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Strahlenschäden brauchen Muskellappen: der Einsatz eines doppelten Muskellappens
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Veröffentlicht: | 7. Oktober 2004 |
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Gliederung
Text
Einleitung
Die Bestrahlung ist eine Behandlungsoption der onkologischen Therapie. Mikro- und makroskopische konsekutive Veränderungen des Gewebes als Bestrahlungsfolge sind bekannt. Diese Nebenwirkungen können kurz-, mittel-, aber auch langfristig nach Strahlentherapie auftreten. Ein lokales Lymphödem, eine zunehmende Hyalinisierung mit Reduktion des Anteiles der elastischen Fasern und thrombotische Verschlüsse von Arteriolen und Venolen können zum exulcerierenden Radioderm führen. Dann ist als einzige Therapie der Wahl das radikale Debridement und die Deckung des Defektes mit einem musculocutanen Lappen erfolgversprechend.
Material und Methoden
Im vorgestellten Fall kam es 25 Jahre nach Strahlentherapie nach Ablatio bei Mammacarcinom zur Exulceration eines Radioderms im Bereich der linken Parasternalregion. Die Vorstellung der Patientin erfolgte nach zunächst halbjähriger konvervativer Therapie.
Ergebnisse
Beim explorativen Debridement mussten aufgrund einer nekrotisierenden Chondritis bzw. Osteitis die cartilaginösen Übergänge der ersten drei Rippen, das mediale Drittel der Clavicula und Anteile des Sternums mit Sternoclaviculargelenk reseziert werden. Zur Defektdeckung wurden sekundär ein linksseitig gestielter Latissimus dorsi - Lappen und ein rechtsseitiger Pectoralis major - Lappen verwendet, wodurch der Defekt zur Ausheilung gebracht wurde.
Schlussfolgerung
Strahlenschäden brauchen Muskellappen.