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Stimulation der Zellproliferation durch muskarinische M3 Rezeptoren: ein neuer Mechanismus der kolorektalen Karzinogenese
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Veröffentlicht: | 7. Oktober 2004 |
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Gliederung
Text
Einleitung
Muskarinische Rezeptoren und insbesondere der M3 Rezeptor-Syptyp konnten im Magen-Darm-Trakt nachgewiesen werden. Wir konnten erstmals den M3 Rezeptorsubtyp in Kolonkarzinomzellen und deren Kopplung an den Phospholipid-Signalweg zeigen. Aktuelle Untersuchungen weisen auf eine mögliche Bedeutung dieser Rezeptoren für die Proliferationsregulation von Kolonkarzinomzellen hin. Wir untersuchten deshalb den muskarinischen Rezeptor-Sybtyp in humanen Kolonkarzinomzellen (HT-29) und in humanen Gewebeproben von Kolonmukosa, Adenomen und Karinomen.
Material und Methoden
Bestimmung der DNA-Synthese durch 3[H]Thymidin-Aufnahme. Nachweis der Muskarinrezeptor Subtypen durch RT-PCR Analyse mit spezifischen Primern. Bestimmung der muskarinische Rezeptorspiegel in verschiedenen Kolongeweben durch quantitative 3[H]N-Methyl-Scopolamin-Autoradiographie.
Ergebnisse
In HT-29 Zellen konnten M3-Rezeptoren als alleiniger Rezeptorsubtyp nachgewiesen werden. Carbachol (0.1 mM) induzierte eine 1.3-fache Stimulation der DNA-Synthese und Proliferation in HT-29 Zellen (p=0.03). Die gleichzeitige Inkubation mit epidermalem Wuchsfaktor (EGF) und Phorbolester (TPA) führte zu einer mehr als additiven Stimulation der DNA-Synthese (1.9-fach, p<0.001). Die Muskarin-Rezeptorspiegel waren in den mit 3[H]NMS Autoradiographie untersuchten Gewebeproben in Kolonadenomen und Karzinomen (49.1 und 59.9 fmol/mg protein) signifikant erhöht im Vergleich zur normalen Kolonmukosa (19.6 fmol/mg Protein, p< 0.001).
Schlussfolgerung
Der muskarinische M3 Rezeptorsubtyp co-stimuliert in Kolonkarzinomzellen die DNA-Synthese und Proliferation. Die erhöhten M3 Rezeptorspiegel in kolorektalen Adenomen und Karzinomen geben Hinweise für einen neuen endokrinen Mechanismus der kolorektalen Karzinogenese.