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GMS Health Innovation and Technologies

EuroScan international network e. V. (EuroScan)

ISSN 2698-6388

Föderale Strukturen und damit verbundene verhaltensbezogene Maßnahmen zur Prävention des Zigarettenrauchens

Federal structures and associated behavioural interventions in prevention of cigarette smoking

HTA-Kurzfassung

GMS Health Technol Assess 2008;4:Doc11

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/journals/hta/2008-4/hta000060.shtml

Veröffentlicht: 23. Oktober 2008

© 2008 Rasch et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.

Der vollständige HTA Bericht in deutscher Sprache ist verfügbar unter: http://portal.dimdi.de/de/hta/hta_berichte/hta233_addendum_de.pdf


Zusammenfassung

Zielsetzung

Der im Vorfeld dieser Untersuchung verfasste HTA-Bericht „Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit von verhaltensbezogenen Maßnahmen zur Prävention des Zigarettenrauchens“ stellt einen deutlichen Mangel an qualitativ hochwertigen Publikationen im deutschen Kontext fest. Die dabei berücksichtigten Publikationen ergeben keinen Aufschluss über die in Deutschland durchgeführten Aktivitäten. Die Zielsetzung des vorliegenden Addendums ist somit, einen Überblick über das föderale Präventionssystem und die damit verbundenen Maßnahmen zur verhaltensbezogenen Raucherprävention zu geben.

Methodik

Im Rahmen einer Recherche werden zunächst die wesentlichen Strukturen der Tabakprävention sowie die damit verbundenen Aufgaben und Aktivitäten erfasst. Zusätzlich werden eine systematische Analyse der im Dezember 2007 im PrevNet-Netzwerk verfügbaren Projektinformationen sowie eine Handrecherche auf den Internetseiten der PrevNet-Knotenpunkte und anderer relevanter Landeseinrichtungen durchgeführt. Zudem wird eine schriftliche Befragung der PrevNet-Knotenpunkte, weiterer Ländereinrichtungen und einer Auswahl gesetzlicher Krankenkassen durchgeführt.

Ergebnisse

Die Maßnahmenpalette im Rahmen der Primärprävention des Rauchens in Deutschland umfasst zahlreiche Aktivitäten und Kampagnen der Bundesregierung, verschiedener nationaler Organisationen, zahlreicher Koordinierungs- und Fachstellen auf Landes- und Kommunalebene sowie gesetzlicher Krankenversicherungen. Auf der länderübergreifenden Ebene existieren mehrere Institutionen und Einrichtungen (wie z.B. Bundesministerium für Gesundheit, Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ)), die einen Beitrag zur Verhinderung des Raucheinstiegs leisten. Auf der Landesebene gibt es fachliche Zusammenschlüsse in Form von Arbeitsgemeinschaften, Arbeitskreisen oder Ausschüssen, die den organisatorischen Rahmen für Planungen und Koordination im Rahmen der Tabakprävention bilden. Auch auf kommunaler Ebene existieren institutionalisierte Strukturen in Form von Fachkreisen, Fachstellen oder Ausschüssen. Die gesetzlichen Krankenkassen und ihre Verbände spielen in der Primärprävention ebenfalls eine wichtige Rolle.

Zu den bekanntesten bundesweiten Kampagnen oder Maßnahmen zählen: „Rauchfrei“, „Be Smart - Don't Start“, „Klasse 2000“, „ALF“, „Just be smokefree“. Diese universellen Konzepte werden zum Teil auch auf der Landes- und Kommunalebene aufgegriffen. Zusätzlich zu übergreifenden Ansätzen werden zahlreiche länderspezifische Maßnahmen und Dachkampagnen entwickelt und durchgeführt. Auch in den Kommunen gibt es zahlreiche Aktivitäten im Bezug auf Tabakprävention. Das am häufigsten gewählte Setting auf allen föderalen Ebenen ist die Schule. Auch bei Aktivitäten der gesetzlichen Krankenversicherungen bildet das Schulsetting die am meisten verbreitete Form für die Durchführung der Maßnahmen nach § 20 SGB V. Die Ergebnisse zeigen zudem eine bundesweit starke Verbreitung des schulischen Wettbewerbs „Be smart – Don’t Start“ sowie die damit verbundene Unterstützung und Koordination durch jeweilige Landeseinrichtungen und Krankenkassen. In vielen Fällen ist die Rauchprävention ein Teil von umfassenden, substanzübergreifenden Präventionskampagnen, die neben verhaltenbezogenen Komponenten auch verhältnisbezogene (rauchfreie Einrichtungen) oder sekundärpräventive (Tabakentwöhnung) Elemente enthalten. Aus organisatorischer Sicht können zahlreiche Kooperationen auf unterschiedlichen Ebenen des föderalen Systems sowie unter Einbeziehung der Krankenkassen identifiziert werden.

Diskussion und Schlussfolgerung

Angesichts der großen Verbreitung von Maßnahmen im schulischen Setting muss angemerkt werden, dass die langfristige Wirksamkeit von Schulinterventionen auf Basis der verfügbaren Evidenz nicht sicher belegt werden kann. Im Rahmen der vorliegenden Untersuchung konnten keine zusätzlichen Studien für die Bewertung der Effektivität und Kosteneffizienz von verhaltensbezogenen Maßnahmen der Tabakprävention in Deutschland identifiziert werden. Bei den meisten Maßnahmen fehlt eine systematische und langfristige Ergebnisevaluation. Es besteht somit ein großer Forschungsbedarf bezüglich der langfristigen Wirksamkeit und Kosteneffektivität von bereits durchgeführten und geplanten Maßnahmen. Diese Aspekte können nur durch gezielte Evaluationsstudien im nationalen Kontext entsprechend untersucht werden. Aufgrund der grundsätzlich knappen finanziellen Mittel in allen Bereichen der Präventionstätigkeit sind solche Studien unumgänglich, um eine effiziente Mittelverwendung zu gewährleisten.

Abstract

Objectives

The recently published HTA-report “Effectiveness and cost-effectiveness of behavioural strategies in the prevention of cigarette smoking” detects a lack of high-quality publications considering the national prevention structures. Included publications do not give any information regarding current interventions in Germany. The goal of this addendum is to give an overview of the federal prevention system and associated measures for behavioural smoking prevention.

Methods

Firstly, relevant tobacco prevention structures with associated tasks and activities were identified. Further, a survey of available project information was conducted in December 2007. This procedure based on systematic analysis in PrevNet-network as well as on manual search on the web sites of primary network centres (PrevNet-Knotenpunkte) or other relevant federal state organisations. A written, postal questionnaire was conducted among network centres, federal state organisations and selected health insurance funds.

Results

Interventions regarding primary prevention of smoking cover a variety of activities and campaigns issued by the Federal Government, several national organisations, federal and local authorities as well as health insurance funds. Institutions such as the German Ministry of Health, the Federal Centre for Health Education (BZGA), the German Cancer Research Center (DKFZ) contribute to smoking prevention on national level. Diverse professional associations, workshops or authorities set up the organisational framework for coordination and planning of tobacco prevention on federal state level. Even on communal level institutional structures in terms of local professional departments and committees are established. The health insurance companies and their associations also play a major role in prevention of smoking uptake.

“Rauchfrei”, “Be smart, don´ t start”, “Klasse 2000”, “ALF” or “Just be smokefree” are among the most well-established nationwide campaigns or programs. These universal concepts also are implemented on federal state as well as on communal level. Additionally state specific campaigns and programs are developed and conducted. Numerous communal activities complement the federal prevention framework. School is a most common setting for all federal levels as well as for interventions according to § 20 SGB V carried out by health insurance funds. Study results reveal the distribution of the campaign “Be smart- don´ t start” as well as its associated promotion and coordination through the numerous federal state institutions and sickness funds. In several cases behavioural primary prevention is only a part of comprehensive campaigns with environmental (smoke-free institutions) and secondary preventive (smoking cessation) elements. From an organisational point of view, there are plenty of collaborations on different levels of the federal system and in association with health insurance funds.

Discussion and Conclusion

Even though behavioural preventive strategies are mostly applied as school-based programs there is no conclusive evidence for long-term effectiveness of school setting interventions. Within this research no further studies were identified providing evidence for effectiveness and cost-efficacy of behavioural preventive strategies in Germany. Long-term and systematic evaluation is missing for the most part of current measures. Hence, there is a need for further research regarding long-term effectiveness and cost-effectiveness of applied and planned preventive programs. These issues can only be proofed by purposeful evaluation studies in national context. By reason of general limited resources in all fields of prevention activities, such studies are essential in order to provide more efficiency.


Kurzfassung

1. Einleitung

Die negativen Auswirkungen des Tabakrauchens auf die Gesundheit im Allgemeinen und die Entstehung verschiedenster rauchbedingter Erkrankungen sind hinreichend bekannt und nachgewiesen. Trotz dieser offensichtlichen negativen Folgen des Tabakkonsums ist der Anteil der Raucher in Deutschland nach wie vor sehr hoch. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes liegt die Raucherprävalenz in Deutschland bei etwa 32% für Männer und 22% für Frauen. Der Pro-Kopf-Zigarettenverbrauch ist seit den 50er Jahren stark angestiegen, auch wenn in den letzten Jahren diese Entwicklung wieder leicht rückläufig war. Eine hohe Prävalenz findet sich besonders in den Gruppen des jungen und mittleren Erwachsenenalters. Die Befragungsergebnisse der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung und der Mikrozensus des Statistischen Bundesamtes von 2005 machen einen hohen Raucheranteil sowie einen deutlich erkennbaren Anstieg der Raucherprävalenz unter Jugendlichen deutlich. Ähnliche Ergebnisse fanden sich auch im Rahmen einer Studie der WHO. Etwa 25% der Mädchen und 22% der Jungen gaben an, dass sie täglich rauchten. Im internationalen Vergleich ist die Raucherquote 15-jähriger in Deutschland als extrem hoch einzustufen. Vor diesem Hintergrund sind „die Verringerung des Tabakkonsums und ein möglichst umfassender Schutz vor den Gefahren des Passivrauchens (...) vordringliche gesundheitspolitische Ziele, die von der Bundesregierung mit aufeinander abgestimmten präventiven, gesetzlichen und strukturellen Maßnahmen verfolgt werden“. Um diese hohe Inzidenz und Prävalenz des Rauchens in der Gesamtbevölkerung dauerhaft zu reduzieren, ist es von besonderer Bedeutung, die Primärprävention des Zigarettenrauchens zu stärken und damit der jugendlichen Aufnahme des Rauchens entgegenzuwirken, um die Zahl jugendlicher und damit langfristig auch erwachsener Raucher zu reduzieren.

Der im Vorfeld dieses Addendums verfasste HTA-Bericht „Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit von verhaltensbezogenen Maßnahmen zur Prävention des Zigarettenrauchens“ stellt einen deutlichen Mangel an qualitativ hochwertigen Publikationen im deutschen Kontext fest. Gleichzeitig können die Ergebnisse der in die Bewertung einbezogenen Studien aus anderen Ländern nur bedingt auf deutsche Verhältnisse übertragen werden. Insbesondere ergeben die berücksichtigten Publikationen keinen Aufschluss über die in Deutschland durchgeführten primärpräventiven Aktivitäten mit einem verhaltensbezogenen Schwerpunkt. Diese fehlenden Informationen sollen im Rahmen einer gezielten Recherche und schriftlichen Befragung aufgearbeitet werden. Der Schwerpunkt der vorliegenden Untersuchung liegt dabei auf der Darstellung des föderalen Präventionssystems und der damit verbundenen verhaltensbezogenen Maßnahmen zur Raucherprävention in Deutschland.

2. Methodik

Grundlagen

Die vorliegende Untersuchung gibt zunächst einen Überblick über die grundlegenden Bestandteile der Primär-prävention des Rauchens in Deutschland. Hierfür werden im Rahmen einer Recherche zunächst die wesentlichen Strukturen der Tabakprävention sowie die damit verbundenen Aufgaben und Aktivitäten erfasst.

Analyse der PrevNet-Datenbank

Eine besondere Rolle für die Möglichkeit der Koordination von Aktivitäten der Suchtprävention spielt die Inter-net Plattform PrevNet http://www.prevnet.de. Das Kooperationsprojekt zwischen der Bundeszentrale für gesund-heitliche Aufklärung (BZgA) und den Landeskoordinatoren für Suchtprävention in Deutschland startete im Jahr 2004 mit dem Ziel, die im Bereich Suchtprävention tätigen Fachkräfte und Einrichtungen im gesamten Bundes-gebiet miteinander zu vernetzen. Somit bildet PrevNet nach eigener Auffassung „ein koordiniertes Internetportal zur Suchtvorbeugung, das die Ressourcen der bestehenden regionalen Netzwerke nutzt und Aufklärungs-maßnahmen zur Suchtvorbeugung von Bund und Ländern miteinander vernetzt, um die Effektivität der Sucht-vorbeugung in Deutschland zu erhöhen“.

Mit dem Portal sollen insbesondere die unterschiedlichen Einrichtungen und Aktivitäten der Suchtprävention auf Bundes-, Landes- und Kommunalebene koordiniert und systematisch aufbereitet werden. Hierbei können sämtliche Interessenten auf die gemeinsame Datenbank zugreifen, um sich in allen Rubriken des Portals zu informieren. Durch das einheitlich verwendete Dokumentationssystems „Dot.sys“ können sämtliche auf die Suchtprävention ausgerichtete Aktivitäten systematisch und einheitlich erfasst werden. Die spezifischen Daten zu allen erfassten Maßnahmen werden in ein einheitliches Eingabemodul eingegeben und regelmäßig den jeweiligen Landeskoordinatoren mitgeteilt. Zusätzlich kann jede Fachkraft die eigenen Aktivitäten auswerten und damit zu mehr Transparenz beitragen. Die Landeskoordinatoren können dann eine gemeinsame Auswer-tung sämtlicher Aktivitäten auf Landesebene vornehmen und damit auch eine Vernetzung der Daten auf Bundesebene fördern. Die Systematik der Erfassung von Projekten im PrevNet umfasst folgende Bereiche:

  • Zielebene (z.B. Endadressat, Multiplikator)
  • Inhaltsebene (z.B. spezifischer Substanzbezug)
  • Konzeptionelle Ebene (z.B. Normenbildung, Kompetenzförderung, strukturelle Maßnahmen)
  • Umsetzungsebene (z.B. Leitung von Gruppen, Beratung, Koordination)
  • Setting (z.B. Schule, Familie)
  • Zielgruppen (z.B. Peers, Eltern, altersspezifisch)
  • Dauer
  • Veranstalter (z.B. Kooperation)
  • Wirkungsbereich (Stadt, Region, Bundesland)
  • Dokumentation und Evaluation

Zusätzlich zur Erfassung von Projekten bietet das PrevNet-Portal auch Informationen über die für Suchtprävention relevanten Termine, Einrichtungen, Fachkräfte, Studien und Materialien.

Mit Ausnahme von Baden-Württemberg, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen beteiligen sich alle Bundesländer am Präventions-Netzwerk und bieten damit eine umfangreiche Übersicht über bereits abgeschlossene oder aktuelle Projekte zur Suchtprävention. Als PrevNet-Knotenpunkte auf Länderebene agieren in vielen Fällen die Landesstellen für Suchtfragen oder vergleichbare Einrichtungen:

  • Bayern: Landeszentrale für Gesundheit in Bayern e.V.
  • Berlin: Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz
  • Brandenburg: Brandenburgische Landesstelle gegen die Suchtgefahren e.V.
  • Bremen: Suchtprävention Bremen im Landesinstitut für Schule
  • Hamburg: Behörde für Soziales, Familie, Gesundheit u. Verbraucherschutz; Büro für Sucht¬prävention (HH) der Hamburgischen Landesstelle für Suchtfragen e.V.
  • Hessen: Koordinationsstelle Suchtprävention Hessische Landesstelle für Suchtfragen
  • Mecklenburg-Vorpommern: Landeskoordinierungsstelle für Suchtvorbeugung (LAKOST)
  • Niedersachsen: Niedersächsische Landesstelle für Suchtfragen
  • Nordrhein-Westfalen: ginko e.V. - Landeskoordinierungsstelle Suchtvorbeugung NRW
  • Rheinland-Pfalz: Büro für Suchtprävention der Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz e.V.
  • Saarland: Ministerium für Justiz, Arbeit, Gesundheit und Soziales
  • Sachsen: Sächsisches Staatsministerium für Soziales, Abteilung 3, Referat 33

Die Grundlagen zur Tabakprävention in Deutschland werden durch eine zusätzliche Informationsbeschaffung ergänzt. Diese erstreckt sich zunächst auf eine systematische Analyse der im Dezember 2007 im PrevNet-Netzwerk verfügbaren Projektinformationen. Die Auswertung der PrevNet-Datenbank beschränkt sich auf Projekte zur verhaltensbezogenen Primärprävention des Tabakkonsums. Die Kampagnen mit einem multiplen Substanzbezug (Tabak, Alkohol, illegale Drogen, etc.) oder mit einem klaren Schwerpunkt auf Tabakentwöhnung werden in der Auswertung nicht berücksichtigt.

Zusätzliche Handrecherche

Zusätzlich zur Analyse der PrevNet-Datenbank wurde im Dezember 2007 eine Handrecherche auf den Inter-netseiten der PrevNet-Knotenpunkte durchgeführt. Hierbei wurden sämtliche verfügbaren Projektbeschreibun-gen oder Berichte analysiert. Vier weitere relevante Institutionen aus den am PrevNet-Netzwerk teilnehmenden Bundesländern wurden zusätzlich in die Handrecherche eingeschlossen:

  • Berlin: Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung; Fachstelle für Suchtprävention im Land Berlin
  • Saarland: Ministerium für Bildung, Kultur und Wissenschaft
  • Sachsen: Sächsische Landesstelle gegen die Suchtgefahren e.V.

Um ein möglichst vollständiges Bild der föderalen Struktur der Prävention von Tabakkonsum zu erhalten, wurden zusätzlich alle verfügbaren Publikationen oder Projektbeschreibungen der folgenden Landeseinrichtungen aus den nicht am PrevNet-Netzwerk teilnehmenden Ländern erfasst:

  • Baden-Württemberg: Landesgesundheitsamt; Landesstelle für Suchtfragen in Baden-Württemberg
  • Sachsen-Anhalt: Landesstelle für Suchtfragen im Land Sachsen-Anhalt
  • Schleswig-Holstein: Landesstelle für Suchtfragen Schleswig-Holstein e. V
  • Thüringen: Thüringer Koordinierungsstelle Suchtprävention

Die Recherche beschränkt sich auf Projekte zur Primärprävention des Tabakkonsums. Die Kampagnen mit einem umfangreichen Substanzbezug werden entsprechend des Schwerpunktes des voran¬gegangenen HTA-Berichts in der Auswertung nicht berücksichtigt.

Schriftliche Befragung

Die Tätigkeitsfelder und Maßnahmen im Bereich der Primärprävention des Rauchens auf föderaler Ebene wer-den zusätzlich durch eine schriftliche Umfrage untersucht. Zu den Adressaten der Befragung gehören sowohl die als PrevNet-Knotenpunkte ausgewiesenen Institutionen (siehe Kapitel 3.1.5) als auch neun weitere Landeseinrichtungen, die bereits in die Handrecherche eingeschlossen wurden. Der Aufbau des Fragebogens ist im Anhang eins dargestellt.

Zu den weiteren Adressaten der Befragung gehören 34 ausgewählte gesetzliche Kankenkassen (15 AOK, 7 BKK, 6 Ersatzkassen und 6 IKK) mit einer möglichst hohen Mitgliederzahl. Diesen wurde ein strukturierter Fragebogen (siehe Anhang 2) zu den angebotenen oder unterstützten Maßnahmen zur Primärprävention des Rauchens zugesandt. Die Krankenkassen wurden im Begleitschreiben ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die vorliegende Untersuchung sich schwerpunktmäßig mit der Prävention des Rauchens im Sinne der Verhinderung oder Verzögerung des Raucheinstiegs befasst (siehe Anhang 3). Dies sollte eine Verwechslung mit angebotenen Kursen oder Seminaren zur Raucherentwöhnung ausschließen. Die Befragung fand im Zeitraum zwischen Januar und Februar 2008 statt.