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Endogene Endophthalmitis: Keimspektrum, Grundleiden und Prognose
Endogenous endophthalmitis: microorganisms, disposition and prognosis
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Veröffentlicht: | 18. September 2006 |
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Gliederung
Text
Ziel
Die endogene Endophthalmitis ist eine schwerwiegende und visusbedrohende Komplikation einer hämatogenen Streuung von Mikroorganismen. Ziel der Untersuchung war es das Keimspektrum, die Grunderkrankungen und die Prognose zu erfassen.
Methode
Ausgewertet wurden 29 Augen von 26 Patienten, die von 1996 bis 2006 wegen einer endogenen Endophthalmitis behandelt wurden.
Ergebnisse
Bei 93% der Augen ließ sich der auslösende Keim nachweisen. Zur Hälfte war Candida albicans (14/29) der Verursacher, gefolgt von gram-positiven Bakterien (11/29) (Streptokokken (6/29), Staphylokokken (4/29), Meningokokken (1/29)) und in Einzelfällen selteneren Erregern wie Nokardien oder Aspergillus. Als Disposition lag überwiegend eine schwere Allgemeinerkrankung (Abwehrschwäche durch Leukämie, schwere Operation, Diabetes mellitus) und zu einem Drittel ein Drogenabusus vor. Nur bei zwei Patienten fand sich keine Grunderkrankung. Die Prognose der endogenen Endophthalmitis ist abhängig vom Keim. Während nach Candida-Infektion kein Auge erblindete, erblindeten 11 der 13 Augen mit Infektion durch gram-positive Erreger, Nokardien oder Aspergillus oder mussten enukleiert werden.
Schlussfolgerungen
Verglichen mit der postoperativen Endophthalmitis finden sich bei endogener Endophthalmitis häufig Pilze als Auslöser. Die Prognose für den Visus ist abhängig vom auslösenden Keim und insbesondere bei gram-positiven Erregern sehr schlecht.