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Voriconazol als Primärtherapie einer Pilzkeratitis – Bericht von 2 Fällen
Voriconazole as primary treatment of fungal keratitis – report of 2 cases
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Veröffentlicht: | 18. September 2006 |
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Gliederung
Text
Ziel
Voriconazol ist ein Antimykotikum, welches in der Therapie systemischer Mykosen bereits etabliert ist. Die Anwendung am Auge wurde erstmals im Jahr 2000 durch Reis beschrieben. Wir präsentieren zwei Fälle einer Pilzkeratitis, welche mit Voriconazol als Primärtherapie erfolgreich behandelt wurden.
Ergebnisse
Fall 1: 38-jähriger Kontaktlinsenträger mit einem Hornhautinfiltrat nach Fremdkörperverletzung wird an unserer Klinik vorstellig. Im Hornhautabstrich Nachweis von grampositiven Kokken und mehreren Pilzhyphen, im Kontaktlinsenbehälter Candida guilliermondi und Acremonium species. Nach Einleitung einer systemischen und lokalen Therapie mit Voriconazol kommt es zu einer Besserung des Befundes innerhalb einer Woche.
Fall 2: 46-jähriger Patient mit Hornhautverletzung durch Pflanzendorn. Klinisch zeigt sich eine zentrale scheibenförmige Trübung der Hornhaut. Nach der Diagnosestellung „Pilzkeratitis“ wird eine lokale und systemische Therapie mit Voriconazol eingeleitet. Zwei Wochen nach Therapiebeginn kommt die Keratitis zur Abheilung.
Schlussfolgerungen
Die Pilzkeratitis ist in unseren Breiten ein seltenes Krankheitsbild. Bei einer Hornhautinfiltration in Zusammenhang mit Trauma, Fremdkörpereinwirkung oder Kontakt mit Pflanzen muß an eine Pilzinfektion der Hornhaut gedacht werden. Vorikonazol ist ein Breitbandantimykotikum mit einem guten Wirkungsspektrum gegen Hefe- (Candida)- und Schimmelpilze (Aspergillus, Fusarium, Paecilomyces) und kann als Initialtherapie bei Pilzkeratitiden empfohlen werden.