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Retinopathia solaris: Optische Kohärenztomographie und Mikroperimetrie im Verlauf, ein Fallbericht
Solar retinopathy: optical coherence tomographical and microperimetrical follow-up, a case report
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Veröffentlicht: | 18. September 2006 |
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Gliederung
Text
Ziel
Die Retinopathia solaris entsteht als phototoxischer Schaden der zentralen Netzhaut nach ungeschütztem Blick in die Sonne und führt teilweise zu einer deutlichen Visusreduktion. Wir berichten erstmalig über eine Verlaufsuntersuchung über 6 Monate einer Retinopathia solaris sowohl mit der optischen Kohärenztomographie als auch mit der Mikroperimetrie.
Methode
Eine 41-jährige Frau stellte sich 2 Tage nach ungeschützer Beobachtung einer partiellen Sonnenfinsternis mit einer beidseitigen Visusreduktion auf 0.7 vor. Initial führten wir eine Visusprüfung, eine optische Kohärenztomographie (Stratus OCT 3000/Zeiss Jena), Fluoreszeinangiographie, Autofluoreszenz und eine Mikroperimetrie (Nidek MP1) durch. Die Untersuchungen wurden nach 1 Woche, 1 Monat und 6 Monaten wiederholt.
Ergebnisse
Der Visus blieb stabil bei 0,7 beidseits. Die Fluoreszeinangiographie war zu allen Untersuchungszeitpunkten unauffällig. In der optischen Kohärenztomographie zeigte sich initial ein unauffälliger Befund, nach 1 Woche eine hyperreflektive äussere foveale Netzhautschicht, nach 1 Monat und nach 6 Monaten stellte sich eine hyporeflektive äussere Netzhautschicht dar. Mikroperimetrisch zeigte sich ein rückläufiges relatives Zentralskotom. Initial betrug die mittlere foveale Empfindlichkeit 12,6 dB und nahm nach 1 Woche auf 13,3 dB, nach 1 Monat auf 14,4 dB und nach 6 Monaten auf 16,6 dB zu.
Schlussfolgerungen
Die optische Kohärenztomographie eignet sich sehr gut, um die strukturellen Veränderungen in der retinalen Aussenschicht bei der Retinopathia solaris im Verlauf zu dokumentieren. Mit Hilfe der Mikroperimetrie kann dem anatomischen Schaden ein funktioneller Defekt zugeordnet werden und Verlaufsuntersuchungen geben Aufschluß über funktionelle Regenerationsprozesse.