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Effekt von Dorzolamid und Timolol auf den Druck/Fluss-Zusammenhang bei Patienten mit primärem Offenwinkelglaukom und okulärer Hypertension
Effects of dorzolamide and timolol on pressure/flow relations in open angle glaucoma and ocular hypertension
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Veröffentlicht: | 18. September 2006 |
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Ziel
Wir haben kürzlich eine Studie durchgeführt, die die okulären hämodynamischen Effekte von Dorzolamid und Timolol bei Patienten mit primären Offenwinkelglaukom (POWG) und okulärer Hypertension (OHT) untersucht hat. Die Baseline Daten dieser Studie [1], sowie die Resultate des Effekts von Timolol und Dorzolamid auf die okulären hämodyamischen Parameter wurden bereits präsentiert. In diesem Beitrag berichten wir über die Effekte von Timolol und Dorzolamid auf die Assoziation zwischen systemischen Blutdruck und okulären hämodynamischen Parametern.
Methode
Die Studie wurde als randomisierte, doppelblinde Studie im Parallelgruppendesign an Patienten mit POWG oder OHT und einem unbehandelten intaokulärem Druck (IOD) von größer oder gleich 22 mmHg durchgeführt. Die Patienten wurden entweder in die Timolol Gruppe (n=70) oder in die Dorzolamid Gruppe (n=70) für 6 Monate randomisiert. Der Blutfluß am neuroretinalen Randsaum (BF rim) und am Sehnerven (BF cup) wurden mit einem konfokalem Scanning Laser Flowmeter, dem Heidelberg Retina Flowmeter (HRF), gemessen. Der pulsatile choroidale Blutfluß wurde als Fundus Pulsationsamplitude mittels Laserinterferometrie gemessen. Die Assoziation zwischen BF rim, BF cup und FPA auf der einen Seite und dem mittleren arteriellen Blutdruck (MAP) auf der anderen Seite wurde am Baselinetag und nach 6 Monaten mittels linearer Regressionsanalyse verglichen.
Ergebnisse
Im Vergleich zu einer Alters- und Geschlechtsangepassten gesunden Kontrollgruppe zeigten die Patienten mit POWG oder OHT eine abnormale Assoziation zwischen BF rim, BF cup, FPA und MAP (Fuchsjager-Mayrl et al. IOVS 2003). Ein Anstieg des BF rim, BF cup and FPA konnte nur unter Dorzolamid nicht unter Timolol beobachtet werden (Fuchsjager-Mayrl et al. BJO 2005). Beide Medikamente veränderten die Assoziation zwischen BF rim, BF cup, FPA und MAP (p<0.05 jedes) in Richtung einer Normalisierung. Dieser Effekt war von der erreichten Reduktion des IOD abhängig und nicht mit einer Steigerung der Blutflussparameter assoziiert.
Schlussfolgerungen
Diese Datenanalyse zeigt, daß die vaskuläre Dysregulation die bei POWG- und/oder OHT-Patienten zu beobachten ist sowohl mit topischer Dorzolamid- als auch mit Timololbehandlung zu reduzieren ist. Dieser Effekt scheint weniger auf die Wirkung der Medikamente auf den okulären Blutfluß, als mehr auf deren augendrucksenkenden Effekt zurückzuführen zu sein.