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Glistening in Intraokularlinsen (IOL) aus Polymethylmethacrylat (PMMA)
Glistening in polymethylmethacrylate (PMMA) – Intraocular lenses (IOL)
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Veröffentlicht: | 18. September 2006 |
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Gliederung
Text
Ziel
Es existieren bereits zahlreiche Publikationen die das Phänomen des Glistenings in IOL aus Acryl beschreiben. Dieses tritt in der Regel bereits ein bis zwei Jahre nach Katarakt-Operation auf. Hingegen scheint das Glistening bei Polymethylmethacrylat-Linsen deutlich seltener und später aufzutreten.
Methode
In der Universitäts-Augenklinik Ulm stellten sich seit Januar 2006 2 Patientinnen mit Visusminderung und erhöhter Blendempfindlichkeit vor, bei denen es viele Jahre nach Katarakt-Operation zu einem Glistening der PMMA-IOL gekommen war.
Ergebnisse
Wir untersuchten zwei Patientinnen (60 und 86 Jahre), bei denen 1989 eine extrakapsuläre Katarakt-Extraktion und Implantation einer PMMA-Linse (3-teilige PMMA- IOLs der Firma IOLAB [4141B]) erfolgt war. 17 Jahre später traten eine Visusminderung sowie eine erhöhte Blendempfindlichkeit auf. Der Visus betrug 0,6 und 0,4 mit Blendung 0,5 und 0,3. An der Spaltlampe zeigte sich ein Glistening. Nach Linsentausch wurden die explantierten PMMA-Linsen mittels Polymeranalyse, Massenspektroskopie und Elektronenmikroskopie untersucht, wobei die typischen Flüssigkeitsvakuolen im Inneren des Linsenkörpers nachgewiesen werden konnten.
Schlussfolgerungen
Auch bei PMMA-IOL kann es nach Jahren zu einem Glistening kommen. Da das Glistening bei PMMA-IOL erst nach vielen Jahren aufzutreten scheint, könnte es zu einer steigenden Inzidenz kommen, auch wenn die durchschnittliche Lebenserwartung nach Katarakt-Operation geringer ist.