gms | German Medical Science

71. Tagung der Vereinigung Norddeutscher Augenärzte

10. - 11.06.2022, Bremen

Faktor Zeit für die Lysetherapie bei Zentralarterienverschlüssen: die OCT als rasches und sicheres Diagnostiktool

Meeting Abstract

  • Carsten Grohmann - Hamburg
  • D.A. Wenzel - Tübingen
  • S. Poli - Klinik für Neurologie, Universitätsklinikum Tübingen; Hertie Institute for Clinical Brain Research, Universitätsklinikum Tübingen
  • M. Casagrande - Hamburg
  • V. Druchkiv - Hamburg
  • Martin S. Spitzer - Hamburg
  • K.U. Bartz-Schmidt - Tübingen
  • M. Schultheiß - Hamburg

Vereinigung Norddeutscher Augenärzte. 71. Tagung der Vereinigung Norddeutscher Augenärzte (VNDA). Bremen, 10.-11.06.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. Doc22vnda23

doi: 10.3205/22vnda23, urn:nbn:de:0183-22vnda235

Published: October 31, 2022

© 2022 Grohmann et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Einleitung: Bei Zentralarterienverschlüssen kommt es auf die rechtzeitige Diagnose an, denn eine Therapie ist grundsätzlich möglich. Mit einer venösen Lysetherapie kann eine Rekanalisierung und damit eine Wiederherstellung der Reperfusion des Auges erfolgen, wenn diese bestenfalls im Zeitfenster der ersten 4,5 Stunden nach Verschluss erfolgt. Die OCT bietet sich in der Akutphase als Diagnostikgerät an, da sie weit verbreitet ist, schnelle Bilddaten liefert und nichtinvasiv ist.

Methodik und Ergebnisse: Es können verschiedene Parameter untersucht werden, wie die Zunahme der Netzhautdicke und die Änderung der Reflektivität der Netzhautschichten. Es zeigte sich, dass im sehr frühen Zeitfenster ein starker Anstieg der Reflektivität der inneren Netzhautschichten besteht und eine starke positive Korrelation zwischen der Diagnose ZAV und dem Anstieg der Reflektivität besteht. Auch nimmt durch das ischämische Ödem der Netzhaut deren Dicke zu. Ein Vergleich mit möglichen Differenzialdiagnosen des ZAV, welche subakute Visusminderung verursachen können, wie Zentralvenenverschluss, anteriore ischämische Optikusneuropathie und Makulaveränderungen haben wir ebenfalls durchgeführt und dabei die Diagnose ZAV eindeutig und schnell mit der OCT sicher bestimmt.

Schlussfolgerung: In Hinblick auf die zügige Versorgung der Patienten im Zeitfenster mit einer möglichen Lyse-Therapie sollten Studien diese Zusammenhänge zur sicheren und schnellen Diagnostik des ZAV mit der OCT weiter untersuchen.