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Die präoperative Halo-Extension bei hochgradiger Lähmungsskoliose
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Published: | October 19, 2004 |
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Fragestellung
Die Behandlung hochgradiger Lähmungsskoliosen hat sich im Verlauf der letzten Jahrzehnte deutlich zugunsten der operativen Therapie entwickelt. Es besteht jedoch noch Diskussionsbedarf über die Notwendigkeit einer präoperativen Haloextension. Ziel dieser Studie ist es, zwei Vergleichgruppen mit und ohne präoperative Halo-Extension zu erfassen und die Ergebnisse nach operativer Skoliosekorrektur mit bereits vorliegenden Daten aus der Literatur zu vergleichen.
Methoden
Es wurden insgesamt 25 Patienten mit lähmungsbedingter Wirbelsäulendeformität operativ behandelt. Bei acht Patienten erfolgte präoperativ eine Halo-Extenesion, 17 Patienten wurden direkt operativ korrigiert. In allen Fällen wurde eine dorsale Instrumentation durchgeführt, zusätzlich wurde bei einigen Patienten zuvor ein ventraler Eingriff vorgeschaltet. Es wurden die Rö-Bilder vor Beginn der Behandlung, am Ende der Halo-Extension und nach erfolgter operativer Korrektur ausgewertet.
Ergebnisse
In der Gruppe ohne Halo-Extension kam es ausgehend von im Mittel 77° präoperativ zu einem durchschnittlichen Korrektur auf 33°, was einem Korrekturgewinn von 43° (56% ) entspricht. In der Gruppe mit Halo-Extension konnte die Skoliose von präoperativ durchschnittlich 81° auf im Mittel 30° reduziert werden, was einem Korrekturgewinn von durchschnittlich 51° (63%) entspricht.
Schlussfolgerungen
Die präoperative Halo-Extension bei hochgradigen Lähmungsskoliosen führt zu radiologisch höherem Korrekturgewinn, welcher klinisch nur in Einzelfällen relevant ist. Aus diesem Grund sollte die Anwendung nur bei sorgfältig ausgesuchten Indikationen erfolgen.