Artikel
Stadiengerechte Therapie von Magenkarzinomen: regionale Aspekte
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 7. Oktober 2004 |
---|
Gliederung
Text
Einleitung
Die Gastrektomie ist, abgesehen von begründeten Ausnahmen, in den meisten Fällen heute die operative Standardtherapie für Karzinome des Magens. In verschiedenen Studien wurde in den letzten Jahren Ausmaß und prognostische Relevanz der systematischen Lymphknotendissektion untersucht und teilweise kontrovers diskutiert. Ziel der vorliegenden Untersuchung ist eine Analyse der Behandlungsergebnisse in einer umschriebenen Region und der Vergleich mit den klinikseigenen Ergebnissen.
Material und Methoden
Zwischen 1995 und 2002 wuden im eigenen Bundesland bei einer Erfassungsquote von 88 % insgesamt 2950 Patienten mit Magenkarzinomen, darunter 979 in dem an die eigene Klinik angeschlossenen Tumorzentrum, registriert. Die Erstbehandlung erfolgte in 79 % operativ. Aus dem eigenen Krankengut wurden insgesamt 221 Patienten nach Gastrektomie mit systematischer D2-Lymphknotendissektion eingebracht.
Ergebnisse
Bei etwa 15 % der Patienten wurden Magenfrühcarcinome registriert. Dagegen zeigten 46,9 % der Patienten die UICC-Stadien III und IV. Die Rate der Gastrektomie als Erstbehandlung im Gesamtkrankengut lag bei 44 %, die stadienunabhängige 5 Jahres-ÜLZ bei 40 %. Im eigenen Krankengut betrug die Komplikationsrate nach potentiell kurativer Gastrektomie und D2-Lymphadenektomie 29,5 %, die Hospitalletalität 3,8 %.
Schlussfolgerung
Trotz der Diskussion um eine weniger extensive operative Therapie von Magenfrühkarzinomen besteht flächendeckend noch Bedarf für eine Standardisierung der operativen Behandlung höherer Tumorstadien. Für die Mehrzahl der Magenkarzinompatienten hat die Gastrektomie als Regeloperation heute eine vertretbare Komplikationsrate und Letalität. Die Langzeitergebnisse im eigenen Tumorzentrum haben dazu geführt, eine prospektive adjuvante Therapiestudie nach dem McDonald-Protokoll zu starten.