit reduziert werden. Neben der Hochvernetzung mit anschliessender Absättigung der Radikale sind Lösungen wie die Stabilisation durch Vitamin E denkbar.
Methoden
Pulverförmiges UHMWPE wurde mit Gehalten von 0.1-0.8% Vitamin E versetzt, zu Platten verpresst und gammasterilisiert. Anschliessend wurden die Proben unter Sauerstoff bei 5 bar und 70°C künstlich gealtert. Bestimmt wurden die Materialeigenschaften sowie das Abriebverhalten nach einer Alterung von 0, 15, 30, 60 und 120 Tagen. Eine künstliche Alterung während 15 Tagen entspricht einer Echtzeit von 10 Jahren.
Ergebnisse
Mit Vitamin E versetztes UHMWPE wird stabilisiert: Während beim Kontrollmaterial die Eigenschaften je nach Test nach einer Alterung von 15 Tagen bis 30 Tagen drastisch sinken, bleiben sie beim stabilisierten Material auf dem Niveau des Neumaterials erhalten, und dies bis zu einer Alterungsdauer von 120 Tagen, was einem Mehrfachen von 10 Jahren Echtzeit entspricht. Die Stabilisation wird bei allen untersuchten Gehalten beobachtet.
Schlussfolgerungen
Im Labor zeigt die Stabilisation von UHMWPE mit Vitamin E eine beachtliche Verbesserung des Oxidationsverhaltens. Als sinnvolles Anwendungsgebiet werden Produkte wie z.B. Sandwich-Konstruktionen in Betracht gezogen.