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Die endoskopische Adrenalektomie großer Nebennierentumoren
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Veröffentlicht: | 7. Oktober 2004 |
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Gliederung
Text
Einleitung
Die endoskopischen Operationsmethoden zur Adrenalektomie sind heute bei kleinen Nebennierentumoren (bis 5 cm) Standardverfahren. Offen ist, ob auch bei größeren Nebennierentumoren endoskopische Methoden angewandt werden sollten.
Material und Methoden
Von 7/1994 bis 9/2003 haben wir 379 endoskopische Adrenalektomien bei 353 Patienten (133 m, 220 w; Alter: 10 - 80 Jahre) durchgeführt. Im gleichen Zeitraum wurden bei 30 Patienten (16m, 14w; Alter: 22-71 Jahre) ebensoviele Nebennierentumoren größer 6 cm (bis 12 cm im Durchmesser) entweder laparoskopisch (n = 8) oder retroperitoneoskopisch (n = 22) exstirpiert, wobei eindeutige radiologische Malignitätskriterien Ausschlußkriterium waren. Es handelte sich um 19 Phäochromozytome, 3 Cushing-Adenome, 5 hormoninaktive Rindentumoren, 1 Myelolipom und 2 Nebennierenrindencarcinome.
Ergebnisse
Die Operationsdauer lag bei 121 ± 63 min, der Blutverlust bei 100 ± 205 ml. Kein Patient erhielt eine Bluttransfusion. Einmal war eine Konversion zur offenen Technik erforderlich. Als postoperative Komplikationen trat zweimal eine temporäre Hypästhesien der Bauchhaut auf. Alle Patienten mit hormonaktiven Tumoren wurden klinisch und biochemisch geheilt. Im Langzeitverlauf traten lokoregionäre Rezidive bei beiden Patienten mit Nebennierenrindencarcinom auf. Bei einem Patienten mit Phäochromozytom kam es nach 3,5 Jahren zum interaortocavalen Lymphknotenrezidiv.
Schlussfolgerung
Unsere Ergebnisse belegen, daß die minimal-invasiven Methoden zur Adrenalektomie auch bei großen Tumoren und insbesondere bei Phäochromozytomen sicher, relativ schnell und zuverlässig angewandt werden können. Eind grundsätzliche Ablehnung dieser Verfahren ist in Bezug auf die Tumorgröße allein nicht gerechtfertigt.