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Einkommensungleichheit, relative Deprivation und subjektive Gesundheit in Deutschland
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Veröffentlicht: | 6. September 2007 |
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Einleitung: Richard Wilkinson [Ref. 1] formulierte die These, dass sich gesundheitliche Ungleichheiten mit zunehmender Einkommensungleichheit verstärken. Diese Effekte erklären sich nach Wilkinson durch ungünstige soziale Vergleiche, die zu einem subjektiven Eindruck relativer Deprivation führen. Aus Deutschland liegen zu dem Zusammenhang bisher noch keine Daten vor.
Methoden: Die Auswirkungen relativer Deprivation wurden unter Verwendung von Daten des Sozioökonomischen Panels (SOEP) untersucht. Erfassungszeiträume waren die Wellen 1999, 2002 und 2005 mit den Stichproben für Ost- und Westdeutschland und einem Mindestalter von 16 Jahren.
Die Einkommensungleichheit wurde mit dem Gini- Koeffizienten operationalisiert. Die statistischen Analysen wurden mittels multinomialer logistischer Regression durchgeführt. Als unabhängige Variable wurde subjektive Gesundheit verwendet, neben dem Gini- Koeffizienten wurden Individualeinkommen, Geschlecht und Alter in die Analysen eingeschlossen. Relative Deprivation wurde über eine Frage zum sozialen Vergleich operationalisiert.
Die Analysen wurden sowohl für Gesamtdeutschland als auch für West- und Ostdeutschland getrennt durchgeführt.
Ergebnisse: Die Ausmaß der Einkommensungleichheit hatte robuste und interpretierbare Effekte auf die subjektive Gesundheit, die Effekte des Individualeinkommens waren davon unabhängig. In einer getrennten Analyse hatte die subjektive Wahrnehmung relativer Deprivation eigenständige Effekte auf die subjektive Gesundheit.
Diese Befunde zeigten sich sowohl für Gesamtdeutschland als auch für West- und Ostdeutschland .
Schlussfolgerungen: Mit unseren Analysen konnten wir zeigen, dass Einkommensungleichheiten auch in Deutschland Auswirkungen auf subjektive Gesundheit haben. Wir schließen daraus, dass relative Deprivation für die Erklärung gesundheitlicher Ungleichheiten relevant ist.