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Immunstimulierende CpG-Oligodeoxynukleotide (CpG-ODN) reduzieren die Störung der Mikrozirkulation, nicht aber die hepatozelluläre Exkretionsdysfunktion der postischämischen Rattenleber
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Veröffentlicht: | 7. Oktober 2004 |
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Gliederung
Text
Einleitung
Neueste tierexperimentelle in vivo Studien haben an verschiedenen Modellen der bakteriellen Infektion und Sepsis immunstimulierende Eigenschaften sowie protektive Effekte von CpG-Oligodeoxynukleotiden (CpG-ODN) nachweisen können. In der vorliegenden Studie untersuchten wir am Modell der Rattenleber den Einfluss von CpG-ODN auf den post-ischämischen Reperfusionsschaden als ein primär nicht immunologisches Krankheitsgeschehen.
Material und Methoden
Bei weiblichen Sprague Dawley Ratten wurde drei Tage nach einer einzelnen intraperitonealen Applikation von 10nmol CpG-ODN (n=6) oder einer inerten Kontroll-Sequenz (n=6) nach jeweils 90 Minuten Ischämie und 90 Minuten Reperfusion mittels intravitaler Fluoreszenzmikroskopie der mikrovaskuläre Schaden der Leber anhand des sinusoidalen Perfusionsversagens, der intrahepatischen Leukozytenakkumulation und der hepatozellulären Apoptoserate erfasst. Die hepatozelluläre Exkretionsfunktion wurde über den Gallefluss bestimmt.
Ergebnisse
CpG-ODN-vorbehandelte Tiere zeigten im Vergleich zur Kontrollgruppe eine signifikante Reduktion der intrahepatischen Leukozytenakkumulation (sinusoidal: 1.6 ± 0.2 vs 4.0 ± 0.5 Leukozyten/Azinus; p=0.011; venolär: 276 ± 55 vs 823 ± 77 Leukozyten/mm², p=0.004) sowie des sinusoidalen Perfusionsversagens (14 ± 1 vs 26 ± 3%, p=0.022). Ebenso konnte bei CpG-ODN-vorbehandelten Tieren eine deutliche, wenn auch nicht signifikante Reduktion der hepatozellulären Apoptose (0.7 ± 0.6 vs 2.3 ± 1.4 Apoptosen/Azinus; p=0.337) beobachtet werden. Der Gallefluss wurde durch die CpG-ODN-Behandlung (0.39 ± 0.02 ml/min/g Lebergewebe) gegenüber Kontrollen (0.69 ± 0.19 ml/min/g) jedoch nicht beeinflusst (p=0.346).
Schlussfolgerung
Immunmodulation mit CpG-ODN bewirkt eine deutliche Reduktion des mikrovaskulären Perfusionsversagens und der leukozytären Entzündungsantwort, und sollte daher als adjuvantes Therapiekonzept zur Verminderung des mikrovaskulären Schadens bei Ischämie-Reperfusionssyndromen der Leber diskutiert werden.