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Veränderungen der lumbalen paravertebralen Muskulatur bei Patienten mit lumbalem Bandscheibenvorfall in 1H-MR-Spektroskopie und Histologie
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Published: | October 19, 2004 |
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Fragestellung
Prospektive Untersuchung der lumbalen paravertebralen Muskulatur bei Patienten mit lumbalem Bandscheibenvorfall (BSV) mittels 1H-MR-Spektroskopie und Histologie.
Methoden
Bei 10 Patienten mit lumbalem BSV und 16 gesunden Vergleichsprobanden wurden im lumbalen M. erector trunci Protonenspektren generiert und bzgl. des Fett/Wasser-Verhältnisses analysiert. Bei 20 Patienten mit lumbalem BSV wurden intraoperativ gewonnene Muskelproben histologisch bzgl. Muskelfaserdurchmesser und -verteilung sowie bzgl. Fettvakatwucherung, intrazellulärem Neutralfettgehalt und neurogener Muskelatrophie untersucht.
Ergebnisse
Das Fett/Wasser-Verhältnis von 0,19 in der Patientengruppe zeigte sich gegenüber den Kontrollen mit 0,09 bei einem p-Wert von 0,003 hoch signifikant erhöht.
Es fand sich eine hoch signifikante Reduktion des Durchmessers von Typ II-Fasern im Vergleich zu Literaturangaben bei Gesunden. Die Faserverteilung (Typ I; Typ II) unterschied sich nicht signifikant von Literaturangaben bei Gesunden. Histologisch zeigten 13 Patienten eine Fettvakatwucherung, 8 eine Erhöhung des Neutralfettgehaltes in den Muskelfasern und 9 eine neurogene Muskelatrophie. Die Beschwerdedauer der Patienten beeinflusste signifikant die fettige Muskeltransformation.
Schlussfolgerungen
Sowohl spektroskopisch als auch histologisch lassen sich Veränderungen der lumbalen paravertebralen Muskulatur bei Patienten mit lumbalem BSV nachweisen. Offen bleibt, ob diese Veränderungen Ursache oder Folge des BSV sind. Die 1H-MR-Spektroskopie ist eine geeignete Methode zur nicht invasiven Analyse metabolischer Veränderungen der lumbalen Rückenmuskulatur.