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Interdisziplinäre Untersuchung der Lebensqualität nach kolorektalchirurgischen Eingriffen
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Veröffentlicht: | 7. Oktober 2004 |
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Gliederung
Text
Einleitung
Die Lebensqualität als Ergebnisparameter gewinnt in der onkologischen Kolorektalchirurgie zunehmende Bedeutung. Die bislang veröffentlichten Daten wurden in der Regel mittels durch den Patienten ausgefüllter Fragebogeninstrumente erhoben. Diese sind z.T. unspezifisch bzw. nur für einige Krankheitsbilder validiert. Moderierende Kofaktoren und Umgebungsvariablen werden hierbei nicht erfasst. In unserer interdisziplinären Arbeitsgruppe wurden Moderatorvariablen herausgearbeitet und ein Konzept zur umfassenden Untersuchung der Lebensqualität erarbeitet.Es zeigte sich, dass mit der bislang benutzten Methodik folgende, für die Lebensqualität bedeutsame Faktoren nicht oder nur unzureichend erfasst werden:
• Ethnische Unterschiede
• Soziales Umfeld
• Prognose der Grundkrankheit
• Persönlichkeitsmerkmale:
•• Ängstlichkeit
•• Neurotizismus
•• Frustrationstoleranz
•• Kohärenzgefühl
Material und Methoden
Seit 1.10.2002 wurden alle Patienten die sich in der Chirurgischen Universitätsklinik Erlangen einem resezierenden Eingriff am distalen Kolon unterzogen erfasst. Die Erhebung wird präoperativ und 3, 6, und 12 Monate postoperativ durchgeführt. Zur individuellen Exploration wird ein teilstandardisiertes Interview durchgeführt. Die Lebensqualität wird mittels standardisierte Fragebogeninstrumenten erfasst (SF-36, EORTC-QLQ-C30, GLQI). Persönlichkeitsspezifische Kofaktoren werden ebenfalls mit Fragebogeninstrumenten gemessen (FPI, FKV, SOC). Auf diese Weise wird einerseits die Lebensqualität in standardisierter, international vergleichbarer Weise gemessen, andererseits die Moderatorvariablen individuell erfasst.
Ergebnisse
Seit 1.10.2002 wurden 86 Patienten erfasst. Zwischenergebisse zeigen eine signifikante Rolle von Kofaktoren wie dem Kohärenzgefühl und neurotischer Persönlichkeitsveränderungen auf die postoperative Lebensqualität. Diese sind unabhängig von der Art der Erkrankung (maligne vs. entzündlich).
Schlussfolgerung
Persönlichkeitsmerkmale wie Kohärenz, Neurotizismus und andere Moderatorvariablen haben einen von anderen Parametern unabhängigen Einfluss auf die postoperative Lebensqualität. Messinstrumente, die diese Faktoren nicht erfassen könnten daher verfälschte Ergenisse liefern.