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63. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e. V.

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e. V.

21.-24.06.2023, Reutlingen

Verständnis der Tumorlokalisation in multiparametrischen MRT der Prostata – Wirksamkeit von 3D-Modellen

Meeting Abstract

  • Maximilian Haack - Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie der Johannes-Gutenberg-Universitätsmedizin
  • A. Ghazy - Klinik und Poliklinik für Herz- und Gefäßchirurgie der Johannes-Gutenberg-Universitätsmedizin
  • K. Stroh - Klinik und Poliklinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie der Johannes-Gutenberg-Universitätsmedizin
  • L. Frey - Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie der Johannes-Gutenberg-Universitätsmedizin
  • P. Sparwasser - Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie der Johannes-Gutenberg-Universitätsmedizin
  • A. Haferkamp - Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie der Johannes-Gutenberg-Universitätsmedizin
  • H. Borgmann - Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie der Johannes-Gutenberg-Universitätsmedizin; Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie des Universitätsklinikums Brandenburg an der Havel

Südwestdeutsche Gesellschaft für Urologie e.V.. 63. Jahrestagung der Südwestdeutschen Gesellschaft für Urologie e.V.. Reutlingen, 21.-24.06.2023. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2023. DocV1.4

doi: 10.3205/23swdgu004, urn:nbn:de:0183-23swdgu0041

Published: June 20, 2023

© 2023 Haack et al.
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Text

Einleitung: Das Verständnis der Tumorlokalisation im multiparametrischen MRT (mpMRT) der Prostata stellt häufig eine große Herausforderung dar, ist bei der MRT-fusionierten Prostatabiopsie oder radikalen Prostatektomie allerdings von großer Bedeutung. Ziel dieser Studie war die Wirksamkeit von gedruckten 3D-Modellen der Prostata in Bezug auf das Verständnis der Tumorlokalisation von urologischen Ärzten/-innen zu evaluieren.

Methoden: 20 Urologen/-innen aus unserer Klinik wurden beauftragt die Lokalisation einer suspekten Läsion (PI-RADS ≥ 4) bei insgesamt 30 mpMRT auf einem standardisierten Schema einzuzeichnen. Hierbei wurden die mpMRT-Sequenzen in 3 Gruppen (als matched triplets) unterteilt: Nur MRT, MRT mit zugehörigem Befund und MRT mit zugehörigem, gedrucktem 3D-Modell (1:1 skaliert). Statistische Auswertung erfolgte mittels one-way und two-way ANOVA (mit bonferroni post-test).

Ergebnisse: Insgesamt zeigte sich die Lokalisierung der suspekten Läsion mit schriftlichem, radiologischem Befund überlegen (Median von max. 10 [IQR]: MRT 2 [IQR 1; 5], MRT+Befund: 8 [6,3; 9], MRT+3D-Modell 3 [1,3; 5,8]; p<0,001). Bei Assistenzärzten/-innen mit <1 Jahr Berufserfahrung, zeigte sich eine signifikant höhere Trefferquote unter Verwendung eines gedruckten 3D Modells (5 [5; 5,8]) im Vergleich zum reinen MRT (1,5 [1; 4,3]) (p<0,01). Bezogen auf die Einschätzung der Flächenausdehnung der suspekten Läsionen zeigte sich ein signifikanter Benefit des 3D-Modells (prozentuale Abweichung im Mittel [95% CI]: MRT 234% [17,1; 451,5], MRT+Befund 114% [78,5; 149,6], MRT+3D-Modell 17% [-7,4; 41,3] (p<0.01).

Schlussfolgerung: Urologen/-innen benötigen zum sicheren Verständnis der Tumorlokalisation noch immer den schriftlichen, radiologischen Befund. Die Wirksamkeit des gedruckten 3D-Modells in Bezug auf Tumorlokalisation zeigt sich besonders bei jungen Assistenzärzten/-innen (<1 Jahr) und führt insgesamt zu einer besseren Einschätzung der Flächenausdehnung.