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71. Tagung der Vereinigung Norddeutscher Augenärzte

10. - 11.06.2022, Bremen

Effektivität des Preserflo® MicroShunt

Meeting Abstract

  • Cemre Altas - Rostock
  • M. Walckling - Rostock
  • T. Brockmann - Rostock
  • A. Graumüller - Rostock
  • T.A. Fuchsluger - Rostock

Vereinigung Norddeutscher Augenärzte. 71. Tagung der Vereinigung Norddeutscher Augenärzte (VNDA). Bremen, 10.-11.06.2022. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2022. Doc22vnda02

doi: 10.3205/22vnda02, urn:nbn:de:0183-22vnda027

Published: October 31, 2022

© 2022 Altas et al.
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Fragestellung: Der Preserflo® Microshunt ist ein neues „ab externo“ Verfahren zur intraokulären Drucksenkung. In dieser Studie soll die Wirksamkeit und Sicherheit dieses Verfahrens überprüft werden.

Methodik: Es wurden 61 Augen von 56 Patienten mit dem Preserflo® Microshunt versorgt, davon haben 44 (72,1%) Patienten ein primäres Offenwinkelglaukom und 17 (27,9%) Patienten ein sekundäres Glaukom. Das Alter beträgt 69,75±12,67 Jahre. Es wurde zu mehreren Zeitpunkten nach Implantation Kontrollen durchgeführt (bei Entlassung, nach 2 Wochen, 1 Monat, 3 Monaten, 6 Monaten, 9 Monaten und 12 Monaten). Die dabei erfassten Daten sind der korrigierte IOD, der korrigierte Visus, die Anzahl der drucksenkenden Wirkstoffe sowie Komplikationen und Folgeeingriffe. Um mögliche Einflussfaktoren zu berücksichtigen, wurden auch die Glaukomart, die filtrierenden Voroperationen und der Linsenstatus in Betracht gezogen.

Ergebnisse: Es zeigte sich eine signifikante intraokuläre Druckreduktion bis zum 12-Monats-Follow-up von 23,11±9,20 auf 13,68±5,10 mmHg (p= <0,01). Weiterhin konnte eine signifikante Reduktion der benötigten Wirkstoffanzahl von 3,15±1,10 auf 0,83±1,31 (p=<0,01) beobachtet werden. Insgesamt lagen 88% der Patienten unter ihrem Ausgangs-IOD und 83% benötigen weniger Wirkstoffe als zuvor. Einflussfaktoren wie die Glaukomart oder Voroperationen wirkten sich nicht signifikant auf die Effektivität des Preserflo® Microshunts aus (p= >0,05). Innerhalb von 12 Monaten wurden bei 6% der Patienten eine Sickerkissenrevision, bei 2,4% eine CPC sowie bei 2 Patienten eine Re-Implantation (0,6%) und bei einer Patientin eine Explantation (0,3%) durchgeführt. Über den gesamten Verlauf sind keine schwerwiegenden bzw. befundverschlechternden Komplikationen aufgetreten.

Schlussfolgerungen: Der Preserflo® Microshunt ist auch bei Patienten mit langer Krankengeschichte, unterschiedlicher Genese, eine erfolgreiche und sichere Alternative zur effektiven Drucksenkung. Es führt zu einer signifikanten Reduktion des intraokulären Druckes sowie zur Reduktion der Anzahl der drucksenkenden Wirkstoffe bis zu einem Jahr nach Implantation. Weitere Langzeitergebnisse sind aktuell noch ausstehend. Wichtig sind regelmäßige Kontrollen und ggf. Behandlung des Sickerkissens, um eine langanhaltende Durchgängigkeit des Microshunts zu gewährleisten.